Schlechte Bezahlung und Stress: Gesundheitsjobs sind wenig attraktiv. Henriko hat sich trotzdem dafür entschieden – und mit 40 Jahren Job gewechselt.
Stand: 20.09.2025, 07:25 Uhr
Von: Andreas Schmid
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Schlechte Bezahlung und Stress: Berufe im Gesundheitsbereich sind wenig attraktiv. Henriko hat sich trotzdem dafür entschieden – und mit 40 Jahren den Job gewechselt.
Henriko ist alles andere als der klassische Azubi. Er ist 40 Jahre alt und könnte der Vater seiner Azubikolleginnen und -kollegen sein. Henriko macht gerade eine Ausbildung zum medizinischen Fachangestellten (MFA) in einer Berliner HNO-Praxis; nachdem der gebürtige Indonesier zuvor mehrere Jahre als Bäcker gearbeitet hatte. Nun also die Umschulung in den medizinischen Bereich. Henriko glaubt, damit die absolut richtige Entscheidung getroffen zu haben – doch in dem Beruf blick nicht jeder so optimistisch in die Zukunft wie er.
Die Bundesagentur für Arbeit stuft medizinische Fachangestellte als sogenannten Engpassberuf ein, was bedeutet, dass bundesweit mehr Stellen angeboten werden als qualifizierte Bewerber verfügbar sind. Das Praxisportal Medizino spricht von der „unsichtbaren Krise in deutschen Arztpraxen“. Es drohten längere Wartezeiten, eingeschränkte Leistungsangebote und eine erhöhte Arbeitsbelastung.
Schon jetzt bezeichnen laut einer Studie der Uni Düsseldorf 73 Prozent aller medizinischen Fachangestellten den Beruf als stressig. Henriko sieht das anders. „Klar gibt es Stress, aber es ist nicht so stressig, dass man sagt, ich muss den Beruf hier wechseln“, sagt er im Gespräch mit der Frankfurter Rundschau von Ippen.Media. „Meine Kolleginnen sagen aber auch oft, es ist stressig. Vielleicht ist das ein deutsches Phänomen.“
Henriko hat sich für MFA entschieden, weil es ein sichererer Job als in der Bäckerei sei.
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Deutschland — in German „Die unsichtbare Krise in deutschen Arztpraxen“: In diesem Engpass-Beruf fehlen 16.000 Fachkräfte