Massive Verluste für CDU und SPD, große Zugewinne für die Grünen: Die CDU in Hessen bleibt zwar stärkste Kraft, verliert aber stark. Ebenso die SPD, die momentan fast gleichauf mit den Grünen liegt. Neu im Landtag: die AfD. Linke und FDP sind auch drin.
Massive Verluste für CDU und SPD, große Zugewinne für die Grünen: Die CDU in Hessen bleibt zwar stärkste Kraft, verliert aber stark. Ebenso die SPD, die momentan gleichauf mit den Grünen liegt. Neu im Landtag: die AfD. Linke und FDP sind auch drin.
Die CDU mit Ministerpräsident Volker Bouffier bleibt in Hessen klar stärkste Kraft, muss aber massive Verluste hinnehmen. Laut Hochrechnung von Infratest dimap kommt die CDU bei der Landtagswahl auf 27,0 Prozent – das schlechteste Ergebnis für die Hessen-CDU seit 1966. Zum Vergleich: Bei der Wahl vor fünf Jahren erreichte sie noch 38,3 Prozent.
Im Wahlkampf präsentierte sich Bouffier als ausgleichender Landesvater, setzte auf politische Stabilität und warnte vor „linken Experimenten“. Der 66-Jährige mischt seit vier Jahrzehnten in der hessischen Landespolitik mit, unter Roland Koch war er Innenminister und galt als konservativer Scharfmacher. 2013 bildete Bouffier die erste schwarz-grüne Koalition in einem Flächenland. Bouffier ist auch Bundes-Vize der CDU und gehört zu den Vertrauten von Kanzlerin und Parteichefin Angela Merkel. Nach diesen Hochrechnungen kann Bouffier aller Voraussicht nach Ministerpräsident bleiben.
Bouffier sprach in der ARD von „gemischten Gefühlen“. Einerseits die herben Verluste für die CDU, andererseits konnte die CDU sich als klar stärkste Kraft behaupten. Er wertete das Wahlergebnis auch als klares Signal für die Große Koalition in Berlin. Die Menschen wünschten sich weniger Streit, sondern „mehr Sachorientierung und mehr Lösung“, sagte Bouffier.
Auch die SPD verliert stark. Die Partei von Spitzenkandidat Thorsten Schäfer-Gümbel landet laut Hochrechnung bei 20,0 Prozent und büßt damit im Vergleich zu 2013 gut zehn Prozentpunkte ein. Das Ergebnis ist ein weiterer Tiefschlag für die Sozialdemokraten: So schwach schnitten sie im einstigen „roten“ Hessen noch nie ab. Zumal sie momentan gleichauf mit den Grünen liegen – ein Kopf-an-Kopf-Rennen um Platz zwei.
Von einem „ganz schweren und bitteren Abend“ sprach Schäfer-Gümbel in einer ersten Reaktion. Die Hessen-SPD habe das schlechteste Ergebnis seit 1946 eingefahren.
Schäfer-Gümbel war bereits zum dritten Mal angetreten, um die Staatskanzlei in Wiesbaden zu übernehmen. Seit 19 Jahren regiert hier die CDU.