Im kleinen Balkanland an der Adria endet ein Zeitalter. Mehr als drei Jahrzehnte bestimmte Milo Djukanovic im Guten wie im Schlechten die Politik. Welchen Weg die Nachfolger einschlagen, wird sich erst noch zeigen.
Der Kandidat der neuen Partei „Europa Jetzt!“, Jakov Milatovic, hat die Präsidentenwahl in Montenegro klar gewonnen. Der vom proserbischen Lager unterstützte Polit-Neuling brachte bei der Stichwahl am Sonntag nach Angaben von Wahlforschern 59 bis 60 Prozent der Wähler hinter sich. Der prowestliche Amtsinhaber Milo Djukanovic musste sich demnach mit 40 bis 41 Prozent der Stimmen begnügen.
In Montenegro geht damit eine mehr als drei Jahrzehnte währende Ära zu Ende, in der Djukanovic über weite Strecken die Politik des kleinen Balkanlandes an der Adria bestimmt hat. Der 61-Jährige hatte die ehemalige jugoslawische Teilrepublik 2006 in die Unabhängigkeit und 2017 in die Nato geführt. Zugleich war seine Herrschaft immer wieder auch von Korruption, Vetternwirtschaft und Nähe zum organisierten Verbrechen überschattet.
„Dieser Sieg wird Montenegro verändern“
Der abgewählte Präsident gratulierte noch in der Wahlnacht seinem Nachfolger. „Das Ergebnis ist, wie es ist, und manchmal verliert man auch Wahlen“, sagte er vor Anhängern in Podgorica. Die Bewahrung eines zivilen, multi-ethnischen Montenegros bleibe weiterhin seine Berufung.
Milatovic ließ sich von Anhängern am Sitz von „Europa Jetzt!“ feiern, die in Chören riefen: „Milo (Djukanovic), es ist vorbei!».
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Deutschland — in German Polit-Neuling wird neuer Präsident Montenegros – Ära Djukanovic endet