Die Streitkräfte sind in Venezuela der entscheidende Machtfaktor.
Caracas/Bukarest (dpa) – Flammende Reden und Hinterzimmergespräche, Appelle an den Patriotismus und öffentliche Amnestieangebote: Im Machtkampf in Venezuela legen sich Präsident Nicolás Maduro und sein Herausforderer Juan Guaidó mächtig ins Zeug, um die Militärs auf ihre Seite zu ziehen.
Er habe sich bereits heimlich mit Vertretern der Streit- und Sicherheitskräfte getroffen, schrieb Guaidó in einem Gastbeitrag für die „New York Times“ (Donnerstag).
Auf dem diplomatischen Parkett erzielte der selbst ernannte Interimspräsident weitere Erfolge. Das EU-Parlament erkannte ihn am Donnerstag als rechtmäßigen Übergangsstaatschef des südamerikanischen Landes an.
Deutschland und mehrere andere europäische Staaten haben Maduro ein Ultimatum bis Sonntag gestellt, um freien und faire Neuwahlen auszurufen. Andernfalls wollen sie Guaidó wie bereits die USA und eine Reihe lateinamerikanischer Länder als legitimen Interimsstaatschef anerkennen.
Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) hofft auf eine gemeinsame EU-Linie im Umgang mit Venezuela. „Da sind zurzeit mutige Menschen auf der Straße, die sich einsetzen für Demokratie und gegen die Unterdrückung in ihrem Land“, sagte er am Donnerstag am Rande von EU-Beratungen in der rumänischen Hauptstadt Bukarest. Deswegen gehe es nun darum, dass die Europäische Union eine geschlossene Haltung finde. Länder wie Griechenland weigerten sich aber bis zuletzt mitzuziehen.
Am Donnerstag beschlossen die EU-Staaten die Gründung einer Kontaktgruppe, die Bemühungen um demokratische Wahlen in Venezuela unterstützen soll.
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Deutschland — in German Geheimtreffen mit Militärs: EU erkennt Guaidó als Interimspräsidenten von Venezuela an