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Nachrichtendienste zu Russland: bestenfalls „eisiger Friede“

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Künstliche Intelligenz, Deep Fakes und Online-Rekrutierung – die deutschen Nachrichtendienste stellen sich auf neue Methoden ein. Die größten Kopfschmerzen bereitet aber seit Jahren dasselbe Land.
Stand: 13.10.2025, 15:24 Uhr
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Künstliche Intelligenz, Deep Fakes und Online-Rekrutierung – die deutschen Nachrichtendienste stellen sich auf neue Methoden ein. Die größten Kopfschmerzen bereitet aber seit Jahren dasselbe Land.
Berlin – Die deutschen Nachrichtendienste warnen vor einer akuten Bedrohung durch Russland und einer jederzeit möglichen Eskalation in den Beziehungen. „Wir dürfen uns nicht zurücklehnen in der Annahme, ein möglicher russischer Angriff käme frühestens 2029. Wir stehen schon heute im Feuer“, warnte der Präsident der Behörde, Martin Jäger, vor Abgeordneten im Bundestag.
Die Grenzen zwischen Frieden und Krieg würden zunehmend verwischen, sagte Jäger. „In Europa herrscht bestenfalls ein eisiger Friede, der punktuell jederzeit in heiße Konfrontation umschlagen kann. Wir müssen uns auf weitere Lageverschärfungen vorbereiten.“
Verfassungsschutz-Präsident Sinan Selen beschrieb Russland als „zweifellos aggressiv, offensiv und zunehmend eskalativ“. Das Land gelte als „Hauptverursacher für die Vorbereitung und Umsetzung von Sabotageakten in Deutschland und weiteren europäischen Staaten“.
Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) warnte zuletzt mehrfach, dass Russland bis 2029 in der Lage sein könnte, einen militärischen Schlag gegen Nato-Gebiet zu führen.
Selen bezeichnete Deutschland als „ein primäres Ziel für russische Aktivitäten in Europa“. Jäger sagte: „Deutschland ist für Russland im Augenblick ganz klar erkennbar Zielfläche Nummer Eins in Europa.“ Das liege an der Unterstützung der Ukraine, aber auch an der Rolle als größter EU-Mitgliedsstaat.
Russland ist nicht der einzige autoritäre Staat, auf den die deutschen Nachrichtendienste blicken – wenn auch der wichtigste. China hat es nach Angaben Jägers vor allem auf Erkenntnisse in Technologie und Wirtschaft und auf eigene Staatsbürger in Deutschland abgesehen. Gezielte Einflussnahme auf politische Entwicklungen, wie Russland sie nehmen will, beobachte man weniger.
Zur Rolle des Iran in Deutschland sagte er: „Auch hier verzeichnen wir erhebliche Aktivitäten.“ Die zielten aber stark auf iranische Oppositionelle hierzulande ab.
Der Terrorangriff der islamistischen Hamas auf Israel vor rund zwei Jahren, der den Gaza-Krieg auslöste, hat auch in Deutschland Folgen.

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