NRW bleibt CDU-Hochburg. Das liegt auch an der Leistung der Landesregierung um Hendrik Wüst. Ein Experte erklärt, was Friedrich Merz daraus lernen kann.
Stand: 15.09.2025, 15:35 Uhr
Von: Nils Thomas Hinsberger
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NRW bleibt CDU-Hochburg. Das liegt auch an der Leistung der Landesregierung um Hendrik Wüst. Ein Experte erklärt, was Kanzler Friedrich Merz daraus lernen kann.
Düsseldorf – Es war kein rauschender Sieg, aber auch keine Niederlage für die NRW-CDU. Das Ergebnis bei den Kommunalwahlen zeigt im Großen und Ganzen das, was die Umfragen vor der Abstimmung bereits dargelegt haben: Die Bürgerinnen und Bürger sind mit der Arbeit der Unionspartei in ihrem Bundesland weitestgehend zufrieden.
Natürlich könne man bei Kommunalwahlen nicht „eins zu eins Rückschlüsse auf die landespolitische Performance von Hendrik Wüst ziehen“, sagt Stefan Marschall im Gespräch mit Ippen.Media. Der Politikwissenschaftler von der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf sieht hier vielmehr „Personen und Themen vor Ort“ im Fokus der Wählerinnen und Wähler. Trotzdem könne man in gewisser Weise eine Verbindung zur schwarz-grünen Landeskoalition von Ministerpräsident Wüst ziehen. „Man kann schon sagen, dass die Stimmung auf Landesebene offensichtlich kein Gegenwind für das war, was auf kommunaler Ebene entschieden worden ist“, so Marschall.
Wenngleich es für die CDU auf Landesebene in NRW gut zu laufen scheint, so hat die Regierung aus CDU, CSU und SPD auf Bundesebene mit massiven Popularitätsproblemen zu kämpfen. Das ZDF-Politbarometer zeigte zuletzt, dass die Befragten der Regierung mehrheitlich ein schlechtes Zeugnis ausstellen würden. Nur 41 Prozent gaben an, dass die Regierung unter Kanzler Friedrich Merz ihre Sache gut mache.
In Nordrhein-Westfalen hingegen kann die amtierende Regierung deutlich mehr der Befragten überzeugen. Der Nordrhein-Westfalen-Trend von Infratest dimap (Stand Juni 2025) zeigt, dass nur 33 Prozent der Befragten weniger zufrieden mit der Koalition aus CDU und Grünen sind. Gar nicht zufrieden sind sogar nur 12 Prozent. 45 Prozent der Befragten gaben demnach an, zufrieden (44 Prozent) oder sogar sehr zufrieden (4 Prozent) mit der Leistung der Landesregierung zu sein.
Diese durchaus positive Bilanz für Wüsts Regierung könnte auch die stabilen Ergebnisse der CDU bei den Kommunalwahlen in NRW erklären. Auch Politikwissenschaftler Stefan Marschall sagte gegenüber unserer Redaktion, dass Wüst „durchaus erfreut“ über das Ergebnis sein dürfte. Doch was sind die Erfolgsfaktoren der NRW-CDU, die der Bundespartei zu fehlen scheinen?
Es sei vor allem eine Frage des Umgangs untereinander, der den Erfolg der Koalition in NRW sichert, erklärt Marschall.