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Israelischer Soldat auf Golanhöhen durch libanesischen Drohnenangriff getötet

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Auf den von Israel annektierten Golanhöhen sind bei einem Drohnenangriff ein israelischer Soldat getötet worden. In Gaza hat die israelische Armee versehentlich drei Geiseln getötet. Erste Ermittlungen zeigen, dass sie wohl eine weiße Fahne hochgehalten hatten.
Auf den von Israel annektierten Golanhöhen sind bei einem Drohnenangriff aus dem Libanon ein israelischer Soldat getötet und zwei weitere verletzt worden. Die mit Sprengstoff beladene Drohne sei in den Ort Margaliot eingeschlagen, bestätigte die israelische Armee am Samstagabend auf Anfrage. Israels Luftabwehr habe am Morgen ein zweites feindliches Flugobjekt aus dem Libanon abfangen können, teilte das Militär mit. Als Reaktion seien Ziele im Libanon angegriffen worden.
Wer die Drohnen gestartet hatte, war zunächst unklar. Die libanesische Hisbollah-Miliz gab lediglich an, israelische Soldaten am Morgen angegriffen zu haben.
Seit Beginn des Gaza-Krieges nach dem Hamas-Massaker in Israel am 7. Oktober kommt es immer wieder zu Konfrontationen zwischen Israels Armee und militanten Gruppierungen wie der Hisbollah in der israelisch-libanesischen Grenzregion. Es ist die schwerste Eskalation seit dem zweiten Libanon-Krieg 2006.
Alle Entwicklungen vom 17. Dezember finden Sie hier im Liveticker
Nach dem Tod eines Kameramanns des arabischen Fernsehsenders Al-Dschasira im Gazastreifen will das Unternehmen den Fall vor den Internationalen Strafgerichtshof bringen. Wie der in Katar ansässige Sender mitteilte, wurde die Rechtsabteilung angewiesen, den Fall vor das Gericht in Den Haag zu bringen. Der Sender spricht von Ermordung. Nach Angaben von Al-Dschasira war der Kameramann bei einem israelischen Drohnenangriff im Süden des abgeriegelten Küstenstreifens ums Leben gekommen.
Das israelische Militär wies auf Nachfrage Vorwürfe zurück, gezielt gegen Journalisten vorzugehen. „Die israelischen Streitkräfte haben niemals absichtlich Journalisten ins Visier genommen und werden dies auch niemals tun“, erklärte ein Sprecher. Die Armee wies darauf hin, der Aufenthalt in einer „aktiven Kampfzone“ sei mit Risiken verbunden. Generell würden „alle operativ durchführbaren Maßnahmen ergriffen, um sowohl Zivilisten als auch Journalisten zu schützen“, hieß es. Der Verband der Auslandspresse (FPA) forderte das israelische Militär zu einer Untersuchung auf.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat sich an einer gemeinsamen Mission der Vereinten Nationen beteiligt, um medizinische Hilfsgüter nach Gaza-Stadt zu liefern. Außerdem habe man sich ein Bild über die Lage im Al-Shifa-Krankenhaus machen wollen. Das Team habe Medikamente, chirurgische Instrumente sowie Anästhesiematerial in das derzeit nur minimal funktionsfähige Krankenhaus gebracht, so die Weltgesundheitsorganisation in einer Erklärung.
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) und ihr britischer Kollege David Cameron haben in einem gemeinsamen Zeitungsbeitrag zu verstärkten internationalen Anstrengungen für eine „nachhaltige Waffenruhe“ im Gaza-Streifen aufgerufen. „Wir alle müssen alles tun, was wir können, um den Weg für eine nachhaltige Waffenruhe zu ebnen, die zu einem nachhaltigen Frieden führt“, erklärten Baerbock und Cameron in der britischen Zeitung „Sunday Times“.
Je schneller eine solche Waffenruhe komme, desto besser – „der Bedarf ist dringend“, betonten die beiden Politiker. In diesem Konflikt seien schon „zu viele Zivilisten gestorben“.
Allerdings lehnten es Baerbock und Cameron ab, von Israel eine „allgemeine und sofortige Waffenruhe“ zu verlangen. Dies würde die Gründe ignorieren, warum Israel dazu gezwungen sei, sich selbst zu verteidigen, argumentierten sie: „Die Hamas hat Israel barbarisch angegriffen und feuert immer noch jeden Tag Raketen ab, um israelische Bürger zu töten.“ Die Hamas müsse „ihre Waffen niederlegen“, forderten Baerbock und Cameron.
Trotz der eindringlichen Forderungen von Angehörigen der von der Hamas genommenen Geiseln nach Verhandlungen will der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu den „militärischen Druck“ auf die militante Palästinenserorganisation aufrecht erhalten. Dieser Druck sei notwendig, um die Rückkehr der Entführten und den „Sieg über unsere Feinde“ zu erreichen, sagte Netanjahu.
In Israel haben am Samstagabend erneut freigelassene Geiseln, Angehörige von Geiseln sowie Hunderte Unterstützer in Tel Aviv für die Freilassung der in den Gaza-Streifen Verschleppten demonstriert. Sie forderten Regierungschef Benjamin Netanjahu auf, mehr für die Rettung der nach israelischen Angaben noch 112 verschleppten Menschen zu tun. Die versehentliche Tötung von drei Geiseln am Freitag durch israelische Soldaten bei Kämpfen im Gaza-Streifen hat viele Israelis und vor allem Angehörige von Entführten geschockt.
Israels Generalstabschef Herzi Halevi hat die Verantwortung für die versehentliche Tötung von drei israelischen Geiseln im Gaza-Streifen durch israelische Soldaten übernommen. „Die Armee und ich als ihr Kommandeur sind für das, was passiert ist, verantwortlich und wir werden alles tun, um zu verhindern, dass sich solche Fälle in der Zukunft der Kämpfe wiederholen“, sagte er in einem auf der Plattform X veröffentlichten Video. Zugleich stellte er klar, dass auf Menschen mit weißer Flagge, die sich ergeben wollen, nicht geschossen werden darf. Bei der Tötung der Geiseln seien Einsatzregeln verletzt worden, betonte Halevi.
„Die drei Geiseln haben alles getan, damit wir sie als solche erkennen – sie hatten ihre Hemden ausgezogen, damit wir sehen, dass sie keine Sprenggürtel tragen, und sie hielten eine weiße Flagge“, räumte Halevi ein. Zugleich gab er zu bedenken, dass sich die Soldaten in einer aktiven Kampfzone befanden. Terroristen seien dort in Zivilkleidung aktiv und jede Entscheidung könne im Bruchteil einer Sekunde über Leben oder Tod entscheiden.
Nach israelischen Schätzungen werden derzeit noch 112 am 7. Oktober bei dem Überfall der islamistischen Hamas aus Israel verschleppte Menschen im Gaza-Streifen festgehalten.
Die Telekommunikationsdienste im Gaza-Streifen waren auch am Samstag den dritten Tag in Folge ausgefallen. Die im Westjordanland ansässigen palästinensischen Kommunikationsunternehmen Paltel und Jawwal hatten am Donnerstag den Ausfall aller Kommunikations- und Internetdienste in dem umkämpften Küstenstreifen gemeldet. Als Grund wurde die „anhaltende Aggression“ Israels genannt.
Die Organisation NetBlocks, die für die Beobachtung von Internetsperren bekannt ist, bestätigte am Samstag auf der Plattform X, dass der Ausfall auch am Samstag noch andauerte. Paltel und Jawwal machten keine Angaben über eine mögliche Wiederaufnahme ihrer Dienste in dem Küstenstreifen.
Die Angehörigen der weiter im Gaza-Streifen festgehaltenen Geiseln der Hamas haben Israel aufgefordert, mit den Kampfhandlungen aufzuhören. „Wir nehmen nur Leichen in Empfang“, sagte Noam Perry, deren Vater Haim Perry sich noch in der Händen der radikalislamischen Hamas befindet. „Wir wollen, dass Sie den Kampf beenden und Verhandlungen beginnen“, sagte sie bei einer Veranstaltung des Forums für Geiseln und vermisste Familien in Tel Aviv am Samstag.
In Israel hat die versehentliche Tötung dreier Geiseln durch israelische Soldaten Trauer und Proteste ausgelöst. Die Männer waren während Kämpfen in Schudschaija im Norden des Gaza-Streifens erschossen worden. Erste Untersuchungen ergaben, dass die Männer mit einer behelfsmäßigen weißen Fahne auf die Soldaten zugegangen waren, was von letzteren aber als Bedrohung wahrgenommen wurde. Kurz nach Bekanntwerden des Vorfalls versammelten sich vor dem Verteidigungsministerium in Tel Aviv hunderte Menschen, die ein rasches neues Abkommen mit der Hamas zur Freilassung der verbliebenen Geiseln forderten.
Ein Zerstörer der US-Marine hat im Roten Meer mehrere Drohnen angegriffen, die nach amerikanischen Angaben aus einem von Huthi-Rebellen kontrollierten Gebiet im Jemen gestartet worden sein sollen.

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