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3,5 Prozent mehr – Rente und Regierungschaos

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Eigentlich ist die jährliche Rentenerhöhung reine Routine – basierend auf offiziellen Schätzungen. Doch in diesem Jahr mischt sich eine große Portion Ungewissheit in die Prognosen.
Stand: 08.11.2024, 11:48 Uhr
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Eigentlich ist die jährliche Rentenerhöhung reine Routine – basierend auf offiziellen Schätzungen. Doch in diesem Jahr mischt sich eine große Portion Ungewissheit in die Prognosen.
Berlin – Rund 3,5 Prozent mehr – das ist die offizielle Prognose für die Rentenerhöhung in Deutschland zum 1. Juli kommenden Jahres. Während im Bundestag die Fraktionen von Union und SPD zu früher Stunde Krisensitzungen zum Regierungschaos abhielten, drückte jemand im rund einen Kilometer entfernten Bundesarbeitsministerium von Ressortchef Hubertus Heil (SPD) auf den Knopf und mailte den lange erwarteten Entwurf des Rentenversicherungsberichts 2024 in die Abstimmung mit den anderen Ressorts.
Die Prognosen der offiziellen Schätzerinnen und Schätzer geben neuen Zündstoff für die Akteure, die gerade versuchen, Deutschland trotz Politchaos weiterzuregieren.
Na ja. Bei einer Rente von beispielsweise 2.000 Euro sind es rund 70 Euro mehr im Monat. Die Inflationsrate aber ist niedrig, die Aussicht also gut, dass die Inflation das Rentenplus nicht gleich wieder auffrisst. Im September 2024 lag sie bei nur 1,6 Prozent, schon im August war die Veränderungsrate unter zwei Prozent gefallen.
Niedriger als heute lag die Inflationsrate zuletzt vor mehr als drei Jahren, im Februar 2021. Grund für die gedämpfte Inflation sind „insbesondere die erneuten Preisrückgänge bei Energie“, wie die Präsidentin des Statistischen Bundesamtes, Ruth Brand, erläutert. Aber im vergangenen Juli sind die Renten noch kräftiger gestiegen als nun für 2025 vorhergesagt: um 4,57 Prozent.
Noch nicht. Erst im Frühjahr 2025 legt das Bundeskabinett fest, wie die Renten tatsächlich steigen – je nach aktueller Konjunkturlage und Lohnentwicklung. Vor einem Jahr lagen die Schätzerinnen und Schätzer auch daneben und sagten eine Steigerung von mehr als einem Prozentpunkt niedriger voraus, als es dann tatsächlich war.

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