Russland hat ukrainische Marineschiffe attackiert und besetzt. Eine Behörde in Moskau bestätigte den Angriff. Der Präsident der Ukraine wendet sich an das Parlament.
Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko plant aufgrund des militärischen Vorfalls an der Krim am Sonntag, das Kriegsrecht auszurufen. Er wolle dies dem Parlament vorschlagen, wie Poroschenko in der Nacht zum Montag nach einer Krisensitzung des nationalen Sicherheitsrates in Kiew mitteilte. Eine entsprechende Bitte sei bereits formuliert. Am Montag soll dann das Parlament darüber entscheiden.
Eine eventuelle Einführung des Kriegsrechts bedeute jedoch nicht, dass die Ukraine offensive Operationen unternehmen wolle, betonte Poroschenko. Es gehe dabei „ausschließlich um den Schutz unseres Territoriums und die Sicherheit unserer Bürger“. Auch an den Frontlinien in der Ostukraine werde sich dadurch nichts ändern.
Zudem setzte Poroschenko die Reservisten der Streitkräfte in Bereitschaft. Die sogenannte Erste Welle der Reserve solle sich bereit halten, sagte Poroschenko in Kiew. Dies bedeute jedoch nicht unmittelbar eine Mobilmachung, fügte er nach Angaben der russischen Agentur Interfax hinzu.
Die ukrainische Marine hatte zuvor einen Angriff Russlands auf mehrere
ukrainische Schiffe vor der Küste der Halbinsel Krim gemeldet. Russische
Kriegsschiffe hatten demzufolge am Sonntag „das Feuer auf eine Gruppe von Schiffen
der ukrainischen Marine eröffnet“, sagte ein Marinevertreter. Später
seien die drei ukrainischen Schiffe von Russland geentert worden,
hieß es aus der Ukraine.