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Israel setzt "begrenzte" Einsätze in Rafah fort

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Die israelische Armee setzt ihre nach eigenen Angaben „präzisen“ Vorstöße in der mit Flüchtlingen überfüllten Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens fort. „Unsere Operationen gegen die Hamas in Rafah bleiben begrenzt und konzentrieren sich auf taktische Vorstöße, taktische Anpassungen und militärische Vorteile und haben dicht besiedelte Gebiete gemieden“, sagte Armeesprecher Daniel Hagari in einer Erklärung.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) warnte Israel vor einer Ausweitung des Einsatzes. „Wir halten eine Offensive auf Rafah (…) für unverantwortlich“, sagte er in Potsdam. In Israel kam es am Abend zu wütenden Protesten gegen die Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. „Solange Netanjahu an der Macht ist, werden die Geiseln nicht zurückkehren (…) Netanjahu führt Israel in den völligen Untergang“, zitierten israelische Medien aus einer Erklärung von Angehörigen der Geiseln. 

Familien toter Geiseln: Verdienen anständiges Begräbnis

Am Vorabend des israelischen Gedenktags für gefallene Soldaten und Terroropfer forderten die Angehörigen getöteter Geiseln in der Gewalt der islamistischen Hamas ein würdiges Begräbnis für ihre Toten. Die Hinterbliebenen hätten kein Grab, an dem sie ihrer Liebsten gedenken können, sagte die Lebensgefährtin eines Mannes, der nicht mehr am Leben ist. Der Vater einer getöteten Geisel forderte die Regierung auf, „die Lebenden und die Toten zurückzubringen.“ Am Gedenktag werde seine Familie an einem leeren Grab stehen.

Am 7. Oktober hatten Attentäter der Hamas und anderer Terrorgruppen in Israel 1200 Menschen getötet und weitere 250 Menschen als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Nach einem Austausch gegen palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen wurde zuletzt angenommen, dass noch 132 von ihnen in dem Küstenstreifen sein dürften. Vermutet wird aber, dass viele von ihnen nicht mehr am Leben sind.

Das beispiellose Massaker war Auslöser des Gaza-Krieges. Die israelische Armee rief die Bevölkerung in der an Ägypten grenzenden Stadt Rafah im Süden Gazas auf, weitere Gebiete im Osten und erstmals auch im Zentrum der Stadt zu verlassen. Israel hatte zu Wochenbeginn den Einsatz von Bodentruppen zunächst in den östlichen Außenbezirken von Rafah begonnen. Seither seien „Dutzende von Terroristen ausgeschaltet“, unterirdische Terrortunnel freigelegt und große Mengen an Waffen sichergestellt worden, sagte Hagari.

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