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Chile stimmt für radikale Kandidaten

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Jahrzehnte gemäßigter Politik in Chile scheinen vorbei: In der Stichwahl ums Präsidentenamt werden sich ein rechter Bolsonaro- und…
C hile driftet auseinander. Nach der ersten Runde der Präsidentenwahl am Sonntag zeichnet sich in dem südamerikanischen Land ein Schlagabtausch der politischen Extreme um das höchste Staatsamt ab. Der deutschstämmige Rechtsaußen-Kandidat José Antonio Kast kam auf gut 28 Prozent der Stimmen, wie das Wahlamt mitteilte. Für den jungen Linkspolitiker Gabriel Boric stimmten rund 25 Prozent der Wähler. Damit dürften die beiden Bewerber von den äußersten Rändern des politischen Spektrums in die Stichwahl am 19. Dezember einziehen. Kast von der Republikanischen Partei will Steuern senken, die Zuwanderung begrenzen und hart gegen Kriminelle vorgehen. Er hat sich nie deutlich von der Militärdiktatur von General Augusto Pinochet (1973-1990) distanziert und sympathisiert mit dem ultrarechten brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro. Manche chilenische Medien stufen Kast als Rechtsextremisten und Faschisten ein. Der gerade einmal 35 Jahre alte Kandidat Boric vom linken Wahlbündnis „Apruebo Dignidad“ (Ich stimme der Würde zu) wirbt für den Ausbau des Sozialstaats, Klimaschutz und Frauenrechte. „Chile war die Wiege des Neoliberalismus, es wird auch sein Grab sein“, sagte der frühere Studenten-Anführer und Abgeordnete der Region Magallanes im Wahlkampf.

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