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„Messer gezückt“: Ukraine sucht verzweifelt Kriegs-Freiwillige in Polen

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Militärhilfe, Sozialausgaben, und kein Ende in Sicht. In Polen scheint die Geduld erschöpft. Die Ukraine rekrutiert dort ab jetzt Freiwillige; wenige.
Stand: 04.10.2024, 22:37 Uhr
Von: Karsten-Dirk Hinzmann
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Militärhilfe, Sozialausgaben, und kein Ende in Sicht. In Polen scheint die Geduld erschöpft. Die Ukraine rekrutiert dort ab jetzt Freiwillige; wenige.
Lublin – „Ich glaube, viele Polen sind empört, wenn sie junge Ukrainer in Hotels und Cafés sehen und hören, wie viel Mühe wir aufbringen müssen, um der Ukraine zu helfen“, sagte Wladyslaw Kosiniak-Kamysz im März dieses Jahres. „Die Form der Hilfe, die Polen leistet, hängt jedoch von der ukrainischen Seite ab“, betonte der polnische Verteidigungsminister gegenüber dem Sender Polsat News. In Polen kippt die Stimmung gegen die Integration geflüchteter Männer im wehrfähigen Alter aus der Ukraine. Jetzt hat die Kriegspartei in Polen ein Büro eröffnet, um Freiwilligen auf dem Weg in den Ukraine-Krieg entgegenzukommen – mit mäßigem Erfolg.
Das Büro in Lublin, rund 100 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt, verfüge über „die gesamte notwendige Ausrüstung“, um die Eignung von Freiwilligen für den Dienst festzustellen, sagte der stellvertretende ukrainische Verteidigungsminister Ivan Gavryliuk in einer Erklärung, wie jetzt die Kyiv Post berichtet. Bereits seit Mitte dieses Jahres bemüht sich der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj darum, aus dem ins Ausland geflüchteten Reservoir junger Männer zu schöpfen. Seit Kriegsbeginn ist ukrainischen Männern zwischen 18 und 60 Jahren das Verlassen ihres Landes verboten; dennoch leben viele außer Landes.
Verschiedenen Medienberichten zufolge wolle Selenskyj noch eine halbe Million Soldaten ausheben. Gegenüber dem US-Sender CNN hatte im Februar dieses Jahres der ehemalige Verteidigungsminister Andrij Sagorodnjuk gesagt:. „Vielleicht nicht eine halbe Million, aber immer noch Hunderttausende.“ Um die zu ködern, suche Kiew selbst noch „nach dem richtigen Ton“, wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (F.A.Z.) im Mai geschrieben hatte. Sie bezog sich auf den ukrainischen Verteidigungsminister Rustem Umjerow, der gegenüber der Bild geäußert hatte, dass er in 2024 die in Deutschland lebenden wehrfähigen Ukrainer zum Kriegsdienst heranziehen wolle. Zunächst scheint aber in Polen ausgehoben zu werden.
Schließlich sind neben Deutschland vor allem Tschechien und Polen die hauptsächlichen Fluchtpunkte ukrainischer Flüchtlinge; auch dort spitzt sich die Situation zu. Ende April hatte die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, dass die ukrainische Regierung im Zuge ihrer Bemühungen, dem Truppenmangel entgegenzuwirken, jungen Männern vorübergehend unmöglich gemacht habe, im Ausland Pässe zu beantragen. Zur gleichen Zeit meldete sich dann Außenminister Dmytro Kuleba auf der Plattform X (vormals Twitter) zu Wort und kündigte an, Männern im Ausland konsularische Leistungen zu verwehren.

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