Gelb-blau-rote Venezuela-Fahnen, die Hymne wird von Zehntausenden angestimmt. Und immer wieder der Schlachtruf: «Si, se puede», «ja, wir schaffen das». Im Land…
Bei Protesten gegen die sozialistische Regierung des venezolanischen Präsidenten Nicolás Maduro ist es in der Hauptstadt Caracas erneut zu heftigen Straßenschlachten gekommen.
Die Polizei errichtete Blockaden und setzte massiv Tränengas ein, um die Menge zu zerstreuen. Es gab mehrere Verletzte, Demonstranten warfen Steine auf Polizisten. Nach einem friedlichen Aufmarsch von über 50 000 Gegnern des sozialistischen Präsidenten Maduro wollten Tausende zur Defensoria del Pueblo marschieren, der Behörde zur Garantie der Menschenrechte, um gegen ein Abdriften in eine Diktatur zu demonstrieren. Sie fordern rasche Neuwahlen.
Das ölreichste Land der Welt steht vor dem Bankrott und muss fast monatlich mehrere Milliarden Euro an Auslandskrediten bedienen. Deshalb können kaum noch Lebensmittel und Medikamente importiert werden. Zudem leiden die Menschen unter der hohen Inflation – Maduro macht einen «Ökonomischen Krieg» für die Misere verantwortlich – und den niedrigen Ölpreis. Kritische TV-Sender wurden geschlossen, die Repression hat massiv zugenommen.
Gegner werden eingeschüchtert, Maduro will das von Hugo Chávez begründete Projekt eines «Sozialismus des 21. Jahrhunderts» um jeden Preis verteidigen. Überall hängen im Land Konterfeis von Chávez mit der Losung: «Aqui no se habla mal de Chávez», «hier redet man nicht schlecht über Chávez».