Der Sportpsychologe Martin Meichelbeck erklärt im SZ-Interview, warum Borussia Dortmund es den Spielern überlassen sollte, ob sie gegen den AS Monaco antreten.
Der Sportpsychologe Martin Meichelbeck erklärt im SZ-Interview, warum Borussia Dortmund es den Spielern überlassen sollte, ob sie gegen den AS Monaco antreten.
Martin Meichelbeck kennt sich aus im Fußball – er hat für den VfL Bochum in der ersten und zweiten Bundesliga gespielt. Parallel zu seiner aktiven Karriere studierte er Psychologie und Soziologie, seit sieben Jahren begleitet der heutige Direktor Sport beim Zweitligisten Greuther Fürth die Mannschaft auch psychologisch. Im Interview ordnet der 40-Jährige die Explosionen im Dortmunder Mannschaftsbus ein und erklärt, warum der BVB es den Spielern selbst überlassen sollte, am Tag danach zu spielen oder nicht.
SZ: Herr Meichelbeck, wenn Sie am Dienstagabend im Dortmunder Mannschaftsbus gesessen wären, könnten Sie am nächsten Tag schon wieder spielen?
Martin Meichelbeck: Es ist jetzt schwierig, sich in die Situation reinzuversetzen. Wenn man von außen drauf schaut, bewertet man das natürlich anders. Ich würde spielen, wenn ich das Gefühl der Sicherheit spüren würde. Es ist wirklich außergewöhnlich, was da im Bus passiert ist, gleichzeitig tut die Polizei natürlich alles Mögliche dafür, um Sicherzeit zu garantieren. Diese Empfindung ist eine gute Voraussetzung dafür, dass man auch auflaufen kann.
Die Bilder von schreienden und auf den Boden geduckten Mitspielern bekommen die Dortmunder Profis aber nicht so leicht wieder aus dem Kopf.