Keine Entscheidung im ersten Wahlgang: Beim CDU-Parteitag in Hamburg kommt es im Kampf um den Parteivorsitz zu einer Stichwahl zwischen Annegret Kramp-Karrenbauer und Friedrich Merz.
Im Machtkampf um die Nachfolge von Kanzlerin Angela Merkel als CDU-Vorsitzende kommt es beim Bundesparteitag in Hamburg zu einer Stichwahl. Im ersten Wahlgang bekam am Freitag keiner der drei Kandidaten die erforderliche absolute Mehrheit. Von 999 gültigen Stimmen bekam Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer 450, der ehemalige Unionsfraktionsvorsitzende Friedrich Merz erhielt 392 und Gesundheitsminister Jens Spahn erhielt 157 Stimmen. Damit kommt es zu einer Stichwahl zwischen Kramp-Karrenbauer und Merz.
In ihrer letzten Rede als CDU-Chefin verabschiedete sich Merkel zuvor nach mehr als 18 Jahren vom Parteivorsitz. „Es war mir eine große Ehre, es war mir eine Freude“, sagte sieam Ende ihrer knapp 35-minütigen Rede. Sie blickte auf ihre Amtszeit zurück und zeigte sich stellenweise selbstkritisch. Die Kanzlerin rief die CDU auf, für die Geschlossenheit der Gesellschaft zu kämpfen. Merkel wurde nach ihrer Rede mit rund neunminütigem Applaus verabschiedet: Die Delegierten erhoben sich von ihren Plätzen, viele hielten Schilder mit der Aufschrift „Danke, Chefin“ in die Höhe. Manche der CDU-Mitglieder waren angesichts des Abschieds Merkels zu Tränen gerührt. Merkel selbst wählte in ihrer Rede teilweise sehr persönliche Worte und war von dem langen Beifall sichtlich bewegt.
Im Laufe des Nachmittags soll der komplette Bundesvorstand neu gewählt werden. Gewonnen hat, wer die absolute Mehrheit der gültigen abgegebenen Stimmen erhält. Falls im ersten Wahlgang kein Kandidat eine absolute Mehrheit bekommt, entscheidet in einem zweiten Wahlgang eine Stichwahl zwischen den beiden höchstplatzierten Kandidaten.
Am Morgen trafen sich zunächst zahlreiche Christdemokraten zu einem gemeinsamen ökumenischen Gottesdienst im Hamburger Michel. Per Busshuttle wurden die Delegierten anschließend zu den Messehallen beim Fernsehturm gebracht. Hamburgs CDU-Chef Roland Heintze begrüßte sie: „In Hamburg sagt man Tschüs und Hamburg ist das Tor zur Welt.