Kein Tropfen Öl mehr zwischen Kaliningrad und Russland. Litauen stellt sich quer. Ein neuer Funke, der im Baltikum stiebt; weil Donald Trump zündelt.
Stand: 31.10.2025, 22:11 Uhr
Von: Karsten-Dirk Hinzmann
KommentareDruckenTeilen
Kein Tropfen Öl mehr zwischen Kaliningrad und Russland. Litauen stellt sich quer. Ein neuer Funke, der im Baltikum stiebt; weil Donald Trump zündelt.
Vilnius – „Dass die baltischen Staaten unter ständigem russischem Druck stehen, ist unbestreitbar“, schreibt Mark Galeotti. Vor sechs Jahren hat der Analyst diese Aussage für den Thinktank „George C. Marshall European Center for Security Studies“ getroffen – und sie gilt durch den Ukraine-Krieg heute mehr denn je. Jetzt hat sich Litauen dem Diktator Wladimir Putin frontal in den Weg gestellt – Grund dafür sind die von Donald Trump verhängten Sanktionen gegen die russische Energiewirtschaft. An der Nahtstelle zwischen Wladimir Putins Offensivdrang und der NATO könnten bald die Funken stieben.
Die litauische Staatsbahn Lietuvos Geležiinkeliai (Litauische Eisenbahnen) werde den Transit von Gütern der russischen Firmen Lukoil und Rosneft in die Region Kaliningrad einstellen, wie das Bahnunternehmen laut der TASS bekanntgegeben habe. „Nach Ablauf der für den Abschluss der Abkommen vorgesehenen Übergangsfrist, an denen Lukoil und Rosneft, die unter die Sanktionen Großbritanniens und der USA fallen, in irgendeiner Weise beteiligt sind, wird Lietuvos Geležinkeliai deren Fracht nicht mehr transportieren“, teilte das staatliche Unternehmen mit, wie die russische Nachrichtenagentur berichtet. Dieser Streit entflammt immer wieder seit Russland 2022 die Ukraine überfallen hat: Das litauische Verbot des Transits sanktionierter Waren durch sein Territorium nach und aus der russischen Enklave Kaliningrad habe den Kreml verärgert, schrieb Daniel Boffey ein Vierteljahr nach Kriegs-Ausbruch.
Im britischen Guardian hat er dargelegt, dass Russland Macht durch den vergleichsweise kleinen baltischen Staat mächtig beschnitten wird. In Verwaltungsbezirk Kaliningrad hat Wladimir Putin seine Baltische Flotte stationiert, dort stehen erhebliche Heeresverbände sowie Raketen, mit denen Europa bedroht beziehungsweise die NATO in Schach gehalten werden könnte.
Allerdings hat der Zusammenbruch der Sowjetunion mit dem Wegbrechen des Baltikums sowie Polen diesen russischen Brückenkopf nach Europa hinein in die Zange genommen. Ohne Güter von EU-Nachbarn muss die Enklave den Gürtel enger schnallen, wird aber hauptsächlich vom russischen Kernland aus versorgt – durch Litauen. Die strategische Schneise zwischen den Blöcken stellt die „Suwalki-Lücke“ dar; das ist die schmale Landzunge, die die beiden NATO-Partner Litauen und Polen verbindet – flankiert von russischem und belarussischem Territorium.
„Wir sehen bereits, wie Länder wie Indien sich an die US-Entscheidung anpassen, und es gibt Reaktionen an den Aktienmärkten. Ich habe keinen Zweifel daran, dass hysterische Reaktionen aus dem Kreml bald folgen werden.
Start
Deutschland
Deutschland — in German Litauen stellt Signal auf Rot: Kein Öl mehr nach Kaliningrad – Hysterie...