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IS-Kämpfer: Miliz plante Anschlag in Deutschland

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Durch Zufall konnte offenbar ein Anschlag des Islamischen Staats verhindert werden. Ein ehemaliger IS-Kämpfer aus Hildesheim hat NDR, WDR und „Süddeutscher Zeitung“ von den Plänen erzählt.
Es hätte ein Blutbad in Deutschland geben sollen. So jedenfalls der Plan einer Gruppe deutscher Islamisten des sogenannten Islamischen Staates. Der Plot scheiterte schließlich. Doch nun versuchen deutsche Sicherheitsbehörden, die komplexen Planungen aufzuklären. Mit Reportern von NDR, WDR und „Süddeutscher Zeitung“ sprach ein deutscher Islamist, der an der Anschlagsplanung direkt beteiligt war. Oguz G. war nach NDR Informationen zwischen 2014 und 2015 Schriftführer im Verein Deutschsprachiger Islamkreis e. V. Der Moscheeverein wurde 2017 durch das niedersächsische Innenministerium verboten. Im laufenden Strafprozess vor dem Oberlandesgericht Celle gegen Ahmad A., der unter dem Namen Abu Walaa in Hildesheim predigte, könnte Oguz G. ein wichtiger Zeuge über die Vorgänge in der Moschee werden.
Er sitzt auf einem Plastikstuhl und sucht mit unruhigen Augen den Raum ab. Fast ein Jahr hat es gedauert, bis die Reporter von NDR, WDR und „Süddeutscher Zeitung“ den Mann besuchen durften. Er heißt Oguz G., ist 39 Jahre alt, großgewachsen. G. stammt aus Hildesheim. Im Oktober 2017 ergab er sich kurdischen Kämpfern in den Gefechten um die Islamistenhochburg Rakka. Seither sitzt er in einem Gefängnis in Nordsyrien und hofft, baldmöglichst nach Deutschland zurückkehren zu können.
Oguz G. verließ Hildesheim 2015, war dann zunächst Kämpfer des sogenannten Islamischen Staates (IS) im Irak. Später siedelte er mit seiner Frau ins syrische Rakka über. Dann wurde Oguz G. Teil eines mörderischen Plans. Gemeinsam mit Marcia M., seiner zum Islam konvertierten Frau, waren sie eine Art Quartiermacher der Dschihadisten, die in Deutschland einen großen Anschlag planten und ein verheerendes Blutbad anrichten wollten. „Ich bin da reingerutscht“, sagt er heute. Als er vom eigentlichen Plan erfuhr, habe er versucht, „aus der Sache wieder rauszukommen“.
Die Geschichte beginnt im Jahr 2016. Damals, so schildern es deutsche Sicherheitsbehörden, entstand beim IS so etwas wie der Wunsch, Deutschland enger in den Fokus zu nehmen und auch hierzulande nach kleineren Attacken einen großen Anschlag zu versuchen. Zuvor, im November 2015, hatte es zunächst Paris und dann 2016 Brüssel getroffen. Es ist der Moment, in dem ein „Bruder“ auf Oguz G. zugeht und von einer „Spezialmission“ erzählt, für die er auserwählt worden sei. Der Niedersachse möge bitte Frauen in Deutschland suchen, die bereit wären, Kämpfer zu heiraten und zu beherbergen – zur Tarnung.

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