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Interview mit Edgar Franke: Opferbeauftragter will Hilfen für Terroropfer verdreifachen

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Der Opferbeauftragte der Bundesregierung, Edgar Franke (SPD), spricht im Interview mit unserer Redaktion über Empathie der Behörden, monetäre Entschädigungen für Terroropfer und warum es einen speziellen Ansprechpartner geben muss.
Franke ist zuständig für Opfer von Terroranschlägen. Die Stelle wurde nach viel Kritik am Umgang mit den Opfern des Terroranschlags vom Berliner Breitscheidplatz geschaffen.
Kommt viel Post bei Ihnen an von Leuten, die Rat und Hilfe benötigen oder Forderungen an Sie stellen?
Franke Ich bin Beauftragter der Bundesregierung für Terroropfer im Inland. Oftmals glauben die Menschen, ich sei beispielsweise auch für Opfer von allgemeiner Kriminalität oder häuslicher Gewalt zuständig. Natürlich beantworten wir alle Briefe, aber eigentlich fällt dies in die Zuständigkeit der Länder.
Der Bedarf scheint aber da zu sein?
Franke Ja, das ist richtig, der Bedarf für einen Ansprechpartner ist groß.
Warum kümmert sich die Bundesregierung so exponiert um Terroropfer?
Franke Terrorakte müssen anders behandelt werden, als andere Verbrechen. Terror ist immer ein Angriff auf den Staat, seine Strukturen und seine Repräsentanten. Ziel von Terroristen ist die Destabilisierung des Staates, der Demokratie, der freiheitlichen Gesellschaft. Die Bürger, die zufällig Opfer von Terror werden, werden stellvertretend für den Staat angegriffen. Es ist ein Unterschied, ob man Opfer einer individuellen Straftat oder eines Terroraktes wird. Hier geht es auch darum, das Vertrauen der Menschen in einen funktionierenden Rechtsstaat zu bewahren – deshalb haben wir hier eine besondere Verantwortung.
Welche Rolle nehmen Sie für die Opfer ein?
Franke Ich bin der zentrale Ansprechpartner, Fürsprecher und Kümmerer für alle Terroropfer im Land. Also selbstverständlich für alle deutschen Staatsbürger, aber auch für ausländische Bürger, die in Deutschland Opfer eines terroristischen Anschlags sind.

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