Wenige Tage vor der Wahl über die neue CDU-Parteispitze hat der Kreisverband Diepholz vorgelegt. Auf einer außerordentlichen Versammlung votierten die Mitglieder klar für Friedrich Merz.
Vor der Wahl der neuen CDU-Parteispitze am Freitag in Hamburg hat der Kreisverband Diepholz mit einem ungewöhnlichen Vorgehen für Aufsehen gesorgt. Auf einer außerordentlichen Versammlung am Montagabend in Bassum (Landkreis Diepholz) durften die Mitglieder abstimmen, welchem Kandidaten die drei Delegierten aus Diepholz auf dem Bundesparteitag ihre Stimme geben sollen. Das Votum fiel eindeutig zugunsten von Friedrich Merz aus. 140 von 237 abgegebenen, davon 235 gültigen Stimmen, entfielen auf den ehemaligen Vorsitzenden der CDU-Bundestagsfraktion. Für Annegret Kramp-Karrenbauer votierten 85 Diepholzer CDU-Mitglieder, Kandidat Jens Spahn erhielt nur zehn Stimmen. Rechtlich bindend ist das Votum für Friedrich Merz zwar nicht, doch die drei Diepholzer Delegierten haben angekündigt, sich auf jeden Fall daran halten zu wollen.
Der nicht unerhebliche Haken ist folgender: Da die Wahl der oder des neuen CDU-Parteivorsitzenden geheim ist, lässt sich nicht überprüfen, ob die drei Delegierten auch wirklich dem Votum der Mitglieder folgen. Der stellvertretende Pressesprecher der CDU-Landesgeschäftsstelle, Marcel Schmidt, bestätigte, dass es für die Abstimmung der Parteimitglieder keine rechtliche Grundlage gibt.