Europa will weniger Flüssigerdgas (LNG) aus Russland importieren. Stattdessen wendet sich die EU den USA zu. Was bedeutet das für die Energiekosten?
Stand: 11.11.2024, 22:10 Uhr
Von: Lars-Eric Nievelstein
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Europa will weniger Flüssigerdgas (LNG) aus Russland importieren. Stattdessen wendet sich die EU den USA zu. Was bedeutet das für die Energiekosten?
Brüssel/Washington – Die Zeit für europäische Länder, die noch russisches Gas über die Ukraine beziehen, läuft ab. Zum Jahresende 2024 endet ein wichtiger Liefervertrag zwischen der Ukraine und Russland, der den Transfer russischen Gases durch ukrainische Pipelines festgelegt hat. Ohne dieses Gas müssen Länder wie die Slowakei und Ungarn Alternativen finden – und das möglichst schnell. Deutschland hatte sich hier bereits auf LNG aus den USA festgelegt. Jetzt könnte es in dem Sektor zu Schwierigkeiten kommen.
Die Europäische Union will den Import von russischem Flüssigerdgas (Liquefied Natural Gas, LNG) nach Europa weiter verringern. Stattdessen soll mehr LNG aus den USA kommen. Das jedenfalls soll die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in einem Telefonat mit dem designierten neuen US-Präsidenten Donald Trump vorgeschlagen haben. „Wir kriegen immer noch eine Menge LNG über Russland – aus Russland“, zitierte Kyiv Independent von der Leyen. „Warum ersetzen wir es nicht mit LNG aus den USA, das billiger ist und unsere Energiepreise senken würde?“
Die Europäische Union hatte im Juni die ersten größeren Beschränkungen für den Gasimport aus Russland (auch LNG) verabschiedet. Trotzdem bleibt Russland der zweitgrößte Lieferant für LNG, hinter den USA. Größere Pläne oder Details zur Zukunft der LNG-Lieferungen seien im Telefonat jedoch nicht Thema gewesen, stellte von der Leyen klar.
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Deutschland — in German Rückschlag für Putin: EU und USA wollen Russlands Gas ersetzen