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Boris Johnson wegen Lockdown-Partys weiter unter Druck

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Alkohol in rauen Mengen, Musik bis tief in die Nacht – und das alles während Corona-Lockdowns: Premierminister Boris Johnson kämpft wegen Partys im Londoner Regierungsviertel Whitehall um sein politisches Überleben. Ein Überblick.
Alkohol in rauen Mengen, Musik bis tief in die Nacht – und das alles während Corona-Lockdowns: Premierminister Boris Johnson kämpft wegen Partys im Londoner Regierungsviertel Whitehall um sein politisches Überleben. Ein Überblick. Der Untersuchungsbericht über mutmasslich illegale Lockdown-Partys am britischen Regierungssitz 10 Downing Street ist am Montagmittag (31.1.) übergeben worden. Die neusten Entwicklungen: Um welche Vorwürfe geht es konkret? Bereits Ende des vergangenen Jahres tauchten Hinweise darauf auf, dass es im Regierungsviertel Whitehall in London und allem voran an der Downing Street, dem Amtssitz des Premierministers, mehrfach zu Zusammenkünften von Angestellten und Regierungsmitgliedern gekommen sei. Ausgehend von den Berichten war anzunehmen, dass es sich hierbei nicht um geschäftliche Sitzungen gehandelt haben konnte und diese Veranstaltungen gegen die damals geltenden Corona-Regeln verstossen hatten. Premierminister Boris Johnson musste sich im Parlament für diverse Lockdown-Partys an seinem Amtssitz 10 Downing Street entschuldigen. Entsprechend wurde eine Untersuchung eingeleitet. Als diese lanciert wurde, standen drei Partys zur Überprüfung. Mittlerweile ist klar, dass es jedoch weit mehr als drei Feste gegeben hat. Nach derzeitigem Stand sollen an mindestens 13 verschiedenen Daten in den Jahren 2020 und 2021 Partys veranstaltet worden sein. Zwar war Boris Johnson bei vielen Partys nicht dabei, an mehreren Veranstaltungen jedoch soll er zugegen gewesen sein, oder er soll mindestens davon gewusst haben. Warum sorgen die Mitarbeiterfeiern überhaupt für so grosse Kritik in der Bevölkerung? Die britische Regierung erliess in der ersten Welle im Frühjahr 2020 zwar vergleichsweise spät Corona-Massnahmen, dafür waren sie einschneidend. So war es den Briten untersagt, sich mit anderen Personen zu treffen, das Haus durfte nur für notwendige Besorgungen verlassen werden. Ein erneuter, relativ strikter Lockdown galt auch an Weihnachten 2020 während der zweiten Welle. Zwar wurde der zweite Lockdown im Frühjahr 2021 aufgehoben, es blieben jedoch strikte Massnahmen in Kraft – etwa die Begrenzung der Teilnehmerzahl bei Beerdigungen. So war damals auch die Trauerfeier von Prinz Philip, dem Ehemann der Queen, auf 30 Teilnehmer limitiert. Das Bild der einsam in der Kirche sitzenden Queen wurde zu einem der prägendsten Bilder der Pandemie. Die einsame Queen: eines der einprägsamsten Bilder der Pandemie. Die Briten befolgten die strikten Massnahmen relativ brav. Dass die Regeln aber von jenen Menschen nicht befolgt wurden, die sie selber erlassen hatten, sorgt im Land für grossen Unmut. Und dass die Downing Street und allen voran der Premierminister selber die Partys zuerst auch noch leugneten, die Erklärungen dann wöchentlich den neu vorgelegten Beweisen anpassen mussten und immer wieder eine neue Version der Geschehnisse verbreiteten, machte die Situation nur noch schlimmer. Was wird im Bericht stehen, und wann wird er veröffentlicht? Die Untersuchung wurde bereits im Dezember des vergangenen Jahres lanciert. Es wird erwartet, dass der Untersuchungsbericht in der Woche ab dem 31. Januar 2022 veröffentlicht wird. Der Untersuchungsbericht soll laut Informationen des Kabinettsbüros Klarheit über die Art der einzelnen Veranstaltungen schaffen und aufzeigen, welche Personen an welchen Feierlichkeiten teilgenommen haben. Auch solle geklärt werden, über welche Feiern der Premierminister, teilweise auch vor ihrer Durchführung, Bescheid gewusst habe und ob er allenfalls sogar davor gewarnt worden sei, solche Partys zuzulassen. Dieser Punkt ist kritisch, da es hierbei auch darum geht, ob der Premierminister bei seiner Aussage vor dem Parlament gelogen hat. Würde sich diese Aussage als Lüge herausstellen, wäre dies gemäss dem britischen Ethikkodex für Minister ein Rücktrittsgrund. Darüber hinaus soll in der Untersuchung eruiert werden, ob die verschiedenen Partys gegen die zur jeweiligen Zeit geltenden Corona-Massnahmen verstossen haben.

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