Polen schlägt Alarm: Am frühen Morgen erfuhr der Kanzler vom Drohnen-Vorfall
Berlin/Warschau – Der Anruf kam früh am Morgen – kurz, nachdem die Drohnen gekommen waren. Sofort, als die Lage erkennbar wurde, noch zeitnah zur Sichtun.
Berlin/Warschau – Der Anruf kam früh am Morgen – kurz, nachdem die Drohnen gekommen waren. Sofort, als die Lage erkennbar wurde, noch zeitnah zur Sichtung, erhielt Friedrich Merz (69, CDU) den Anruf, in dem ihm mitgeteilt wurde, dass Kampfjets im Luftraum über Polen Drohnen abgeschossen haben, die aus Russland kamen.
Der Kanzler weiß: Es ist das erste Mal überhaupt, dass russische Drohnen über dem Territorium der Nato abgeschossen worden sind. Das ist eine Grenzüberschreitung. Aber: Zunächst muss aus seiner Sicht abgewartet werden, wie sich die Situation entwickelt, erst recht, bis er sich äußert.
„Das Lagebild ist fließend“, heißt es im Kanzleramt. Zumal die Nato am Vormittag das weitere Vorgehen noch berät. Doch es gibt erste, durchaus deutliche Einschätzungen aus der Kanzler-Partei!
Außenexperte Stephan Mayer (51, CSU) sagte zu BILD: „Der Angriff auf Polen ist höchst alarmierend. Er zeigt: Putin will keinen Frieden, schon gar nicht in der Ukraine. Ganz im Gegenteil: Mit dem Drohnenangriff bestätigt Putin einmal mehr, dass es ihm nicht nur um die Ukraine geht, sondern dass er auch eine akute Gefahr für die Nato darstellt.“
Diese neue Eskalation des Konflikts und „den damit verbundenen Luftangriff auf Polen“ müsse die Nato jetzt sehr ernst nehmen.
Polnische Medien berichten, dass eine russische Drohne ein Wohnhaus beschädigt haben.
Warschau – Russische Drohnen drangen in der Nacht offenbar gezielt in den Luftraum von .
Auch CDU-Mann Peter Beyer (54) kommentierte den Vorfall in Polen gegenüber BILD: „Die Provokationen und Verletzungen des Luftraums waren fast schon zur Gewohnheit geworden. Jetzt testet er die Nato ganz konkret: von Provokationen zu Aggressionen. Wer jetzt immer noch glaubt, der Krieg Russlands gegen seine Nachbarn liegt weit weg, muss spätestens jetzt aufwachen!“
Nach dem Drohen-Warn-Anruf sind viele andere Themen für Kanzler Merz an diesem Mittwoch nur noch Nebensache.
Die Luftraumverletzung und ihre möglichen Folgen dominierten nach BILD-Informationen die Morgenlage des Regierungschefs mit seinen engsten Mitarbeitern und danach das „schwarze Frühstück“, bei dem neben den Unions-Ministern auch die Fraktionschefs dabei sind.
Auch das Kabinett, das eigentlich vorrangig über Steuererleichterungen (u. a. höhere Entfernungspauschale) beraten sollte, hatte nun ein neues Top-Thema.
Merz will sich aber zunächst nicht selbst äußern. Momentan koordinieren die Fachminister das weitere Vorgehen, heißt es. Der Kanzler wird aber ab 16 Uhr an der Energiekonferenz der Konzernbetriebsräte von EnBW, E.ON, LEAG, RWE, Uniper und Vattenfall in der Bremer Landesvertretung teilnehmen. Dort könnte er nach dem Thema gefragt werden …