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Corona-Newsblog: Österreichs Kanzler will Impfstoff aus Russland und China produzieren lassen

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Sebastian Kurz will in Österreich Impfstoff produzieren lassen. Dabei sollen die Vorlagen aus China und Russland genutzt werden. Eine Zulassung gibt es dafür in Europa noch nicht. Alle Infos im Newsblog.
Sebastian Kurz will in Österreich Impfstoff produzieren lassen. Dabei sollen die Vorlagen aus China und Russland genutzt werden. Eine Zulassung gibt es dafür in Europa noch nicht. Alle Infos im Newsblog. Weltweit haben sich laut Johns-Hopkins-Universität mehr als 105 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert, etwa 2,3 Millionen Erkrankte sind gestorben. In Deutschland sind laut Robert Koch-Institut mehr als 2,2 Millionen Menschen positiv getestet worden. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt bei mehr als 61.000 (Stand: 7. Februar). Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz will im Kampf gegen die Corona-Pandemie die Impfstoffe aus Russland und China im eigenen Land produzieren lassen. Voraussetzung sei eine Zulassung in Europa, sagte der konservative Politiker der „Welt am Sonntag“. Dann „würde Österreich ganz bestimmt versuchen, Produktionskapazitäten bei geeigneten einheimischen Unternehmen für russische oder chinesische Impfstoffe zur Verfügung zu stellen“. Es gehe einzig darum, so schnell wie möglich viel sicheren Impfstoff zu erhalten. Kurz sagte weiter, er würde sich auch selbst mit beiden Präparaten impfen lassen. „Es geht bei den Impfstoffen einzig um Wirksamkeit, Sicherheit und um schnelle Verfügbarkeit, nicht um geopolitische Kämpfe.“ Die Bürger der Europäischen Union seien aktuell nur „suboptimal“ mit Impfstoffen versorgt. Der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) warf er vor, bei der Zulassung „bürokratisch und langsam“ zu arbeiten. Zulassungen außerhalb der EU gingen viel schneller. Im Sommer erwartet Kurz aufgrund der Impfungen eine deutliche Entspannung. In Österreich werde die Bevölkerung dann in weiten Teilen zur Normalität zurückkehren können. „Aber ich bin auch sicher, dass die kommenden Monate noch extrem heftig werden.“ Österreich lockert den Lockdown von Montag an wieder. Alle Geschäfte, Friseure und auch Museen dürfen öffnen. Es gelten jedoch strenge Hygieneregeln. Israel hat am Sonntag trotz anhaltend hoher Infektionszahlen mit Lockerungen seines dritten Corona-Lockdowns begonnen. Beschäftigte, die keinen Kontakt zu Kunden haben, dürfen an ihre Arbeitsplätze zurück. Besuche im privaten Kreis sind wieder erlaubt, ebenso wie Ausflüge in die Natur und Übernachtungen von Kernfamilien in Ferienwohnungen. Kindergärten und Schulen sollen von Dienstag an in eingeschränktem Umfang wieder geöffnet werden. Der internationale Flughafen Ben Gurion bei Tel Aviv bleibt jedoch grundsätzlich geschlossen. Das Neun-Millionen-Einwohner-Land hatte Ende Dezember einen Teil-Lockdown verhängt und vor einem Monat verschärft. Trotz einer massiven Impfkampagne bleiben die Infektionsfälle aber auf hohem Niveau. Auch die Zahl der Schwerkranken ist kaum gesunken. Das Gesundheitssystem liegt nahe der Belastungsgrenze. Mehr als zwei Millionen Menschen haben bereits zwei Dosen gegen das Virus erhalten. Die Regierung macht für die weiterhin hohen Infektionszahlen vor allem eine Mutation verantwortlich. Häufig wurden aber auch Lockdown-Regeln missachtet oder nicht durchgesetzt. Einige Hersteller haben damit begonnen, ihre Covid-19-Impfstoffe an Minderjährigen zu testen. Experten erwarten aber frühestens Ende dieses Jahres ihren Einsatz. Der Direktor des Zentrums für Kinder- und Jugendmedizin der Universität Mainz und Mitglied der Ständigen Impfkommission (Stiko), Fred Zepp, rechnet „frühestens Ende des Jahres, eher Anfang nächsten Jahres“ damit, dass Kinder in Deutschland geimpft werden könnten. Der Impfstoff von Biontech/Pfizer ist derzeit ab 16 Jahre zugelassen. Geplant ist jedoch bereits, die Impfstoffe an Kindern zwischen 0 und 15 Jahren zu testen. Astrazeneca will „in den kommenden Monaten“ 6- bis 18-Jährige in seine Studien einbeziehen, wie eine Sprecherin der dpa sagte. Moderna hat schon im Dezember eine Studie mit 3000 Minderjährigen in den USA begonnen. Studien mit Kindern unter 12 Jahren gehören nach Angaben des Verbands Forschender Arzneimittelhersteller zu den Auflagen der EMA, die an die Bedingte Zulassungen für Erwachsene geknüpft sind. Spätester Abgabetermin der Ergebnisse sei Juli beziehungsweise Dezember 2024. Nach der ersten Lieferung des Impfstoffs von Astrazeneca an Deutschland hat sich Bundesbildungsministern Anja Karliczek (CDU) für eine frühere Impfung von Lehrern und Erziehern ausgesprochen. Sie verwies in den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Sonntagsausgaben) darauf, dass der Impfstoff von Astrazeneca von der Ständigen Impfkommission nur für Menschen unter 65 Jahren empfohlen wird. Daher könne er „schon bald für Lehrerinnen und Lehrern und Erzieherinnen und Erzieher angeboten werden“. Deutschlands Kassenärzte fordern, dass sie schneller als geplant bei der Corona-Impfung zum Zug kommen. „Diejenigen, die andere jeden Tag behandeln, medizinisch versorgen und schützen, müssen auch selbst geschützt sein“, sagte der Vorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. „Natürlich muss wegen des knappen Impfstoffes priorisiert werden“, sagte Gassen. „Aber die Kolleginnen und Kollegen in den Praxen mit ihren Teams gehören unbedingt zum Kreis der vorrangig zu Impfenden.“ In der geltenden Impfverordnung zählen Ärzte zur zweiten von drei prioritär zu impfenden Gruppen in Deutschland. Nach einem Entwurf soll auch eine für kommende Woche erwartete Neufassung der Verordnung daran nichts ändern. Noch bis Ende März herum sollen die Impfungen der ersten Gruppe dauern. Mehrere Bürgermeister deutscher Großstädte versichern, dass ihre Gesundheitsämter sehr wohl in der Lage sind, auch bei Inzidenzwerten von über 50 Kontakte nachzuverfolgen. In Köln etwa seien die Behörden trotz Werten von über 50 seit Monaten in der Lage, sowohl die positiv Getesteten als auch die Kontaktpersonen „innerhalb von 24 Stunden zu kontaktieren und Quarantäneanordnungen zu verhängen“, sagte Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) der „Welt am Sonntag“. Auch Bremens Stadtoberhaupt Andreas Bovenschulte (SPD) sagte der Zeitung, in seiner Stadt, wo die Zahl der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen zurzeit bei 71,2 liegt, könnten alle Kontakte nachverfolgt werden. Ähnliche Angaben machten laut „Welt am Sonntag“ Rathäuser in München, Leipzig und Düsseldorf. Die Präsidentin der Kultusministerkonferenz (KMK), Brandenburgs Bildungsministerin Britta Ernst (SPD), plädiert in der Corona-Pandemie für Lockerungen für die Schulen. „Wir wünschen uns Lockerungen für den Schulbetrieb. Ob das der 14. Februar, eine oder zwei Wochen später sein wird, ist im Moment ja noch nicht zu sagen“, sagte sie im Deutschlandfunk. Der Lockdown zur Eindämmung der Corona-Pandemie ist bislang bis zum 14. Februar befristet. Nach Berichten der Funke-Mediengruppe soll Bundesbildungsministerin Anja Karliczek gegen eine frühe Öffnung sein. Eine flächendeckende Rückkehr zum Präsenzunterricht dürfte momentan wegen der allgemeinen Infektionslage vermutlich noch verfrüht sein. Der Großteil der von Kieler Pathologen obduzierten Menschen, die sich vor ihrem Tod mit Corona infiziert hatten, ist tatsächlich an Covid-19 gestorben. „Bei 85 Prozent der Fälle konnten wir wirklich bestätigen, dass sie an Covid-19 verstorben sind“, sagte der Direktor des Instituts für Pathologie am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH), Christoph Röcken. In Kiel wurden bislang mehr als 50 Menschen im Alter von 53 bis über 90 Jahre obduziert, die sich vor ihrem Tod mit Sars-CoV-2 angesteckt hatten. Nur ein kleiner Teil sei mit statt an Covid-19 gestorben, sagte Röcken. Bislang liegen bundesweite Daten aus dem Obduktionsregister noch nicht vor. Aber er höre von anderen Pathologen bundesweit, dass diese zu ähnlichen Ergebnissen kämen, sagte Röcken. Das Robert Koch-Institut verzeichnete bislang mehr als 60.000 Corona-Todesfälle. In die Statistik gehen dabei sowohl Menschen ein, die unmittelbar an der Erkrankung verstorben sind, als auch solche mit Vorerkrankungen, bei denen sich nicht abschließend nachweisen lässt, was die Todesursache war. In Chile sind innerhalb von drei Tagen mehr als 550.000 Bürger gegen das neuartige Coronavirus geimpft worden. Alleine am Freitag seien gut 112.000 Impfdosen an Senioren im Alter von über 85 Jahren verabreicht worden, teilte das Gesundheitsministerium mit. Die Impfzentren in dem südamerikanischen Land waren am Mittwoch eröffnet worden. Die Regierung gab als Ziel aus, bis Ende März fünf Millionen Menschen zu impfen. Bis Juli sollen 15 Millionen der insgesamt 18 Millionen Einwohner eine Impfung erhalten haben.

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