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Nach dem Streit um rechte Songs: Wie Xavier Naidoo mit der Kritik umgeht

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Im Streit um „Marionetten“ und andere rechtspopulistische Songs rudert Xavier Naidoo ein bisschen zurück und beruhigt damit erstmal seinen Oberbürgermeister.
Dieser Weg wird kein leichter gewesen sein: Am Montagabend fanden sich die Mitglieder der Popgruppe Söhne Mannheims im Technischen Rathaus ihrer Heimatstadt ein, um mit Oberbürgermeister Peter Kurz zu sprechen. Dieser hatte von den Musikern um den Sänger Xavier Naidoo gefordert, dass sie zu den „antistaatlichen Aussagen“ auf ihrem neuen Album „MannHeim“ Stellung beziehen. Vor allem das Lied „Marionetten“ war – nicht nur seitens der Stadtverwaltung – wegen seiner Nähe zu rechtspopulistischen Positionen kritisiert worden. In dem Song werden Politiker unter anderem als „Volks-indie-Fresse-Treter“ bezeichnet und Xavier Naidoo singt: „Wenn ich so ein in die Finger krieg’ , dann reiß’ ich ihn in Fetzen.“
Sein Bandkollege Rolf Stahlhofen sah in dem Lied dennoch einen „Aufruf zum Dialog“ – und so unterhielt sich die Band dann mehr als drei Stunden mit Bürgermeister Kurz. „Das Gespräch war sehr ernsthaft“, sagte dieser im Anschluss. Am Dienstag zeigte sich die Stadt in einer offiziellen Stellungnahme zufrieden mit der Band, die ausreichend dargelegt habe, dass sie „der Inanspruchnahme durch demokratiefeindliche Rechtspopulisten“ widerspreche, womit insbesondere die Reichsbürger gemeint sind.
Auch Xavier Naidoo bekräftigte in einem langen Post auf seiner Facebookseite, dass er „jegliche Instrumentalisierung meiner Musik und Texte durch entsprechende politische Gruppierungen“ ablehne. Außerdem heißt es dort: „Bei dem Lied, Marionetten’ handelt es sich um eine zugespitzte Zustandsbeschreibung gesellschaftlicher Strömungen, also um die Beobachtung bestimmter Stimmungen, Auffassungen und Entwicklungen, dies im Rahmen einer künstlerischen Auseinandersetzung bewusst überzeichnet.“ Das möge missverständlich gewesen sein, weshalb es ihm wichtig sei festzustellen: „Die Söhne Mannheims und ich stehen für eine offene, freiheitliche, liberale und demokratische Gesellschaft, in der viele Kulturen gemeinsam zusammenleben und in der es allen Menschen möglichst gut geht.

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