Die Zeichen stehen auf Kooperation statt Konfrontation zwischen Berlin und Ankara – da sind sich die Außenminister beider Länder einig….
D eutschland und die Türkei mühen sich im beiderseitigen Verhältnis sowie in den Beziehungen der Türkei zur EU um neue Zeichen des Einvernehmens. Der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu lobte nach einer Unterredung mit Außenminister Heiko Maas am Donnerstag die „sehr gute Entwicklung“. Cavusoglu traf in Berlin auch Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) und den Tourismusbeauftragten der Bundesregierung Thomas Bareiß (CDU). Am Vorabend hatte überdies ein Telefonat von Bundeskanzlerin Angela Merkel mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan stattgefunden. Der türkische Außenminister warb in Berlin um die Rückkehr deutscher Touristen an die türkischen Strände, um Erleichterungen der Europäischen Union bei Visa für türkische Reisende sowie bei der Verstärkung der Zollunion mit der Türkei. Cavusoglu wies die Verantwortung für die protokollarisch unfreundliche Behandlung der EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen bei einem Besuch in Ankara allein den Protokollstäben in Brüssel zu. Deren interner Streit solle nun nicht „der Türkei übergestülpt“ werden. Für von der Leyen hatte, anders als für EU-Ratspräsident Jean Michel, kein Sessel bei der Begegnung mit Erdogan zur Verfügung gestanden. Maas lobte nach der Begegnung mit Cavusoglu, dass der Konflikt im östlichen Mittelmeer zwischen der Türkei, Griechenland und Zypern über Territorialgewässer und Gasvorkommen in jüngster Zeit durch erste Gespräche entspannt worden sei; Deutschland ermutige alle Seiten, weiter Vertrauen aufzubauen und zu einer Lösung zu kommen.