Aktuelle Corona-News aus Deutschland: Das RKI meldet Neuinfektionen und Inzidenz. WHO-Chef warnt vor „sehr gefährlicher Phase“.
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen ist unter fünf Fälle pro 100.000 Einwohner gefallen. Mehr im Blog. Berlin. Erstmals seit rund elf Monaten ist die Corona-Inzidenz unter 5 gefallen. Das Robert Koch-Instituts (RKI) gab den bundesweiten Wert am Samstagmorgen mit 4,9 an (Vortag 5,0; Vorwoche 5,9). Zuletzt hatte der Wert am 30. Juli 2020 mit 4,8 unter der 5er-Schwelle gelegen. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten zudem binnen eines Tages 671 Corona-Neuinfektionen. Zum Vergleich: Vor einer Woche waren 592 Ansteckungen registriert worden. Lesen Sie mehr dazu: RKI meldet Corona-Fallzahlen und aktuellen Inzidenz-Wert Trotzdem sehen einige Fachleute die Hoffnung auf einen unbeschwerten Sommer durch die Delta-Variante des Coronavirus getrübt: Mindestens jede zweite Corona-Ansteckung in der laufenden Woche dürfte nach Schätzung des RKI bereits auf die ansteckendere Corona-Mutation zurückgehen. Es sei damit zu rechnen, dass die in Indien entdeckte Mutante derzeit „mindestens die Hälfte aller Neuinfektionen ausmacht“, schreibt das RKI in einem Bericht vom Mittwochabend. Die Frankfurter Virologin Sandra Ciesek geht davon aus, dass sich die Delta-Variante bereits im Juli durchgesetzt haben und vorherrschend sein wird. In Portugal und Großbritannien dominiert Delta bereits. 9.20 Uhr: In Thailand ist die Zahl der Corona-Neuinfektionen den dritten Tag in Folge auf einen Rekordwert gestiegen. Die Gesundheitsbehörden meldeten an Samstag mehr als 6200 neue Fälle sowie 41 Tote. Experten warnten vor Engpässen in den Intensivstationen, sollte sich dieser Trend fortsetzen. Rund 90 Prozent der mehr als 271.000 bestätigten Coronavirus-Fälle in Thailand wurden seit Anfang April registriert. Alleine im Juni wurden 992 Todesfälle gemeldet, mehr als 15 mal so viel wie im gesamten Jahr 2020. In den vergangenen zwei Wochen nahm auch die Zahl der Patienten in den Intensivstationen deutlich zu. Die stellvertretende Leiterin der staatlichen Corona-Behörde, Apisamai Srirangsan, sagte, in Bangkoks Krankenhäusern brauche man dringend Isolierstationen und mehr Intensivbetten. Epidemiologen führten den Anstieg vor allem auf die ansteckendere Delta-Variante zurück, die zuerst in Indien festgestellt worden war. 8.32 Uhr: Intensivmediziner sprechen sich dafür aus, bei der Pandemiebekämpfung nicht mehr ausschließlich die Inzidenzwerte in den Fokus zu stellen. „Mit steigender Impfquote ist der Inzidenzwert alleine weniger aussagekräftig, um die potenzielle Gefahr für das Gesundheitssystem messen zu können“, sagte der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin und Notfallmedizin (DGIIN), Christian Karagiannidis, der „Rheinischen Post“. „Wir rechnen damit, dass die Inzidenzwerte im Herbst, wie in England aktuell schon der Fall, stärker steigen werden als die Zahl der Intensivpatienten“, so der Intensivmediziner. 7.39 Uhr: Südafrika hat einen neuen Höchststand der täglichen Corona-Neuinfektionen registriert. Binnen 24 Stunden seien 24.270 neue Corona-Fälle gemeldet worden, teilte das Nationale Institut für ansteckende Krankheiten mit. Damit seien mittlerweile 2.019.826 Ansteckungen in Südafrika nachgewiesen worden. Der bisherige Tageshöchststand war im Januar mit 21.980 Neuansteckungen erreicht worden. Die Zahl der Corona-Toten stiegt am Freitag mit 303 weiteren Opfern auf 61.332. Das Land befinde sich „im Auge des Sturms der dritten Corona-Welle“, sagte Vize-Gesundheitsminister Joe Phaahla bei einer Pressekonferenz. Die Zahlen der täglichen Neuinfektionen hätten in den vergangenen zwei Wochen das Ausmaß während der ersten beiden Pandemie-Wellen überschritten 5.32 Uhr: Otto Waalkes (73) ist im zurück im Kino – als „Catweazle“. Die Dreharbeiten zum Film waren stark von der Corona-Pandemie geprägt: „Wir hatten im März 2020 gerade zwei Wochen gedreht, dann mussten wir abbrechen.“ Zum Glück habe sich niemand bei den über drei Monate dauernden Dreharbeiten infiziert, so Waalkes im Interview gegenüber unserer Redaktion. Die Pandemie habe auch seinen Humor beeinflusst: „Das Lachen ist mir ständig vergangen! Diese Abstandsregeln sind gar nichts für mich. Ich umarme Menschen so gern. Ich mach auch gern Selfies mit meinen Fans. Das fiel alles weg, das habe ich sehr bedauert. Am liebsten würde ich sofort wieder auf Tour gehen und alle ausprobieren.“ 22.34 Uhr: In Ungarn treten ab sofort umfangreiche Lockerungen der staatlichen Corona-Beschränkungen in Kraft, weil inzwischen 5,5 Millionen Ungarn zumindest eine Erstimpfung gegen das Virus Sars-Cov-2 erhalten haben. Die Regierung in Budapest gab am Freitagabend bekannt, dass diese Impfquote erreicht wurde. Somit werden automatisch zahlreiche Einschränkungen aufgehoben. Ungarns Regierung macht Lockerungen ausschließlich vom Impf-Fortschritt abhängig, nicht von der Inzidenz der Neuansteckungen. Demnach ist nun die bisher gültige Maskenpflicht in geschlossenen öffentlichen Räumen weggefallen. Sie gilt nur noch in Krankenhäusern und sozialen Einrichtungen wie Altenheimen. Zur Übernachtung in Hotels sowie zum Betreten der Innenräume von Restaurants, Stränden, Bädern, Theatern und Kinos müssen Gäste keinen Immunitätsausweis mehr vorlegen. Dieser Ausweis, der belegt, dass jemand gegen Corona geimpft wurde oder eine Covid-Erkrankung überstanden hat, ist nur noch zur Teilnahme an Massen-Sportveranstaltungen und zum Besuch von Konzerten oder Musikkneipen notwendig. 21.19 Uhr: Impflinge in den Impfzentren in Nordrhein-Westfalen können ab sofort vor Ort auswählen, welchen Impfstoff sie haben möchten. Einen entsprechenden Erlass hat das nordrhein-westfälische Gesundheitsministerium an die Städte und Kreise gerichtet, wie die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein (KVNO) am Freitag mitteilt. Hintergrund ist die Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko), nach einer Astrazeneca-Impfung wegen der besseren Wirksamkeit vor der neuen Delta-Variante bei einer Zweitimpfung Biontech oder Moderna zu wählen. Das Land habe die entsprechenden Mengen zugesichert. Eine Anmeldung bei der Terminbuchung für einen bestimmten Impfstoff sei nicht nötig, teilte die KVNO mit. Das Land bestätigte am Abend den Erlass. „Wo entsprechend der Stiko-Empfehlung eine Verkürzung des Impfintervalls erforderlich wird, kontaktieren die Impfzentren die betreffenden Personen zum Zweck einer Änderung des Zweitimpftermins automatisch“, heißt es in einer Mitteilung. 20.34 Uhr: EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat angesichts der Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus eindringlich für Impfungen geworben. „Wir machen uns Sorgen wegen der Delta-Variante, sie wird die (Zahl der) Infektionen erhöhen“, sagte sie am Freitag bei einem Besuch in Litauen. Die „gute Nachricht“ aber sei, dass die Corona-Impfstoffe wirksam gegen die ansteckendere Delta-Variante seien. Die Schwere der Infektion könne durch Impfungen und Hygienemaßnahmen reduziert werden. „Wir sollten die Impfungen vorantreiben, um uns zu schützen“, sagte von der Leyen in Vilnius. Die sogenannte Delta-Variante des Coronavirus war zuerst in Indien entdeckt worden. Sie verbreitet sich inzwischen in vielen Ländern außerordentlich schnell. Als gesichert gilt, dass Delta deutlich ansteckender ist als alle anderen bisher bekannten Varianten. Vollständig geimpfte Menschen sind nach derzeitigem Kenntnisstand auch bei Delta gut gegen einen schweren Covid-19-Verlauf geschützt. 19.58 Uhr: Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat mit falschen Behauptungen über angeblich kostenpflichtige Corona-Impfungen in Deutschland und Großbritannien für Irritation gesorgt. Erdogan behauptete: „Seht, das ist sehr interessant. Heute führt England Impfungen für 100 bis 150 Sterling durch. Wir aber impfen umsonst.“ Das sei der Unterschied. „In Deutschland sind es 100 bis 150 Euro. Aber bei uns gibt es sowas nicht. Denn wir, liebe Brüder, sind eine Regierung, die dem Volk zurückgibt, was es vom Volk nimmt.“ In Deutschland wie auch in Großbritannien können sich Menschen kostenlos gegen das Coronavirus impfen lassen. Zahlreiche Nutzer auf Twitter widersprachen den Aussagen des türkischen Präsidenten. 19.04 Uhr: Mario Czaja, Präsident des Berliner Roten Kreuzes, hat eine Strafzahlung für alle, die ihren zweiten Impftermin in einem Impfzentrum ohne Absage verstreichen lassen, gefordert. Czaja sagte der rbb-„Abendschau“, er werbe für eine sogenannte „Impfschwänzer-Abgabe“ von 25 bis 30 Euro. Czaja verglich diese Abgabe mit ähnlichen Regelungen bei niedergelassenen Ärzten, von denen viele ähnliche Zahlungen einfordern würden, wenn Patienten ohne Absage nicht zu einem Arzttermin erscheinen. Der Berliner DRK-Präsident sagt, eine solche Abgabe sei inzwischen notwendig geworden, weil fünf bis zehn Prozent der Termine in den Impfzentren ohne Absage nicht wahrgenommen würden. Das Verhalten von Menschen, die ihre Zweitimpfungstermine nicht absagen, nannte der Berliner DRK-Präsident gegenüber dem rbb „unsolidarisch“. 18.12 Uhr: Der Chef der Weltgesundheitsorganisation, Tedros Adhanom Ghebreyesus, sieht die Welt wegen der besonders ansteckenden Delta-Variante in „einer sehr gefährlichen Phase“ der Pandemie. Denn die Mutante sei inzwischen in fast 100 Ländern nachgewiesen, so Tedros. Die Variante mutiere zudem weiter und entwickele sich in vielen Staaten zum vorherrschenden Virustyp. Tedros mahnte vor diesem Hintergrund ein hohes Impftempo weltweit an. Er habe schon Staats- und Regierungschef rund um den Globus gedrängt, sicherzustellen, dass bis kommendes Jahr um diese Zeit 70 Prozent aller Menschen in jedem Land geimpft seien, sagte Tedros. Dies würde obendrein die akute Phase der Pandemie praktisch beenden. Drei Milliarden Impfdosen seien bereits ausgegeben worden. Es stehe in der kollektiven Macht weniger Länder, dafür zu sorgen, dass die Impfstoffe geteilt würden. Von den global verabreichten Dosen sind weniger als zwei Prozent in ärmeren Ländern verimpft worden. Zwar haben reiche Länder wie Großbritannien, die USA, Frankreich und Kanada Spenden von eine Milliarde Impfdosen zugesagt. Doch schätzt die WHO, dass elf Milliarden nötig wären, um die Welt zu immunisieren. 17.02 Uhr: Rund 38 Prozent der Bevölkerung in Deutschland sind vollständig geimpft. Das geht aus Zahlen des Robert Koch-Instituts hervor. Demnach wurden am Donnerstag 926.463 Impfdosen verabreicht. Etwas mehr als 46 Millionen Menschen (55,6 Prozent) haben mindestens eine Impfung verabreicht bekommen,31,4 Millionen (37,9 Prozent) sind vollständig geimpft. Unter den Bundesländern verzeichnet Bremen mit 63,7 Prozent den höchsten Anteil Erstgeimpfter.14 weitere Bundesländer haben die 50-Prozent-Marke geschafft. Schlusslicht bleibt Sachsen mit 47,7 Prozent. Das Saarland zählt mit 43,6 Prozent den höchsten Anteil an vollständig geimpften Einwohnern. Brandenburg ist hier mit 34,4 Prozent am Ende der Rangliste. 15.57 Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel rechnet mit baldigen Erleichterungen bei Reisen zwischen Deutschland und Großbritannien. „Ich gehe davon aus, dass in absehbarer Zeit doppelt Geimpfte dann auch wieder reisen können, ohne in Quarantäne zu gehen“, sagt Merkel nach Beratungen mit dem britischen Premierminister Boris Johnson. Sie wies darauf hin, dass sich die hochansteckende Delta-Variante auch in Deutschland schnell ausbreite. 15.54 Uhr: Die Stadt Rom will mit einem Alkoholverbot im öffentlichen Raum das nächtliche Partyleben eindämmen. „Es ereigneten sich mehrere beschämende Vorfälle des wilden Nachtlebens“, teilte Bürgermeisterin Virginia Raggi von der populistischen Fünf-Sterne-Bewegung mit. Ab 18 Uhr bis zum darauffolgenden Morgen um 7 Uhr dürfen nun etwa keine alkoholischen Getränke in Kiosken und an Automaten verkauft werden. Mit dem Verbot will die Stadt dem „wilden Nachtleben“ im historischen Zentrum und Ansammlungen, durch die sich das Coronavirus verbreiten könnte, entgegenwirken. Das Verbot sieht außerdem vor, dass die Menschen von 18 Uhr bis 7 Uhr auf öffentlichen Straßen und Grünflächen keinen Alkohol in gläsernen Behältnissen trinken. Ab 20 Uhr ist es außerdem verboten, diese zum Mitnehmen zu kaufen. Die Regelung gilt bis zum 15. September. 14.46 Uhr: Kanzleramtschef Helge Braun macht Geimpften Hoffnung, dass es für sie auch bei einer neuen Welle keinen neuen Lockdown geben dürfte – wenn die Impfungen sich auch gegen Varianten behaupten. „Solange unsere Impfung sehr gut wirkt, kommt ja ein Lockdown zulasten derer, die vollständig geimpft sind, auch nicht infrage“, sagte der CDU-Politiker dem Nachrichtenradio MDR Aktuell. „Sondern denjenigen, die geimpft sind, kann man dann auch die Normalität ermöglichen – den Besuch im Konzert genauso wie das Einkaufen.“ Das RKI habe gesagt, Menschen mit vollständigem Impfschutz nähmen am epidemiologischen Geschehen nicht mehr wesentlich teil. Dies habe sich noch hauptsächlich auf die Alpha-Variante des Coronavirus bezogen, führte Braun aus. Geimpfte seien selber nicht mehr wirklich gefährdet, und sie gefährdeten auch keine anderen. „Dann gibt es auch keinen Grund, denjenigen zu einer Reduzierung ihrer Kontakte zu raten.“ 13.11 Uhr: Die Länder wollen ab sofort die Empfehlung der Ständigen Impfkommission umsetzen, nach einer Erstimpfung mit Astrazeneca als zweite Dosis ein anderes Präparat zu verabreichen. Eine derartige Kombination von Impfstoffen sei nach wissenschaftlichen Erkenntnissen „besonders wirksam“, sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) nach Beratungen mit seinen Länderkollegen im Rahmen der Gesundheitsministerkonferenz (GMK) am Freitag in Berlin. Sie biete einen „sehr, sehr hohen Impfschutz“. Spahn rief die Bürger auf, nicht auf die Zweitimpfung zu verzichten – diese sei besonders wichtig zur Abwehr der besonders infektiösen Delta-Variante des Coronavirus. „Je mehr Impfungen im Sommer, desto besser wird der Herbst“, sagte der Minister. Die Kreuzimpfung sei prinzipiell ab sofort möglich – je nach Verfügbarkeit von Impfstoffen und logistischen Voraussetzungen. Bei der Kreuzimpfung kann nach Auffassung der Stiko auch der zeitliche Abstand zwischen beiden Dosen verkürzt werden. Die Experten raten hier zu einem mindestens vierwöchigen Abstand, bei zweimaliger Verabreichung von Astrazeneca bleibt es bei den bisherigen neun bis zwölf Wochen. 12.20 Uhr: Mit Zypern und der spanischen Region Katalonien setzt die Bundesregierung am Sonntag zwei weitere Urlaubsgebiete auf die Liste der Corona-Risikogebiete. Außerdem werden drei weitere Regionen in Spanien und Norwegen zu Risikogebieten erklärt, wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Freitag mitteilte. Das hat aber kaum faktische Auswirkungen für Urlauber, da Flugreisende sich ohnehin bei Einreise testen lassen müssen und damit dann die Quarantänepflicht entfällt. Allerdings bedeutet die Einstufung als Risikogebiet, dass das Auswärtige Amt von Reisen dorthin abrät. 11.52 Uhr: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, RKI-Präsident Lothar Wieler und Klaus Cichutek, der Präsident des Paul-Ehrlich-Instituts, äußern sich zur aktuellen Corona-Lage und die gestrige Entscheidung der Ständigen Impfkommission (Stiko), nach einer Erstimpfung mit dem Vakzin von Astrazeneca bevorzugt eine Zweitimpfung mit einem mRNA-Wirkstoff zu vergeben. Sehen Sie die Pressekonferenz hier im Livestream. 11.14 Uhr: Aus Sorge vor der Delta-Variante des Coronavirus verschärft Tschechien seine Einreisebestimmungen. Nach den Plänen der Regierung müssen vom 9. Juli an alle Reisenden ein Online-Meldeformular ausfüllen, wie ein Sprecher am Freitag bestätigte. Wer nicht vollständig geimpft sei, müsse zudem einen negativen PCR-Test vorlegen, unabhängig davon, aus welchem Land er komme. Die Einzelheiten der neuen Regelung waren noch nicht bekannt. Bisher gilt noch, dass die Einreise aus sogenannten grünen Ländern mit geringem Corona-Risiko wie Deutschland ohne Auflagen möglich ist. Eine wichtige Änderung gibt es vom 9. Juli an auch in einem anderen Punkt: Als vollständig geimpft gilt man erst 14 Tage nach Verabreichung aller notwendigen Covid-19-Impfstoffdosen. Bisher war dies bereits drei Wochen nach der ersten Impfung der Fall. Die tschechische Regierung wälzt einen Teil der Kontrollpflichten künftig auf die Arbeitgeber ab. Die Unternehmen sollen kontrollieren, ob Arbeitnehmer nach der Rückkehr aus dem Auslandsurlaub die Testpflichten befolgen. Wer sich nicht daran halte, dürfe nicht an den Arbeitsplatz zurückkehren, hieß es. 10.34 Uhr: Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller blickt nach eigener Aussage optimistisch auf die Corona-Lage im Herbst, mahnt aber auch zur Einhaltung der Regeln. „Ich glaube, wir haben große Chancen, im Herbst gut durch diese schwierige Situation zu kommen, auch mit steigendem Delta-Virus, weil wir eben einen erheblichen Impffortschritt haben“, sagte der SPD-Politiker am Freitag im ZDF-„Morgenmagazin“. „Aber wir können uns nicht in Sicherheit wiegen.“ Sicherungen seien nötig – auch im Reiseverkehr. Man könne wieder viel ermöglichen, aber müsse weiter Regeln beachten. „Die Normalität, die wir jetzt haben, ist doch so ein hohes Gut, dass doch auch jeder verstehen muss, dass mit viel Eigenverantwortung wir uns genau das erhalten müssen, oder noch sicherer werden müssen, um dann im Herbst uns noch mehr auch ermöglichen zu können“, so Müller. Er spüre viel Akzeptanz für die Dinge, die jetzt noch nötig sind. 10.18 Uhr: In Indien sind nach offiziellen Zahlen mehr als 400.000 Menschen an oder mit Corona gestorben. Diese Marke wurde am Freitag überschritten, als das Gesundheitsministerium 853 neue Todesfälle in dem 1,3-Milliarden-Einwohner-Land meldete. Nur in den USA und Brasilien wurden bislang mehr Tote im Zusammenhang mit der Pandemie erfasst. Die Hälfte der Toten in Indien wurde während der heftigen zweiten Welle im April und Mai registriert, die Krankenhäuser und Krematorien überlastete und die auch im Zusammenhang mit der ansteckenderen Delta-Variante steht, die zuerst in Indien gefunden worden war. Inzwischen sind die täglich gemeldeten Corona-Neuinfektionen und Todeszahlen wieder deutlich gesunken. Etliche Expertinnen und Experten gehen aber davon aus, dass die Dunkelziffer in dem zweitbevölkerungsreichsten Land der Welt sehr hoch ist und besonders in ländlichen Gebieten viele Tote nicht erfasst worden sind. Auf dem Höchststand der zweiten Welle wurden pro Tag teils mehr als 4000 Tote und 400.000 Infektionen im Zusammenhang mit der Pandemie gemeldet. 10.05 Uhr: Das Corona-Vakzin von Johnson & Johnson ist nach Angaben des Herstellers auch wirksam gegen die besonders ansteckende Delta-Variante. Dies hätten zwei Studien mit insgesamt 28 Teilnehmern ergeben, teilte das US-Unternehmen am Donnerstag (Ortszeit) mit. Es gab zudem bekannt, dass die Immunreaktion nach einer J&J-Impfung für mindestens acht Monate anhält. Das Vakzin biete „dauerhaften Schutz gegen Covid-19“ und wirke „neutralisierend gegen die Delta-Variante“, erklärte der Forschungsvorstand von Johnson & Johnson, Paul Stoffels. Forschungschef Mathai Mammen erklärte, bisherige Studienergebnisse hätten gezeigt, dass der Impfstoff eine „starke neutralisierende Antikörper-Reaktion generiert, die nicht nachlässt, sondern sich vielmehr im Laufe der Zeit verbessert“. Zwei Studien mit insgesamt 28 Teilnehmern zeigten dem Unternehmen zufolge, dass die Antikörper und Immunzellen im Blut von J&J-Geimpften die Delta-Variante effektiv neutralisieren. 9.45 Uhr: Publizist Stefan Aust sorgt bei „Lanz“ mit steilen Thesen zu Corona für großes Unverständnis. Karl Lauterbach muss darüber lachen. Lesen Sie dazu: „Markus Lanz“: Stefan Aust wirft Regierung Angstmache vor 8.45 Uhr: Nach dem Ende der Corona-Pandemie würde die Mehrheit der Deutschen gerne wieder auf Videokonferenzen und -chats verzichten. Das geht aus einer YouGov-Umfrage im Auftrag von Web.de und GMX hervor. Weniger als ein Drittel der Befragten will demnach weiter regelmäßig Videotelefonie-Dienste nutzen. Geht es ausschließlich um Beratung, egal ob für Versicherungen oder rund um die Ernährung, so wollen sogar mehr als 90 Prozent der Befragten Video-Angebote in Zukunft lieber links liegen lassen. Auch Fort- und Weiterbildungen will die überwältigende Mehrheit lieber wieder in der analogen Welt besuchen. 8.42 Uhr: Die SPD dringt für die Zeit nach Corona auf einen Rechtsanspruch für Arbeitnehmer auf Homeoffice für einen Teil der jährlichen Arbeitszeit. „Grundsätzlich sollen Beschäftigte bei einer Fünf-Tage-Woche mindestens 24 Tage im Jahr mobil oder im Homeoffice arbeiten können, wenn es die Tätigkeit erlaubt“, sagte die Partei-Vorsitzende Saskia Esken der „Augsburger Allgemeinen“ (Freitag). Homeoffice habe während der Corona-Pandemie enorm an Bedeutung gewonnen und die Arbeitswelt vieler Menschen verändert. „Während einige kaum erwarten können, endlich wieder ins Büro zu kommen, haben andere für sich erkannt, dass sie im Homeoffice effektiver und besser arbeiten können“, sagte Esken. Sie betonte, dafür sei eine gesetzliche Regelung notwendig. Auch im Homeoffice müssten Arbeits- und Ruhezeiten gelten und ein Recht auf Nichterreichbarkeitszeiten. „Zu einer flexiblen Arbeitswelt gehören eben auch flexible Arbeitsplatzmodelle“, sagte die SPD-Vorsitzende. 7.24 Uhr: Deutschlands Arztpraxen dürften in der kommender Woche erstmals die Menge Corona-Impfstoff geliefert bekommen, die sie bestellt haben. Das sagte der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Andreas Gassen, der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Denn die Praxen hätten mit bundesweit rund 2,3 Millionen bestellten Dosen weniger Impfstoff angefordert als bereitstehen. Die Praxen bräuchten aber weiterhin ausreichend Impfstoff. Für nächste Woche bestellten die Arztpraxen bundesweit rund zwei Millionen Impfdosen Biontech – obwohl sie 2,2 Millionen hätten bestellen können. Bei Astrazeneca wurden 325.000 Dosen geordert,1,1 Millionen hätten bereitgestanden. „Business Insider“ berichtete zuerst darüber. 5.32 Uhr: Vertreter von Lehrkräften und Schülerschaft haben sich angesichts der Ausbreitung der Delta-Variante in Deutschland mit Nachdruck für die Anschaffung von Luftfiltern für Schulen ausgesprochen. „Warum sich die Bundesländer, die KMK und die Kommunen nicht dazu durchringen können, diese jetzt in den Ferien anzuschaffen, ist nicht nachvollziehbar“, sagte Anja Bensinger-Stolze, Leiterin des Bereichs Schule bei der Bildungsgewerkschaft GEW, unserer Redaktion. Die Geräte würden auch bei den Grippewellen im Herbst ihren Dienst tun und sind deshalb die Investition wert. Auch Dario Schramm, Generalsekretär der Bundesschülerkonferenz, hält Luftfilter für einen wichtigen Bestandteil eines Gesamtkonzepts für sicheren Präsenzunterricht im Herbst. Die Geräte seien „nicht das Allheilmittel, könnten aber einen erheblichen Beitrag zur Verhinderung von Infektionen beitragen“, sagte Schramm gegenüber unserer Redaktion. „Wir müssen jetzt alle Möglichkeiten nutzen. Nur mit einem Gesamtkonzept kann Pandemie mit Schule klappen.“ 4.24 Uhr: Die Präsidentin der Kultusministerkonferenz, Britta Ernst, will bei einer möglichen vierten Corona-Welle im Herbst Schulen nur im äußersten Notfall erneut schließen. „Wenn das Infektionsgeschehen solche Probleme macht, dass Lockerungen zurückgenommen werden, sollte über die Schließung von Schulen als letztes nachgedacht werden“, sagte Ernst unserer Redaktion. „Was ich ablehne ist, dass bei steigenden Zahlen im Herbst zuerst über Einschränkungen in Schule diskutiert wird.“ Die langen Schließungen in der Vergangenheit hätten Folgen für Kinder und Jugendliche gehabt, nicht nur im fachlichen, sondern auch im psychosozialen Bereich. „Jede neue Einschränkung, die wir da vornehmen, wirft uns im Aufholprozess zurück“, erklärte die SPD-Politikerin. Ernst, die in Brandenburg Bildungsministerin ist, zeigte sich optimistisch, dass Schulen nach den Sommerferien in vollem Präsenzunterricht starten können. Die Rahmenbedingungen seien andere als im anderen Jahr. 3.15 Uhr: Aus Sorge um eine mögliche Verschlechterung der Pandemielage hat FDP-Chef Christian Lindner die Kultusministerkonferenz aufgefordert, außer der Reihe noch vor den Sommerferien zu tagen. Lindner sagte dieser Redaktion: „Die Kinder und Jugendlichen haben sehr unter der Pandemie gelitten. Viele haben bereits den Anschluss verloren. Ein neuerlicher Lockdown und Schließungen von Schulen bei einer möglichen vierten Welle müssen ausgeschlossen werden.“ Die Kultusministerkonferenz und die Bundesregierung sollten laut Lindner „noch im Juli zusammenkommen, um eine Strategie zu beraten“.
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Deutschland — in German Corona: RKI meldet Zahlen ++ WHO-Chef warnt vor Delta-Variante