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Italien: Draghi soll Italien auf Kurs bringen

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Der Manager mit internationaler Erfahrung soll in Italien eine Wende schaffen, die in zwei Jahrzehnten nicht gelang. Die Scherben der zerbrochenen Koalition in Rom lassen sich nicht kitten.
Der Manager mit internationaler Erfahrung soll in Italien eine Wende schaffen, die in zwei Jahrzehnten nicht gelang. Die Scherben der zerbrochenen Koalition in Rom lassen sich nicht kitten. Springt Mario Draghi als italienischer Regierungschef ein? Italiens Präsident Sergio Mattarella hat Mario Draghi für Mittwochmittag an seinen Amtssitz bestellt. Der frühere Präsident der Europäischen Zentralbank soll offenbar in der gegenwärtigen Krisensituation eine «technisch-institutionelle» Regierung anführen. Er war 2012, auf dem Höhepunkt der Staatsschuldenkrise, berühmt geworden durch sein «whatever it takes», das damals der Rettung des Euro galt. Jetzt traut man ihm zu, die italienische Regierungskrise so zu entschärfen, dass das Land einen Ausweg findet aus seiner durch die Covid-Epidemie verschärften Mehrfachkrise. Mattarella forderte alle Parteien im Parlament auf, eine «Regierung von hohem Profil» zu stützen, die sich aber nicht mit irgendeiner politischen Formel identifizieren dürfe. Den Namen Draghi nannte er noch nicht. Gleichzeitig erklärte er, eine vorgezogene Wahl zur jetzigen Zeit komme nicht infrage. In andern Ländern hätten Wahlen zu einer Zunahme der Ansteckungen geführt. Italien brauche gerade jetzt eine handlungsfähige Regierung, die Impfkampagne durchführen könne. Auch müsse ohne weiteren Verzug der Recovery-Plan erarbeitet werden. EU drängt auf Reformen Die derzeitige italienische Krise setzt sich aber aus mehreren Komponenten zusammen, die schon seit langem bekannt sind und derzeit durch die Covid-Seuche zusätzlich verschärft werden. Auf den 73-jährigen Draghi warten Aufgaben, die während zwei Jahrzehnten nicht angepackt oder jedenfalls nicht zu Ende gebracht wurden. Jetzt werden Reformen von der Europäischen Union unmissverständlich eingefordert, weil ohne sie Italien zum systemischen Risiko für die gesamte politische und wirtschaftliche Verfassung Europas zu werden droht.

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