Es ist das andere Amerika, das zum Protest gegen Trumps Politik und für Gleichstellung in Washington auf die Straße gegangen ist. Hunderttausende skandierten: „So sieht Demokratie aus“ und waren dabei sicher, dass das erst der Anfang ist.
Da, wo bei der Vereidigung noch die roten Baseballkappen der Trumpanhänger zu sehen waren, dominiert am Tag danach pinker Strick: In Washington strömen von allen Seiten unaufhörlich Menschen in Richtung US-Kongress. Viele von ihnen tragen selbstgestrickte Kopfbedeckungen mit spitzen Katzenohren. „Diese Pussykatzen grabschen zurück“, steht auf Plakaten. Die pinken Katzenmützen, sie sind eine Art strickgewordener Protest gegen den neuen Präsidenten und frühere respektlose Äußerungen gegenüber Frauen.
Eine der kleinsten Pussykatzen-Mützen trägt Violet, gerade drei Monate alt und auf der ersten Demonstration ihres Lebens dabei. Sie ist Teil von drei Generationen, die hier zusammen protestieren: Mit Mutter Lura ist sie aus dem westlichen Bundesstaat Washington angereist, Tante Heather aus Texas und Oma April sogar aus Hawaii – ein Familientreffen für Frauenrechte. „Ich will nicht, dass meine Kinder irgendwann denken, dass das normal ist, was Trump macht“, begründet Lura die weite Reise. Großmutter April (58) ist nicht besonders optimistisch: „Ich wünschte, ich wäre jünger. Das wird ein langer Kampf! „
Es ist das andere Amerika, das beim „Women’s March“ in Washington auf die Straßen geht: Hunderttausende Frauen aus dem ganzen Land, aber auch Männer und Kinder.