Kritiker sagen, er hätte geholfen, das Land zu spalten. Unterstützer sagen, er hätte Brücken gebaut. BILD erklärt, was Kirk so berühmt gemacht hat.
Orem (US-Bundesstaat Utah) – Wer war Charlie Kirk (31†)?
Der konservative US-Politikaktivist ist bei einer Veranstaltung an der Utah Valley University in der Stadt Orem erschossen worden. Der Mord an dem Mann, den US-Präsident Donald Trump (79) als seinen Freund bezeichnete, ist das Symbol für die tiefe politische Spaltung, die in den USA herrscht.
Kritiker sagen, er hätte selbst geholfen, das Land zu spalten. Unterstützer sagen, mit seinen Debatten mit Andersdenkenden hätte er Brücken gebaut. BILD erklärt, was Kirk so berühmt gemacht hat.
Linke Aktivisten spotten online über den Mord am konservativen US-Aktivisten Charlie Kirk.
Orem (USA) – Schock-Attentat in den USA! Der berühmte konservative Debattierer und Podc.
Charlie Kirk war ein konservativer Influencer, berühmt unter jungen US-Bürgern (fast neun Millionen Follower auf Instagram), glühender Trump-Unterstützer und Mitbegründer der Organisation „Turning Point USA“. Er sorgte mit seinen Positionen immer wieder für Aufsehen und viel Empörung im linken Meinungsspektrum.
Am wichtigsten war dabei jedoch: politischer Dialog mit Menschen, die anders denken.
Zum Markenzeichen wurden Kirks Auftritte an US-amerikanischen Universitäten und High Schools – wie am Mittwoch, den 10. September in Orem, als er getötet wurde!
Ein weißes Zelt auf dem Campus, ein Mikrofon, eine Menschentraube um ihn herum, die zuhört, aber auch Gehör findet, argumentiert, streitet. Das Motto und die Aufforderung an die Kontrahenten von Kirk war dabei immer: „Prove me wrong!“ (dt. „Beweise, dass ich falsch liege!)
Damit wollte Kirk bewusst Diskussionen provozieren, anecken, aber immer im Gespräch bleiben!
„Wenn die Leute aufhören, miteinander zu sprechen, beginnen die schlimmen Dinge“, sagte Kirk. Er betrachtete sich als Brückenbauer, auch wenn seine Aussagen teils sehr kontrovers waren.
Viele seiner Videos gingen im Netz viral. Sie zeigten hitzige Debatten zwischen Kirk und Menschen aus dem anderen politischen Lager. Je schärfer die Diskussion, desto mehr Klicks gab es. Linke Kritiker sahen es als Provokation und gezielte Spaltung, seine konservativen Unterstützer als gelebte Meinungsfreiheit und Demokratie.
Unter seinem weißen Zelt stellte sich Kirk immer wieder auf und lud zur Debatte ein – wie hier in Orem (Utah), seiner letzten Debatte
Er kritisierte, die Ukraine wäre nicht wirklich zum Frieden bereit. „Wer profitiert vom Krieg? Der militärisch-industrielle Komplex, die Oligarchen der herrschenden Klasse der Ukraine“, sagte Kirk. Hier stand Kirk auf der Seite des Rechtsaußen-Teils der MAGA-Bewegung.
Gleichzeitig verteidigte Kirk felsenfest das Recht Israels zur Selbstverteidigung nach dem Terror-Massaker vom 7. Oktober 2023. Angesprochen auf den Krieg in Gaza antwortete Kirk: „Wer hat diesen Krieg begonnen? Wenn du aus dem Nichts bewusst das ganze Judentum an seinem heiligsten Tag (Ruhetag Schabbat) angreifst, erwarte einen Wirbelsturm und beschwere dich nicht, wenn er heftig zuschlägt.“
Kirk war auch ein nützliches Vehikel für Donald Trump, um seine Propaganda von der gestohlenen Wahl zu verbreiten.
Denn: Kirk half Trump, dessen Falschbehauptungen über die angeblich „gestohlene“ Präsidentschaftswahl 2020 bei einem jungen Publikum populär zu machen. Vor dem Sturm auf das Kapitol in Washington am 6. Januar 2021, mit dem fanatische Trump-Anhänger die formelle Beglaubigung von Trumps Niederlage gegen Biden bei der Wahl 2020 verhindern wollten, brachte Turning Point Protestierende mit Bussen in die US-Hauptstadt.
Trump und Kirk in Washington 2019
Kirk warnte im April davor, dass die „Mord-Kultur“ in der politischen Linken auf dem Vormarsch sei, und zitierte eine Studie, über die „Fow News“ berichtete, wonach 48 Prozent der Liberalen fänden, es wäre zumindest teilweise gerechtfertigt, Elon Musk zu ermorden. 55 Prozent würden dasselbe über Donald Trump sagen.
Als Kirk am Hals getroffen wurde, sei ihm gerade eine Frage zu Transgender-Attentätern gestellt worden, berichtete der frühere republikanische Kongressabgeordnete Jason Chaffetz (58), der bei der Veranstaltung dabei war. Die Debatte über Attentäter war in rechten Kreisen entbrannt, nachdem ein angeblicher Transgender-Schütze in einer Kirche in Minneapolis im August zwei Kinder getötet hatte. Wie Trump hatte Kirk in der Debatte um Transgender-Menschen und illegale Migranten oft scharfe Kritik geäußert.
Charlie Kirk war Rechtspopulist und umstrittene Reizfigur im politischen USA – doch er schaffte es als Ultra-Konservativer mit Liberalen im Gespräch zu bleiben
Bitter: Kirk hatte erst am Mittwochmorgen das Foto einer Frau getwittert, die nach einem Mordfall verängstigt und geschockt auf den Täter schaute. Dazu schrieb er die Worte: „Die USA werden nicht mehr sein wie zuvor.“
Wenige Stunden nachdem Kirk den X-Beitrag veröffentlichte, wurde er selbst ermordet.