Die finalen Beschlüsse auf der UN-Klimakonferenz sind überfällig. Doch zu schwach, zu lückenhaft sei der Entwurf für den Abschlusstext, beklagen Umweltverbände.
Mehr aktuelle News finden Sie hier Stundenlange Debatten über ein weltweites Stoppsignal für die Kohle und über mehr Hilfszahlungen an arme Länder haben den Abschluss der Weltklimakonferenz in Glasgow ausgebremst. Die Verhandlungen ziehen sich nun bis mindestens Samstag hin. Erst am Morgen soll ein neuer Entwurf für die Abschlusserklärung vorgelegt werden, wie die Deutsche Presse-Agentur in Glasgow aus Verhandlungskreisen erfuhr. Eigentlich hätte der Gipfel an diesem Freitagabend zu Ende gehen sollen. Eine Beraterin des britischen Gipfelpräsidenten Alok Sharma schrieb auf Twitter, über Nacht werde nun weiter beraten und neue Textentwürfe sollten gegen 09.00 Uhr (MEZ) veröffentlicht werden. Eine weitere Plenarsitzung werde nicht vor 11.00 Uhr (MEZ) einberufen, und der Abschluss dann für nachmittags angestrebt. Umweltverbände warnten vor Verwässerungen im geplanten Abschlussdokument in letzter Minute, forderten mehr Einsatz der Bundesregierung und mahnten, die COP26 dürfe keine „Luftnummer“ werden. Auch die deutsche Klimaaktivistin Luisa Neubauer äußerte sich alarmiert über die absehbaren Beschlüsse: „Nichts davon entspricht dem Zeitdruck und dem humanitären Druck, unter dem wir stehen.“ Alle Konferenzen der vergangenen Jahre wurden ins Wochenende verlängert. Am Ende des Mammutreffens mit rund 40.000 Delegierten müssen die rund 200 Staaten den Abschlusstext einstimmig beschließen. Auch Klimaaktivisten bauten noch einmal Druck auf: Auf den Straßen Glasgows kritisierten sie – teilweise als Boris Johnson und andere Politiker verkleidet – die Mächtigen als zündelnde Brandstifter.