Der Luxemburger schließt eine weitere Amtszeit aus – und äußert starke Zweifel an der Einigkeit der EU bei den Brexit-Verhandlungen.
EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker schließt eine weitere Amtszeit an der Spitze der EU-Kommission aus. Er werde „nicht noch einmal antreten“, sagte er dem Deutschlandfunk laut einer Vorabmeldung vom Samstag. Juncker ist seit November 2014 Kommissionschef und für einen Zeitraum von fünf Jahren gewählt.
In dem Interview äußerte am Samstag auch seine Sorge über die wachsende Europaskepsis und die bevorstehenden Brexit-Verhandlungen. „Ich hatte mir vorgestellt, am Anfang meines Mandats, dass ich konstruktiv arbeiten könnte, die Dinge besser in den Griff zu kriegen, so dass die Menschen wieder Vertrauen fassen in Europa, das sie ja erkennbar verloren haben“, sagte Juncker. „Und jetzt bin ich damit beschäftigt – mehrere Stunden am Tag – mich mit der Planung des Ausscheidens eines Mitgliedslandes zu beschäftigen. Das ist keine Zukunftsaufgabe. “ Juncker habe außerdem Zweifel, ob es den 27 Mitgliedstaaten der EU gelingen wird, bei den Brexit-Verhandlungen geeint aufzutreten. Er fürchte, dass die Briten es schaffen werden, „ohne große Anstrengung die anderen 27 Mitgliedsstaaten auseinanderzudividieren“.
Auch wenn Juncker sagt, dass er sich bei seinem Wahlkampf 2014 in Europa „neu verliebt“ hätte, will er sich nun nicht für eine weitere Amtszeit als Kommissionschef bewerben.