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Drosten rechnet mit Pandemie bis nach Ostern und rät: Am besten so verhalten, als wären alle infiziert

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Der Virologe Christian Drosten von der Berliner Charité erwartet trotz des Teil-Lockdowns zur Bekämpfung der Corona-Pandemie keine schnelle Normalisierung. „Sicher ist: Ostern ist …
Der Virologe Christian Drosten von der Berliner Charité erwartet trotz des Teil-Lockdowns zur Bekämpfung der Corona-Pandemie keine schnelle Normalisierung. „Sicher ist: Ostern ist die Pandemie nicht beendet“, sagte er der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. „Aber spätestens im Sommer wird sich unser Leben deutlich zum Positiven verändern können – wenn wir jetzt die akut steigenden Ansteckungszahlen in den Griff bekommen.“ Für richtig hält er demnach die politische Entscheidung, Schulen in der Krise weiter geöffnet zu halten. Helfen im Kampf gegen die Pandemie könne die weitere Verbreitung von Schnelltests, sagte Drosten. „Wenn sie in ausreichender Zahl zur Verfügung stehen, können wir gefährdete Gruppen sehr regelmäßig und niederschwellig testen“, sagte er der Zeitung. „Außerdem lässt sich nicht nur feststellen, ob jemand infiziert ist, sondern auch, ob er infektiös ist. Das kann den Umgang mit Quarantäne oder Kontaktverboten erleichtern.“ Dann sei beispielsweise ein vorzeitiges Ende einer Isolierung denkbar. Einen verstärkten Einsatz der Tests erwarte er in wenigen Wochen. Drosten riet im Alltag zu konsequenter Vorsicht: „Am besten wäre es, wir täten alle so, als wären wir infiziert und wollten andere vor Ansteckung schützen.“ Zugleich lasse sich der Spieß umdrehen, indem man so tue, als sei „der andere infiziert und wir wollten uns selbst schützen. Daraus ergibt sich unser Verhalten“. 38 von rund 400 deutschen Gesundheitsämtern haben beim Robert Koch-Institut Überlastung angezeigt. Damit stößt fast jedes zehnte Amt mit dem Stand vom 30. Oktober entweder aktuell an Kapazitätsgrenzen oder rechnet innerhalb der nächsten Tage damit. Am 20. Oktober lagen 22 solcher Anzeigen vor, die sich je nach Überlastungsgrad in drei Kategorien gliedern, teilte das Robert Koch-Institut (RKI) auf Anfrage mit. Am Samstag meldete das RKI mit mehr als 19 000 Neuinfektionen innerhalb eines Tages einen Höchststand. Nun sollen vier Wochen lang drastische Einschränkungen im öffentlichen Leben die Welle brechen. Ziel ist es vor allem, ausreichend Kapazitäten auf den Intensivstationen zu bewahren. Die Engpässe bei den Gesundheitsämtern betreffen die Nachverfolgung von Kontaktpersonen, zum Teil auch das Ausbruchsmanagement oder andere Aufgaben des Infektionsschutzes. Zwei weitere Menschen sind auf Island an einer Covid-19-Erkrankung gestorben. Das teilte das größte Krankenhaus des Landes, das Landspítali in der Hauptstadt Reykjavik, am Sonntag mit. Damit hat es auf der Nordatlantik-Insel seit Mitte Oktober fünf neue Todesfälle in Verbindung mit einer Coronavirus-Infektion gegeben, womit die Gesamttodeszahl seit Beginn der Pandemie auf 15 steigt. Das Infektionsgeschehen war auf Island im Sommer fast zum Erliegen gekommen, monatelang hatte es keine Corona-Todesfälle mehr gegeben. Seit Mitte September hat sich die Lage auf der Insel mit ihren rund 360 000 Einwohnern aber wieder verschärft. In den vergangenen beiden Wochen lag die Zahl der Neuinfektionen auf 100 000 Einwohner gerechnet höher als in Deutschland, aber weitaus niedriger als in den am stärksten in Europa betroffenen Ländern Belgien und Tschechien. Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof (VGH) hat die Auflagen der Stadt München für eine Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen am Sonntag bestätigt. Er wies eine Beschwerde der Veranstalter der Bewegung „Querdenken 089“ gegen eine Entscheidung des Verwaltungsgerichts München zurück. Damit dürfen nur 1000 Menschen statt der beantragten 5000 an der für den Nachmittag geplanten Demonstration auf der Theresienwiese teilnehmen. Es besteht Maskenpflicht, außerdem muss der Veranstalter dafür sorgen, dass genügend Ordner vorhanden sind. Ein Protestzug durch die Stadt zur Theresienwiese wurde untersagt. Die britische Regierung hat ein milliardenschweres Rettungspaket geschnürt, um die Londoner Verkehrsbetriebe durch die Pandemie zu bringen. „Es ist nicht der perfekte Deal“, sagte der Londoner Bürgermeister Sadiq Khan am Sonntag, der sich noch eine stärkere Unterstützung der Regierung gewünscht hatte. Allerdings habe er „drakonische Maßnahmen“ abwenden können. So war zuvor etwa eine saftige Preiserhöhung diskutiert worden. Insgesamt soll Transport for London, zu der auch die berühmte Londoner U-Bahn („Tube“) gehört,1,8 Milliarden Britische Pfund (umgerechnet knapp zwei Mrd. Euro) erhalten, um bis März ihre Fahrten aufrechterhalten zu können. Die Fahrgastzahlen waren seit dem Frühjahr massiv eingebrochen und die Gesellschaft wies herbe Verluste aus. Die Londoner Tube ist die älteste U-Bahn der Welt. Die Gesundheitsämter in Deutschland haben nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) innerhalb eines Tages 14.177 neue Corona-Infektionen gemeldet. An Sonntagen sind die erfassten Fallzahlen allerdings meist niedriger, auch weil am Wochenende weniger getestet wird. Insgesamt haben sich demnach seit Beginn der Pandemie 532 930 Menschen in Deutschland mit dem Virus infiziert. Vor genau einer Woche waren 11.176 Neuinfektionen an einem Tag gemeldet worden. Corona-News von Samstag,31. Oktober In Italien ist es bei Protesten gegen die Corona-Maßnahmen erneut zu Zusammenstößen mit der Polizei gekommen. In der Hauptstadt Rom versammelten sich am Samstagabend mehrere hundert Menschen auf dem zentralen Campo de‘ Fiori im Stadtzentrum. Weil einige Demonstranten mit Flaschen und Feuerwerkskörpern warfen, löste die Polizei die Demonstration mit Schlagstöcken auf. Auch eine zweite Protestaktion in Rom endete mit Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei. Am Freitagabend war es bereits bei Protesten in Florenz zu Gewalt gekommen. Die Polizei versuchte rund 200 Menschen daran zu hindern, sich zu einer nicht genehmigten Demonstration auf der Piazza della Signoria im Zentrum der Renaissance-Stadt zu versammeln. Einige Demonstranten warfen Molotow-Cocktails, Flaschen und Steine, stießen Mülltonnen um und zerstörten Sicherheitskameras.20 Menschen wurden festgenommen. Bürgermeister Dario Nardella sprach von einer „surrealen, schrecklichen und schmerzhaften Nacht“. Nach mehreren anderen Ländern in Europa hat der britische Premierminister Boris Johnson auch für England einen teilweisen Lockdown angekündigt. Ab kommenden Donnerstag sollen in England nur noch Schulen und Universitäten geöffnet bleiben, wie Johnson am Samstag erklärte. Alle anderen Orte – etwa Kultureinrichtungen, Sportzentren, nicht-lebensnotwendige Geschäfte sowie Restaurants und Pubs – müssen bis zum 2. Dezember schließen. „Das Virus breitet sich derzeit schneller aus, als es unsere wissenschaftlichen Berater in einem Worst-Case-Szenario angenommen haben“, sagte Johnson. „Jetzt ist es Zeit zu handeln, denn es gibt keine Alternative.“ Die Maßnahmen seien notwendig, um Leben zu retten und den staatlichen Gesundheitsdienst NHS vor einer erneuten Überlastung zu schützen. Der Regierungschef schwor die Briten darauf ein, ihr Zuhause nur noch in dringenden Fällen zu verlassen – wie Arbeit, Sport, Einkäufe oder die Pflege Angehöriger. Am Samstag meldete Großbritannien knapp 22.000 Neuinfektionen. Damit durchbrach das Land die Schwelle von einer Million bestätigten Coronavirus-Fällen seit Beginn der Pandemie. In den vergangenen zwei Wochen zählte das Vereinigte Königreich nach Angaben des European Centre for Disease Prevention and Control 451 Fälle pro 100.000 Einwohner. Schottland, Wales und Nordirland machen ihre eigenen Regeln. Dort gelten bereits weitgehend deutlich schärfere, temporäre Corona-Maßnahmen als bisher in England. Mehrere Tausend Menschen haben am Samstag in verschiedenen deutschen Städten gegen die Corona-Maßnahmen demonstriert. Dem Aufruf der Initiative „Querdenken“ folgten dabei in Dresden mehrere Tausend Menschen. Die Veranstalter hatten für die Versammlung 1000 Menschen angemeldet. Deshalb stand zeitweilig im Raum, dass die Demo wegen Überfüllung aufgelöst werden sollte. Ordner bemühten sich, die Menge zu entzerren und die Menschen auf angrenzende Flächen zu verteilen. Viele Teilnehmer verzichteten auf eine Mund-Nasen-Bedeckung und gaben bei Kontrollen durch die Polizei an, ein Attest zu besitzen. In Karlsruhe haben sich am Samstag rund 900 Menschen bei einer Querdenken-Demonstration gegen die derzeit geltenden Corona-Maßnahmen versammelt. Da die Teilnehmer sich nicht an die vorgeschriebenen Abstandsregeln hielten, hätten Polizei und Ordnungsamt mehrfach darauf hinweisen müssen, sagte ein Sprecher der Polizei am Samstag. Die Veranstaltung habe deshalb kurz vor der Auflösung gestanden. Das Verwaltungsgericht Karlsruhe hatte die Auflage eines Maskengebots für die Querdenken-Demo nach einer Beschwerde der Organisatorin aufgehoben und stattdessen ein Abstandsgebot zur Auflage gemacht. In Braunschweig demonstrierten in der Spitze 750 Menschen, in Darmstadt waren knapp 300 gekommen. Die Düsseldorfer Polizei zählte rund 100 selbst ernannte „Corona Rebellen“. Österreich schränkt zur Bekämpfung der Corona-Pandemie große Teile des öffentlichen Lebens für vier Wochen ein. „Ab Dienstag, dem 3. November 0 Uhr bis Ende November wird es zu einem zweiten Lockdown in Österreich kommen“, sagte Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) in Wien. Ab Dienstag gelten landesweit Ausgangsbeschränkungen zwischen 20 und 6 Uhr. In der Zeit ist das Verlassen des privaten Wohnbereichs nur aus bestimmten Gründen erlaubt. Kultur- und Freizeiteinrichtungen müssen schließen, mit Ausnahme von Beerdigungen finden keine Veranstaltungen mehr statt. Auch das Hotel- und Gastgewerbe schließen, nur Takeaway und Lieferung sind erlaubt. Spitzensport findet ohne Publikum statt, Sport ist nur im Freien ohne Körperkontakt erlaubt. Handel, Schulen und auch Dienstleister wie Friseure bleiben zunächst unter Auflagen offen. Es ist notwendig, diesen Schritt zu setzen, um eine Überlastung der Intensivmedizin zu verhindern“, sagte Kurz. Am Sonntagnachmittag muss noch der Hauptauschuss des Parlaments den Maßnahmen zustimmen. Die Verordnung gilt bis zum 30. November, die Ausgangsbeschränkungen müssen alle zehn Tage parlamentarisch neu genehmigt werden. Touristen müssen Hotels in Bayern spätestens am Vormittag des 2. November verlassen. Touristische Übernachtungen seien von dem Tag an nicht mehr gestattet, sagte ein Sprecher des bayerischen Gesundheitsministeriums am Samstag. „Übernachtungsgäste dürfen aus Kulanz auch noch im Laufe des Vormittags des 2. Novembers abreisen, obwohl die Verordnung eigentlich schon ab Mitternacht gilt.“ Vom Montag an soll es bundesweit bis Ende November einen Teil-Lockdown geben. Hotels dürfen dann keine Touristen empfangen. Unter anderem damit sollen die massiv steigenden Corona-Infektionszahlen in den Griff bekommen werden. Darauf hatten sich Bund und Länder am Mittwoch verständigt. Zuvor hatten bereits Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern ähnliche Regelungen mitgeteilt. In Schleswig-Holstein müssen Touristen grundsätzlich bis zum 2. November abgereist sein, Urlauber auf den Nordsee-Inseln und Halligen bekommen wegen der Kapazitäten im Fährverkehr sowie den Autozügen bis zum 5. November Zeit, wie die Landesregierung in Kiel unter Verweis auf die jüngsten Bund-Länder-Beschlüsse mitteilte. Mit einer Menschenkette durch die Münchner Innenstadt haben Theatermitarbeiter am Samstag gegen die coronabedingten Schließungen ihrer Häuser demonstriert. Sie waren mit Flatterband verbunden, um sich nicht an den Händen halten zu müssen und Abstand wahren zu können. In Zeiten der Pandemie halten wir es für eine offene und demokratische Gesellschaft unabdingbar, dass es Räume für Austausch und künstlerische Auseinandersetzungen gibt“, teilten die Organisatoren von den Münchner Kammerspielen mit. Sie betonten: „Es geht um den Erhalt des Kultursektors, und nicht darum, die Schutzmaßnahmen zur Eindämmung der Corona Pandemie anzuzweifeln.“ Von Montag an gilt in Bayern und ganz Deutschland ein Teil-Lockdown. Das öffentliche Leben wird heruntergefahren, alle Bühnen geschlossen. Proteste gegen Corona-Ausgangsbeschränkungen sind in Spanien und Italien in Gewalt ausgeartet. Ein AFP-Korrespondent in Barcelona berichtete von Demonstranten, die am Freitagabend Steine und Gegenstände auf Polizeibeamte warfen und Mülltonnen in Brand setzten. Die Beamten reagierten mit dem Einsatz von Schlagstöcken. In Florenz schleuderten Protestierende Molotow-Cocktails, Flaschen und Steine.20 Menschen wurden festgenommen. Nach Angaben der spanischen Polizei nahmen etwa 700 Menschen an der Demonstration in Barcelona teil,50 von ihnen waren demnach an der Gewalt beteiligt. Im gesamten Stadtzentrum waren Sirenen von Polizei und Feuerwehr zu hören. Während Sicherheitskräfte versuchten, die Demonstration aufzulösen, löschten Feuerwehrleute an mehreren Orten Brände. Dänemark führt ein Warnsystem mit fünf Risikostufen zur Coronavirus-Lage im Land ein. Mit dem System sollen die Dänen besser vorhersehen können, welche Corona-Maßnahmen je nach Situation auf sie zukommen können, wie das dänische Gesundheitsministerium am Samstag mitteilte. Einmal pro Woche soll demnach von einer Expertengruppe bewertet werden, wie groß das Corona-Risiko im Land und in den fünf dänischen Regionen ist. Nach dänischen Angaben gibt es ähnliche Systeme bereits in anderen europäischen Ländern. „Das Warnsystem zeigt, wie hoch das Risikoniveau ist und welche Maßnahmen erforderlich sein könnten, wenn die Infektionen zunehmen“, erklärte Gesundheitsminister Magnus Heunicke. Als Indikatoren für die Bewertung dienen demnach unter anderem die Anzahl und Zunahme der Neuinfektionen, die Zahl der Patienten in den Krankenhäusern sowie auch die Entwicklungen im Ausland. Das Ziel sei letztlich, dass nur in den Bereichen Beschränkungen eingeführt würden, in denen sie dringend notwendig seien, so Heunicke. Der Hamburger Innensenator Andy Grote droht allen Partyfreunden, die gegen die Lockdown-Regelungen verstoßen. Die Eindämmung der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus sei nur möglich, wenn sich alle auch an die Regeln halten. „Deshalb werden wir die Einhaltung kontrollieren“, sagte der Senator auf der Landespressekonferenz in Hamburg. Die Beamten würden dabei mit Augenmaß und im privaten Bereich sensibel vorgehen, so der Senator. „Die Polizei geht nicht von Tür zu Tür und klopft und überprüft die Einhaltung der Eindämmungsverordnung. Aber wenn wir einen Anlass haben, einen Hinweis, dass da irgendwo eine wilde Party stattfindet, dann stehen wir da vor der Tür und das wird dann kein so freundlicher Kontakt“, sagte Grote weiter. Etwas verklausuliert heißt das nichts anders, als dass auf wachsame Nachbarn gesetzt wird. Die Zahl der registrierten Corona-Neuinfektionen in Deutschland hat mit 19.059 Fällen binnen eines Tages einen neuen Höchstwert erreicht. Dies geht aus Angaben des Robert Koch-Instituts vom Samstagmorgen hervor. Der bisherige Rekordwert vom Vortag lag bei 18.681 Fällen. Am Samstag vor einer Woche hatten die Gesundheitsämter dem RKI 14.714 Neuinfektionen gemeldet. Noch Ende September hatte Kanzlerin Angela Merkel gewarnt, dass es zu Weihnachten 19.200 Neuinfektionen am Tag geben könnte. Die jetzigen Werte sind nur bedingt mit denen aus dem Frühjahr vergleichbar, da mittlerweile wesentlich mehr getestet wird und dadurch auch mehr Infektionen entdeckt werden. Der britische Premierminister Boris Johnson erwägt im Kampf gegen die Corona-Pandemie einem Zeitungsbericht zufolge nun doch einen neuen landesweiten Lockdown. Die „Times“ berichtete unter Berufung auf Regierungskreise, Johnson werde die neuen Maßnahmen am Montag bei einer Pressekonferenz verkünden. Dem Bericht zufolge soll dann alles geschlossen werden – bis auf lebensnotwendige Geschäfte, Schulen und Kindergärten. Johnson hatte es nach dem ersten landesweiten Lockdown im März bisher abgelehnt, erneut so weitreichende Maßnahmen zu beschließen. Er setzt stattdessen auf ein dreistufigen Warnsystem und regionale Maßnahmen. Im schwer vom Coronavirus getroffenen Belgien müssen die meisten Geschäfte wieder schließen. Ausnahmen gebe es etwa für Supermärkte, sagte Regierungschef Alexander De Croo nach einer Krisensitzung in Brüssel. Gemessen an der Einwohnerzahl zählt Belgien nach Angaben der EU-Gesundheitsagentur derzeit die meisten Corona-Infektionen in der Europäischen Union. In Italien hat die Anzahl der Corona-Neuinfektionen innerhalb eines Tages erstmals die Marke von 30.000 übersprungen. Wie die Behörden in Rom am Freitag mitteilten, wurden 31.084 neue Corona-Fälle registriert. Damit hat sich der Wert in etwa einer Woche verdoppelt. In dem Mittelmeerland mit seinen rund 60 Millionen Einwohnern starben in 24 Stunden zudem fast 200 Menschen mit oder an dem Virus. Seit Beginn der Pandemie im Februar gab es in Italien nun 647.674 bestätigte Infektionen mit dem Virus Sars-CoV-2. Die Zahl der Corona-Toten stieg auf über 38 300. Die Regierung hatte Anfang der Woche verschärfte Schutzmaßnahmen wie die Schließung aller Lokale um 18.00 Uhr abends gestartet. Kinos und Theater sind seit Montag zu. Das tschechische Parlament hat am Freitag den seit Anfang Oktober geltenden Coronavirus-Notstand bis zum 20. November verlängert. Dafür stimmten 86 Abgeordnete. Es gab 11 Gegenstimmen und keine Enthaltungen. Die Minderheitsregierung unter Ministerpräsident Andrej Babis hatte sich für eine Verlängerung bis zum 3. Dezember starkgemacht, konnte sich damit aber nicht durchsetzen. Bergamo bleibt auch in der zweiten Corona-Welle etwas Besonderes: Im Frühjahr war das Gebiet um die norditalienische Stadt eine der am schlimmsten von dem Virus betroffenen Zonen. Die Bilder der Militärlastwagen mit Särgen gingen um die Welt. Aktuell scheinen die Menschen dort besser durch die zweite Corona-Welle zu kommen als in vielen anderen Teilen Italiens. Obwohl die Region Lombardei, zu der Bergamo gehört, erneut an der Spitze bei den Zahlen der Neuinfektionen mit Sars-CoV-2 in Italien steht, ist die Lage in Bergamos Krankenhäusern eher entspannt. Auf der Nordatlantik-Insel Island gelten ab Samstag wegen steigender Infektionszahlen strengere Corona-Maßnahmen. Die maximale Teilnehmerzahl für Versammlungen wird im gesamten Land von 20 auf 10 herabgesetzt. Bis zu 30 Menschen dürfen eine Beerdigung besuchen; in Apotheken und Lebensmittelgeschäften sind nun maximal 50 Kunden erlaubt. Sportveranstaltungen und Bühnenauftritte werden allesamt untersagt, Schwimmbäder, Bars und Nachtclubs geschlossen. Restaurants mit Alkoholausschank müssen um 21.00 Uhr schließen. Das gaben Ministerpräsidentin Katrín Jakobsdóttir und ihre Regierung am Freitag auf einer Pressekonferenz bekannt. Am Berliner Verwaltungsgericht sind die ersten Eilanträge gegen die für kommende Woche angeordneten Schließungen von Restaurants, Kneipen und Bars eingegangen. „Stand jetzt gibt es vier Eilanträge rund um den Komplex des am Montag beginnenden Lockdowns“, teilte das Gericht am Freitag auf Anfrage mit. Weitere 19 Anträge seien angekündigt, bislang aber noch nicht eingegangen. Wann über die Eilanträge entschieden werde, sei zunächst nicht absehbar. In Lettland hat die Zahl der Corona-Neuinfektionen am Freitag mit 284 positiven Tests binnen 24 Stunden erneut einen Höchststand erreicht. Dies teilte die Gesundheitsbehörde in Riga mit. Der Rekordwert lag zuvor bei 259 Fällen. Das baltische EU-Land mit seinen 1,9 Millionen Einwohnern registrierte bislang 5679 bestätigte Corona-Infektionen und 69 Todesfälle in Verbindung mit dem Virus. Dabei hatten die täglichen Infektionszahlen zuletzt klar zugenommen. Klimaaktivistin Greta Thunberg demonstriert vorerst wieder im Internet statt unter freiem Himmel. Grund dafür sind die neuen Corona-Maßgaben für Stockholm und weitere Regionen in Schweden, die Gesundheitsbehörde Folkhälsomyndigheten veröffentlicht hat. Weil sich die Situation verschlechtere, gehe sie wieder zurück in den Online-Streik, schrieb Thunberg am Freitag auf Twitter. Dazu stellte sie ein Bild, das sie zu Hause in Stockholm mit ihrem berühmt gewordenen Protestschild mit der Aufschrift „Skolstrejk för klimatet“ (Schulstreik fürs Klima) zeigte. In den Niederlanden sind erstmals mehr als 11.000 Neu-Infektionen in 24 Stunden gemeldet worden. Das Institut für Gesundheit und Umwelt RIVM registrierte 11.141 Fälle,865 mehr als am Vortag, wie das Institut in Bilthoven bei Utrecht am Freitag mitteilte. Die überraschend hohe Zunahme wurde zum Teil damit erklärt, dass wegen einer technischen Störung am Mittwoch Meldungen erst jetzt gezählt worden seien. Außerdem würden inzwischen mehr Menschen auf das Coronavirus getestet. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat die Menschen in Deutschland angesichts der stark steigenden Corona-Zahlen zu einer erneuten gemeinsamen Anstrengung wie im Frühjahr aufgerufen. Der Teil-Lockdown im November sei zwar eine Belastung und bedeute, nochmals Verzicht leisten zu müssen, sagte Steinmeier am Freitag nach einem Besuch im Gesundheitsamt Berlin-Reinickendorf. „Trotzdem rate ich uns allen dazu, nicht zu resignieren und vor allen Dingen nicht die Geduld zu verlieren.“ Touristen, die sich derzeit in Schleswig-Holstein aufhalten, müssen spätestens bis zum 2. November aus dem nördlichsten Bundesland abreisen. Für Urlauber auf den Nordsee-Inseln und Halligen gelte eine längere Frist bis zum 5. November aufgrund der Kapazitäten im Fährverkehr sowie den Autozügen, teilte die Landesregierung am Freitag in Kiel mit. Sie verwies auf die jüngsten Bund-Länder-Beschlüsse für einen Teil-Lockdown im November, die bundesweit umgesetzt werden sollen. Anders als in Schleswig-Holstein müssen Touristen in Niedersachsen ihren Urlaub nicht abbrechen, wenn sie vor Beginn des neuen Teil-Lockdowns anreisen. Das geht aus der am Freitag veröffentlichten neuen Verordnung des Landes hervor. Aufenthalte mit Übernachtung, die bereits vor dem 2. November angetreten worden seien, müssten nicht abgebrochen werden, heißt es in der Regelung des Landes. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat die Menschen eindringlich zum gemeinsamen Kampf gegen den ungebremsten Anstieg der Corona-Zahlen aufgerufen. „In ganz Europa wütet die Pandemie“, sagte Söder in einer Regierungserklärung im Landtag in München. „Auch Bayern ist wieder voll erfasst.“ Die zweite Welle sei da, und diese sei schlimmer als zuvor. Söder warnte insbesondere vor einer drohenden Überlastung des Gesundheitssystems, sollten die Zahlen weiter ansteigen wie bisher. Nichtstun hätte dramatische Folgen. Deshalb müsse man jetzt handeln. „Es ist ernst“, mahnte Söder. Viele machten mit, lobte er, klagte aber auch: „Einige haben den Ernst der Lage noch nicht verstanden.“ Die Zahl der täglichen Neuinfektionen mit dem Coronavirus schnellt auch in Österreich weiter rasant nach oben. Binnen 24 Stunden wurde der Rekordwert von 5627 neuen Fällen gezählt, wie die Ministerien für Gesundheit und Innen in Wien berichteten. Das ist eine deutliche Steigerung gegenüber dem Vortag, als 4453 neu mit dem Virus angesteckte Menschen registriert wurden. Unter Berücksichtigung der Einwohnerzahl ist die Entwicklung damit deutlich schlechter als in Deutschland. Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) hat 6000 Neuinfektionen pro Tag als kritischen Wert für eine erneute Verschärfung von Maßnahmen genannt, um eine Überlastung der Krankenhäuser zu verhindern. Die Regierung will am Samstag neue Schritte vorstellen. Viele Medien spekulieren über einen Teil-Lockdown in etwa analog zu den deutschen Maßnahmen. Wegen der Corona-Pandemie werden weitere Weihnachtsmärkte verschoben, stark verkleinert oder abgesagt. So stoppte die Stadt Eisenach in Thüringen am Freitag den für den 13. November geplanten Beginn ihres Weihnachtsmarktes. Ob im Dezember ein kleiner Markt mit einzelnen Buden möglich sei, stehe noch nicht fest. Eine „Stadtweihnacht“ mit verteilten Marktständen im Stadtgebiet plant in diesem Jahr das unterfränkische Schweinfurt: Am Marktplatz soll es ein Winterdorf mit Essen und Getränken geben. In Würzburg plant die Stadt statt des üblichen Weihnachtsmarktes einen alkoholfreien Adventsmarkt ohne Speisen, der sich weitläufig verteilt. Das Lichterspektakel „Christmas Garden“ im Botanischen Garten in Berlin-Lichterfelde fällt in diesem Jahr aus. Auch das Schwester-Event „Weihnachten im Tierpark“ findet in diesem Jahr nicht statt, wie es in einer Mitteilung der Deutschen Entertainment AG am Donnerstag hieß. Im „Christmas Garden“ wurden 2019 rund 150.000 Besucher gezählt, bei „Weihnachten im Tierpark“ rund 100.000. Die Zahl erfasster Corona-Infektionen je 100.000 Einwohner lag in den vergangenen sieben Tagen erstmals bundesweit über 100. Die 7-Tage-Inzidenz liege Stand 00.00 Uhr bei 104,9, teilte das Robert Koch-Institut (RKI) mit. Tags zuvor hatte sie bei bundesweit 99,0 gelegen, vor vier Wochen (2.10.) noch bei 15,3. Eine hohe 7-Tage-Inzidenz zeigt an, dass sich viele Menschen mit dem Virus infiziert haben. Besonders viele Neuinfektionen je 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen erfassen den Daten zufolge derzeit Bremen (160,3), Berlin (146,1), Hessen (145,8) und Nordrhein-Westfalen (140,0). Werte über dem bundesweiten Mittel haben zudem auch Bayern (114,1) und das Saarland (116,5). 50 Neuinfektionen in einer Region in sieben Tagen pro 100.000 Einwohner galten in den vergangenen Wochen als wichtiger Grenzwert, ab dem in dem Gebiet oft gezielt Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Welle eingeführt wurden. Auch die Zahl der registrierten Corona-Neuinfektionen in Deutschland hat mit 18.681 Fällen binnen eines Tages einen neuen Höchstwert erreicht. Dies geht aus Angaben des Robert Koch-Instituts vom frühen Freitagmorgen hervor. Der bisherige Rekordwert vom Vortag lag bei 16.774 Fällen. Die Bundesregierung hat Österreich bis auf zwei kleine Exklaven und fast ganz Italien wegen dramatisch steigender Infektionszahlen ab diesem Sonntag zu Corona-Risikogebieten erklärt. Mit Kroatien, Slowenien, Ungarn, Bulgarien und Zypern werden zudem fünf EU-Länder komplett auf die Risikoliste gesetzt, wie das Robert Koch-Institut auf seiner Internetseite mitteilte. Erstmals wurden auch Gebiete in Griechenland und Lettland als Risikogebiete eingestuft. Weitere Regionen kommen in Dänemark, Portugal, Schweden und Litauen hinzu. Auch die kleinen Staaten Monaco, San Marino und der Vatikan sind nun Risikogebiete. In Österreich war bisher Kärnten als einziges Bundesland ausgenommen. Nun gibt es nur noch zwei Ausnahmeregelungen für das Kleinwalsertal und die Gemeinde Jungholz mit zusammen gut 5000 Einwohnern. Beide Exklaven sind auf der Straße nur von Deutschland aus erreichbar. In Italien ist nun Kalabrien im Süden des Landes die einzige Region, die aus deutscher Sicht kein Risikogebiet ist. In Deutschland sind nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) innerhalb eines Tages mehr als 18.000 neue Coronavirus-Infektionsfälle gemeldet worden. Wie das RKI am Freitagmorgen unter Berufung auf die Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden am Donnerstag insgesamt 18.681 neue Fälle registriert, nach 16.774 neuen Fällen am Vortag. Die Zahl der insgesamt seit Beginn der Pandemie in Deutschland registrierten Infektionsfälle stieg demnach auf 499.694, die Zahl der mit dem neuartigen Coronavirus im Zusammenhang stehenden Todesfälle auf 10.349 – 77 mehr als am Vortag. Die Zahl der Genesenen beläuft sich laut dem RKI auf etwa 345.700. Im Kampf gegen die Corona-Epidemie gelten in Frankreich weitreichende Ausgangsbeschränkungen. Die neuen Maßnahmen traten am Freitag (0 Uhr) in Kraft – sie sind zunächst bis zum 1. Dezember befristet. Bürger dürfen sich nicht mehr ohne Weiteres frei bewegen. Menschen können zwar auf die Straße gehen, wenn sie arbeiten, wichtige Einkäufe erledigen, einen Arzt aufsuchen oder frische Luft schnappen wollen – müssen dafür dann aber eine Bescheinigung ausfüllen. Sport ist eine Stunde pro Tag in einem Umkreis von einem Kilometer vom Wohnort erlaubt. Staatschef Emmanuel Macron hatte die Beschränkungen am Mittwoch angekündigt. Der 42-Jährige will das Land mit seinen 67 Millionen Menschen aber nicht so weit lahmlegen wie noch während des Lockdowns im Frühjahr. Die Wirtschaft soll so weit wie möglich weiterlaufen; die Menschen sollen arbeiten, aber möglichst von zu Hause aus. Anders als im Frühjahr bleiben die Schulen geöffnet. Bars, Restaurants und „nicht unentbehrliche Geschäfte“ müssen jedoch schließen. Auch Reisen in andere Regionen des Landes sind nicht ohne Weiteres möglich – für die Rückkehr aus den Herbstferien gibt es am Wochenende aber Ausnahmen. Franzosen sprechen von einem „confinement“, den Ausdruck kann man auch mit Lockdown übersetzen. Bundestagsvizepräsident Wolfgang Kubicki (FDP) geht nicht davon aus, dass die neuen Corona-Maßnahmen einer gerichtlichen Prüfung standhalten. „Die Beschlüsse bleiben von solch einer bemerkenswerten Widersprüchlichkeit, dass nur fraglich erscheint, wann das erste Gericht sie kippt und nicht ob“, schrieb Kubicki in einem Gastbeitrag für die „Passauer Neue Presse“ (Freitagausgabe). Warum müssen Nagelstudios schließen, nicht aber Frisöre? Wieso werden auch dort Restaurants geschlossen, wo man noch weit entfernt ist von den selbst definierten Schwellenwerten? All das lässt sich nicht mehr erklären“, kritisiert Kubicki. Kubicki sieht bei den Beschlüssen „schwerwiegende Geburtsfehler“. Eine parlamentarische Debatte sei abermals nicht möglich gewesen, sondern nur die nachträgliche Kenntnisnahme. Die Bundeskanzlerin habe ihre Vorstellungen zur wirksamen Bekämpfung der Corona-Politik „abermals durchgedrückt, ohne überhaupt zuständig zu sein“, erklärte er. Wenige Tage vor der Präsidentschaftswahl in den USA ist im Land ein Rekordwert bei den Neuinfektionen mit dem Coronavirus verzeichnet worden. Wie die Johns-Hopkins-Universität in Baltimore am Donnerstag (Ortszeit) mitteilte, wurden binnen 24 Stunden 91.295 neue Ansteckungsfälle erfasst. Damit wurde zum ersten Mal die Schwelle von 90.000 Neuinfektionen innerhalb eines Tages gebrochen. Zuletzt breitete sich das neuartige Virus vor allem im Norden und Mittleren Westen der USA stark aus. Die Gesamtzahl der verzeichneten Ansteckungsfälle in den Vereinigen Staaten stieg nach Angaben der Universität inzwischen auf 8,94 Millionen. In absoluten Zahlen sind die USA das am stärksten von der Pandemie betroffene Land der Welt. Nachrichten von Donnerstag,29. Oktober Das spanische Parlament hat der Ausdehnung des landesweiten Gesundheitsnotstands bis Mai kommenden Jahres zugestimmt. Die Mehrheit der Abgeordneten votierte am Donnerstag für den Antrag der Regierung von Ministerpräsident Pedro Sánchez, den Ausnahmezustand um sechs Monate zu verlängern. Ziel der Maßnahme ist, die Ausbreitung des Coronavirus im Land zu verlangsamen. Angesichts der hohen Corona-Infektionszahlen in Spanien hatte die linksgerichtete Regierung am Sonntag zunächst für 15 Tage den landesweiten Gesundheitsnotstand ausgerufen. Dieser wurde nun vom Parlament mit 194 zu 53 Stimmen bis zum 9. Mai 2021 verlängert.99 Abgeordnete enthielten sich. Der Beschluss erlaubt es den Regierungen der 17 spanischen Regionen, nächtliche Ausgangssperren zu verhängen und ihre Grenzen zu schließen. In dem Land sind die Regionen für die Gesundheitspolitik zuständig. Schweden verzeichnet eine erhebliche Zunahme von registrierten Neuinfektionen mit dem Coronavirus. Nach einem bisherigen Höchstwert von 2129 Neuinfektionen am Vortag kamen am Donnerstag innerhalb der vergangenen 24 Stunden 3254 neue Corona-Fälle hinzu, wie am Nachmittag aus den Daten der schwedischen Gesundheitsbehörde Folkhälsomyndigheten hervorging. Staatsepidemiologe Anders Tegnell wies auf einer Pressekonferenz in Stockholm darauf hin, dass es so aussehen könne, als habe Schweden mehr Fälle als im Frühjahr. Das stimme jedoch nicht, betonte er. Die Ausbreitung in der Bevölkerung sei damals um ein Vielfaches größer gewesen, allerdings habe man damals nicht im Geringsten dieselben Kapazitäten zum Testen gehabt wie heute. Insgesamt sind damit mehr als 121.000 Corona-Fälle in Schweden registriert worden. Die Zahl der in Verbindung mit einer Infektion stehenden Todesfälle stieg um sieben auf nunmehr 5934. Schweden ist in der Corona-Krise einen viel beachteten Sonderweg mit weniger strikten Beschränkungen gegangen. Im Frühjahr hatte das EU-Land deutlich höhere Infektions- und Todeszahlen verzeichnet als der Rest Skandinaviens. Der derzeitige Wert der Neuinfektionen in Schweden liegt im europäischen Vergleich auf die Bevölkerungszahl heruntergerechnet aber niedriger als in anderen Teilen Europas und auch leicht unter den Werten Deutschlands. Im Kampf gegen das Coronavirus werden in Bayern ab dem 2. November noch strengere Kontaktbeschränkungen gelten als von Bund und Ländern vereinbart – nämlich ausdrücklich auch in Privaträumen. Zudem werden bis Ende November Veranstaltungen aller Art untersagt und nicht nur solche, die der Unterhaltung dienen – Ausnahmen gelten nur für Gottesdienste und Demonstrationen, hat das bayerischen Kabinett am Donnerstag in München beschlossen. Wegen der stark steigenden Corona-Infektionszahlen erwägt Bayern bald wieder die Ausrufung des Katastrophenfalls. In den nächsten Tagen könne dies notwendig werden, um auf die „dramatische Entwicklung“ besser reagieren zu können, sagte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Donnerstag nach einer Sitzung des Kabinetts in München.

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