Knapp sechs Wochen nach seiner Vereidigung kommt Polens Präsident Nawrocki erstmals nach Berlin. Eine Ankündigung für den Besuch hat aufhorchen lassen.
Knapp sechs Wochen nach seiner Vereidigung kommt Polens Präsident Nawrocki erstmals nach Berlin. Eine Ankündigung für den Besuch hat aufhorchen lassen.
Berlin/Warschau – Polens neuer rechtskonservativer Präsident Karol Nawrocki absolviert seinen Antrittsbesuch in Berlin – und könnte dabei für Verstimmung zwischen Berlin und Warschau sorgen. Denn seine erklärte Absicht ist es, in seinen Gesprächen die Frage einer Wiedergutmachung für die Schäden durch Hitler-Deutschland im Zweiten Weltkrieg zum Thema zu machen. Die Bundesregierung aber lehnt solche Reparationsforderungen ab.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wird seinen Kollegen aus Warschau vor dem Schloss Bellevue mit militärischen Ehren begrüßen. Daran wird sich ein längeres Gespräch anschließen. Später wird Nawrocki von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) empfangen. Weder nach dem Treffen mit Steinmeier noch nach dem Termin mit Merz ist eine Pressekonferenz vorgesehen.
Angesichts der Bedeutung des Besuchs sorgte dies bei den Hauptstadtjournalisten für kritische Nachfragen. Als Nawrockis Vorgänger Andrzej Duda im August 2015 zum Antrittsbesuch zum damaligen Bundespräsidenten Joachim Gauck kam, gingen beide anschließend vor die Hauptstadtpresse.