Der abstiegsbedrohte HSV hat die nächste bedenkliche Pleite kassiert. Nach dem 1: 2 zu Hause gegen Darmstadt setzte es in Augsburg ein 0: 4. Die Hamburger rutschten auf den Relegationsrang ab.
Nach der Blamage zu Hause gegen Darmstadt hat der abstiegsbedrohte Fußball-Bundesligist Hamburger SV auswärts die nächste besorgniserregende Pleite hinnehmen müssen. In Augsburg verloren die hilflosen Hanseaten am Sonntag vollkommen verdient mit 0: 4 (0: 2) und rutschten in der Tabelle auf den Relegationsrang 16 ab. Bezeichnend: Bester Mann bei den Hanseaten war Torwart Nummer drei, Tom Mickel, der nach den verletzungsbedingten Ausfällen von René Adler und Christian Mathenia sein zweites Bundesligaspiel bestreiten durfte. „Es war relativ einfach für Augsburg gegen uns. Ich glaube aber, dass jeder wollte“, sagte Mickel dem NDR. Höchste Zeit für den HSV, die Nerven in den Griff zu bekommen. Denn am kommenden Sonntag (15.30 Uhr / im NDR Livecenter) steht mit dem Heimspiel gegen den 1. FSV Mainz 05 der nächste Abstiegskrimi an.
In seinem zweiten Bundesliga-Einsatz (zum zweiten Mal in Augsburg) stand Tom Mickel (M.) besonders im Fokus – und hielt dem Druck stand. Der 28-Jährige bewahrte den HSV gegen Dominik Kohr (7.) sowie Jonathan Schmid (18./22.) vor dem frühen Rückstand. Seine beste Szene hatte der Ersatz des Ersatzmanns, als er den Schuss von Halil Altintop noch gegen den Pfosten lenkte. In der zweiten Hälfte wurde Mickel deutlich seltener geprüft, bei allen Gegentoren war er chancenlos.
Dennis Diekmeier (2.v.l.) bekam es als Rechtsverteidiger auf seinem Flügel mit gleich zwei offensivstarken Augsburgern zu tun – und hatte da ab und an das Nachsehen. So kam der 27-Jährige beim 0: 3 von Gegenspieler Philipp Max zu spät. Diekmeier hatte allerdings auch gute Szenen, so zum Beispiel in der 56. Minute, als er gleich zweimal rettete. Seine Flankenläufe brachten keine Gefahr.
Kyriakos Papadopoulos ist ein „Zweikampf-Monster“, im Duell Mann gegen Mann ist der kräftige Grieche kaum zu bezwingen. Die 25 Jahre alte Leihgabe aus Leverkusen kam allerdings oftmals gar nicht nah genug ran an die Gegenspieler. In der 40. Minute klärte „Papa“ einmal stark gegen Schmid, drei Minuten später konnte er vor dem 0: 2 Vorbereiter Max nicht folgen. Vor dem ersten Tor hatte der Innenverteidiger ungeschickt verlängert.
Mergim Mavraj fiel zunächst dadurch positiv auf, dass er einige lange Bälle wegköpfte. Wie sein Nebenmann wurde aber auch der Albaner ein ums andere Mal überspielt. In der 33. Minute wurde es dem 30-Jährigen zu bunt – für sein Foul gab’s Gelb. Der Routinier hatte die erste Chance der Hamburger in Hälfte zwei, sein Kopfball war allerdings viel zu unplatziert (49.) . Insgesamt krankte das Spiel des HSV auch daran, dass die beiden zentralen Abwehrspieler so schwach im Aufbau sind.
Für Matthias Ostrzolek (l.) sind Spiele in seiner alten Heimat Augsburg immer etwas Besonderes. In der 28. Minute ließ der Linksverteidiger jedoch die nötige Konzentration und Zweikampfhärte vermissen. Sein Ballverlust gegen Schmid führte zum 0: 1. Auch beim zweiten Gegentreffer war der 26-Jährige nicht auf der Höhe, gegen Altintop schaute er nur zu. Kurz nach der Pause sah Ostrzolek nach einem Foul Gelb, in der 63. Minute war sein „Comeback“ beendet.
An Walace (l.) lief die Partie komplett vorbei. Der Brasilianer wirkte zaghaft und war so ein Sicherheitsrisiko. Das sah Trainer Markus Gisdol offenbar ähnlich – zur Pause blieb der 22 Jahre alte Olympiasieger in der Kabine.