Wieder hat Großbritannien der Terror ereilt: Nicht einmal zwei Wochen nach dem Anschlag eines Selbstmordattentäters auf ein Konzert in Manchester mit 22 Todesopfern haben anscheinend mehrere
Wieder hat Großbritannien der Terror ereilt: Nicht einmal zwei Wochen nach dem Anschlag eines Selbstmordattentäters auf ein Konzert in Manchester mit 22 Todesopfern haben anscheinend mehrere Terroristen in London zugeschlagen.
Laut ersten Berichten soll ein weißer Van zunächst an der London Bridge mehrere Menschen überfahren haben, bevor drei Männer mit Messern auf Passanten einstachen. Britischen Medienberichten zufolge sollen einigen Opfern die Kehlen durchgeschnitten worden sein, derzeit gehen die Behörden von mehreren Todesopfern aus.
Auch wenn die endgültige Bestätigung noch aussteht, dass es sich um einen dschihadistischen Anschlag handelt, so deuten alle Indizien darauf hin: Die Vorgehensweise einer kombinierten Attacke mit Autos und Messern entspricht den Aufrufen, die ISIS seit drei Jahren ins Netz stellt.
Zuletzt hatte der ISIS-Attentäter Khalid Masood am 22. März ebenfalls in London auf der Westminster-Bridge einen derartigen Angriff verübt: Zunächst überfuhr er mit seinem Auto mehrere Passanten, anschließend erstach er mit einem Messer einen Polizisten, bevor er schließlich erschossen wurde.
Ein Angriff mehrerer Attentäter, die als Hit-Team agieren und überfahrenen Opfern die Kehlen durchschneiden, ist ein in dieser Form neuer Angriff. Die Ermordung des britischen Soldaten Lee Rigby durch zwei Islamisten vor vier Jahren verlief zwar ähnlich, allerdings war Rigby damals das einzige Opfer, welches die Täter ins Visier nahmen.
Die Kaltblütigkeit, wehrlosen Opfern die Kehle durchzuschneiden, erfordert eine brutale Entschlossenheit: Anders als bei Morden durch Schusswaffen ist hier der direkte Kontakt zum Opfer nötig. Dies deutet auf eine starke Ideologisierung der Täter hin, die ihren Opfern mit absoluter Verachtung entgegentreten müssen – so wie jene französischen ISIS-Terroristen, die vor einem Jahr dem 85-Jährigen Priester Jacques Hamel die Kehle durchschnitten.
Auf ISIS-Kanälen im Internet wurde zu Beginn des Ramadan noch einmal vermehrt zu Anschlägen aufgerufen: So stellten die Propagandisten der Terrormiliz mehrere Reden des vor einem Jahr getöteten früheren ISIS-Sprechers Abu Mohammed al-Adnani neu online, in denen dieser zu Anschlägen im Westen aufruft – als Waffen empfahl der Adnani damals unter anderem Autos und Messer. Adnani, der auch die Abteilung des ISIS-Geheimdienstes für externe Operationen – gemeint sind Anschläge im Ausland – leitete, wurde im August 2016 durch einen US-Luftschlag getötet.
Zudem veröffentlichten ISIS-Kanäle heute gegen 9.30 Uhr eine Grafik, die sich im Nachhinein beinahe wie eine Checkliste für den heutigen Anschlag liest: Zu sehen sind ein weißer Laster, eine Pistole und ein Kampfmesser. Überschrieben ist die Grafik mit der Aufforderung, die Zivilisten der „Kreuzfahrer“ zu töten und damit im Ramadan besonders zu profitieren.
Für ISIS sind auch Zivilisten in den „Kreuzfahrerstaaten“ wie Großbritannien per se legitime Anschlagsziele, zu deren Ermordung die ISIS-Propagandisten immer wieder aufrufen – auch mit der Begründung, dass Großbritannien zur Anti-ISIS-Koalition gehört und sich mit Luftschlägen sowie Spezialeinheiten am Kampf gegen die Terrormiliz beteiligt.
Ob eine Verbindung des aktuellen Anschlags zum Netzwerk des Manchester-Terroristen Salman Abedi besteht, ist unklar. Die britische Polizei hatte in den Tagen nach dem Selbstmordanschlag auf eine Konzerthalle mehr als ein Dutzend Personen verhaftet und eine erhöhte Terrorwarnstufe ausgerufen, da sie von einem Netzwerk um Abedi ausging.
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© Source: http://www.bild.de/politik/ausland/isis-terroristen/das-spricht-fuer-isis-52038944.bild.html
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