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Corona-Pandemie: EU-Kommission: Delta-Variante eine echte Bedrohung

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Die EU-Kommission ist wegen der sich ausbreitenden Delta-Variante besorgt. Sie fordert die Mitgliedsstaaten auf, sich mehr anzustrengen, um die Ansteckungskette zu unterbrechen.
Die EU-Kommission ist wegen der sich ausbreitenden Delta-Variante besorgt. Sie fordert die Mitgliedsstaaten auf, sich mehr anzustrengen, um die Ansteckungskette zu unterbrechen. In Deutschland haben sich seit Beginn der Pandemie mehr als 3,7 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts starben 90.678 Erkrankte. Im Zuge der Ende 2020 begonnenen Impfkampagne haben inzwischen 52,9 Prozent der Bundesbürger mindestens eine Impfdosis erhalten,34,1 Prozent sind vollständig geimpft. (Stand: 25. Juni) Angesichts der Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus fordert die Europäische Kommission die EU-Staaten auf, deutlich mehr zu tun als bisher. „Für die Ungeimpften und nur teilweise Geimpften ist die Delta-Variante eine echte Bedrohung“, sagte EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides der Tageszeitung „Welt“ (Samstag). Solange nicht mehr Menschen ihre zweite Impfung erhalten hätten, müsse alles getan werden, um die Übertragungskette der Delta-Variante zu unterbrechen. „Das bedeutet, dass unsere Anstrengungen, die Bevölkerung zu impfen, verdoppelt und die Maßnahmen zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Gesundheit respektiert werden müssen.“ „In diesem Sommer sind sichere und effektive Impfstoffe verfügbar und wir müssen jede Dose so schnell wie möglich verimpfen“, forderte Kyriakides. Man werde im Sommer voraussichtlich damit rechnen müssen, dass die Delta-Variante des Coronavirus dominant sein wird. „Wir müssen das ernst nehmen und jetzt handeln, um eine neue Covid-Welle zu verhindern.“ Wegen der starken Verbreitung der Delta-Variante des Coronavirus schränkt die Bundesregierung die Einreise aus Portugal und Russland massiv ein. Das Robert Koch-Institut teilte am Freitag mit, dass die beiden Länder am Dienstag als Virusvariantengebiete eingestuft werden, was ein weitreichendes Beförderungsverbot und strikte Quarantäneregeln für Einreisende zur Folge hat. Gleichzeitig werden mit den Niederlanden, Dänemark und Luxemburg schon am Sonntag die letzten drei Nachbarländer Deutschlands von der Liste der Risikogebiete gestrichen. Wer von dort auf dem Landweg einreist, muss künftig keinerlei Beschränkungen mehr beachten. Nur Flugpassagiere müssen noch einen negativen Test vorweisen. Deutschland hatte bisher 14 Länder als Virusvariantengebiete eingestuft, darunter mit Großbritannien auch ein Land in Europa. Portugal und Russland sind nun Nummer 15 und 16. Die Einstufung als Virusvariantengebiet zieht ein weitgehendes Beförderungsverbot für Fluggesellschaften, Bus- und Bahnunternehmen nach sich. Sie dürfen nur noch deutsche Staatsbürger und Ausländer mit Wohnsitz in Deutschland über die Grenze bringen. Für diejenigen, die einreisen dürfen, gilt eine strikte 14-tägige Quarantänepflicht, die nicht durch einen Test verkürzt werden kann und auch für vollständig Geimpfte und Genesene gilt. Angesichts der angenommenen Wichtigkeit vollständiger Impfserien zum Schutz vor der Delta-Variante des Coronavirus gibt es eine neue Diskussion um die Verkürzung der Impfabstände. Die Frage sei nicht trivial, teilte Thomas Mertens, der Leiter der Ständigen Impfkommission (Stiko), der Deutschen Presse-Agentur auf Anfrage mit. Es gebe verschiedene Pro- und Contra-Argumente, erklärte der Ulmer Virologe. „Wir versuchen derzeit die notwendige Evidenz zu schaffen.“ Die Stiko empfiehlt bislang längere Zeitabstände zwischen den zwei Impfungen als es gemäß Zulassung der jeweiligen Impfstoffe möglich wäre. Das hat Gründe: Bei Astrazeneca etwa steigt die Wirksamkeit bei längerem Abstand. Zudem sprach die Impfstoffknappheit dafür, zunächst möglichst viele Menschen mit der Erstimpfung zu versorgen. Bei Astrazeneca lautet der bisherige Rat des Expertengremiums, zwölf Wochen zwischen erster und zweiter Dosis verstreichen zu lassen. Für die mRNA-Impfstoffe (Biontech/Pfizer und Moderna) beträgt der empfohlene Abstand sechs Wochen. Laut Zulassung wären schnellere Impfserien möglich: zwei Biontech-Spritzen im Abstand von drei Wochen, bei Moderna und Astrazeneca im Abstand von vier Wochen. Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann ist nach massiver Kritik an seinem Vorstoß für ein härteres Regime bei Pandemien zurückgerudert. Er bedauere, dass seine Äußerungen in einem Interview zu Missverständnissen geführt hätten, teilte der Grünen-Politiker am Freitag mit. „Im Rechtsstaat gilt immer der Grundsatz der Verhältnismäßigkeit – und zwar immer und ohne Einschränkung.“ Dieses zentrale Prinzip der Verfassung würde er nie in Frage stellen. „Umso mehr ärgert es mich, dass durch meine Äußerungen offenbar dieser Eindruck entstanden ist.“ CDU, SPD, FDP und AfD im Bundestag hatten Kretschmann für seinen Vorschlag scharf kritisiert. Der Grünen-Politiker stellte am Freitag klar: „Der Anlass meiner Ausführungen war die Forderung nach einer Enquete-Kommission im Bundestag, die sich damit beschäftigen soll, wie wir mögliche Pandemien in Zukunft schneller eindämmen können.“ Es gehe ihm darum, die Folgeschäden möglichst gering zu halten und lang andauernde, tiefgreifende Einschnitte in Grundrechte zu vermeiden. „Es geht mir also nicht um weniger Freiheit für die Bürger, sondern um mehr Freiheit.“ 67 Prozent der Deutschen rechnen laut einer Umfrage der Forschungsgruppe Wahlen wegen Corona-Mutationen mit einer vierten Welle. „Die jetzt geltenden Corona-Maßnahmen halten 63 Prozent für gerade richtig,16 Prozent fordern, dass die Maßnahmen härter ausfallen sollen und für 19 Prozent sind die aktuellen Vorgaben übertrieben.“ 79 Prozent sprechen sich für eine Maskenpflicht in Geschäften aus,87 Prozent halten dies in öffentlichen Verkehrsmitteln weiterhin für angebracht. Wegen der Corona-Pandemie ist das Wachstum der britischen Bevölkerung auf den niedrigsten Wert seit 20 Jahren gesunken. Mitte 2020 hätten im Vereinigten Königreich schätzungsweise 67,1 Millionen Menschen gelebt, teilte das britische Statistikamt ONS am Freitag mit. Das Plus von 0,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitpunkt bedeute aber das niedrigste Wachstum seit 2001. Die Statistiker machten die Auswirkungen des Coronavirus auf die deutlich erhöhte Sterblichkeit für die Entwicklung verantwortlich. Im Jahr bis Mitte 2020 seien landesweit etwa 669.000 Menschen gestorben,13 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum und der höchste Wert seit 1986. Zugleich sank die Zahl der Geburten auf 701.000 und damit auf den niedrigsten Stand seit 2003. Zudem gab es elf Prozent weniger Umzüge als im Vorjahr. „Einige der deutlichsten Auswirkungen der Pandemie sind in der Zunahme der Zahl der Todesfälle und der Verringerung der Zahl der Umzüge innerhalb des Vereinigten Königreichs zu sehen“, sagte ONS-Experte Neil Park.

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