Wolfsburg wohl länger ohne Luiz Gustavo
Der VfL Wolfsburg muss womöglich länger als ein Spiel auf Luiz Gustavo verzichten. Wegen des Verhaltens des Brasilianers nach der Gelb-Roten Karte gegen die Bayern ermittelt nun der DFB.
Wie erwartet hat der Deutsche Fußball-Bund (DFB) am Dienstag Ermittlungen gegen Luiz Gustavo vom VfL Wolfsburg aufgenommen. Der Brasilianer hatte bei der 0: 6-Niederlage der “Wölfe” gegen den FC Bayern München nach einem taktischen Foul die Gelb-Rote Karte gesehen. Doch anstatt die an dieser Stelle angebrachte zweite Verwarnung einfach hinzunehmen, ließ der 29-Jährige den Frust über einen ganz schwachen Auftritt des VfL gegen seinen Ex-Verein an Schiedsrichter Felix Zwayer aus. Dieser verfasste einen Sonderbericht, der nun zu den weiteren Ermittlungen des DFB führte. Erschwerend dürfte vor dem Sportgericht wirken, dass Luiz Gustavo kein unbescholtener Spieler ist: Mit seinem achten Bundesliga-Platzverweis schloss er zu “Rekordmann” Jens Nowotny auf.
Mit dem Foul an Joshua Kimmich hatte Luiz Gustavo ohnehin schon eine falsche Entscheidung getroffen. Beim Stand von 0: 4 hätte sich ein Mann seiner Klasse zurückhalten müssen. Wegen des Platzverweises hätte der VfL aber “nur” einmal auf den kampfstarken Defensivallrounder verzichten müssen – auch wenn dieser Ausfall ob der Personalmisere in der Defensive sowieso schon schwer genug wiegen würde. Der “Bärendienst” folgte aber erst noch: Der Routinier, der Brasilianer hat bereits 41-mal für sein Land gespielt und kam 243-mal in der Bundesliga zum Einsatz, ging wie von der Tarantel gestochen auf Zwayer los. Erst klatschte er “nur” höhnisch Beifall, dann mussten ihn gleich mehrere Mitspieler mit vereinten Kräften davon abhalten, noch einmal auf den Schiedsrichter loszugehen. Am Ende geleitete ihn sogar Trainer Andries Jonker in die Katakomben.
Durch den Sonderbericht gilt es nun als wahrscheinlich, dass Luiz Gustavo nicht nur in der Partie bei Eintracht Frankfurt zuschauen muss, sondern mindestens noch im Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach – vielleicht sogar auch im Auswärtsspiel beim Hamburger SV.
“Er hat relativ schnell realisiert, dass das dumm war. Er weiß, dass das keine gute Aktion war”, erklärte Sportchef Olaf Rebbe. Luiz Gustavos Auftritt ließ allerdings keine entsprechende Selbsteinschätzung vermuten. Und ob Rebbes Hoffnung, “dass es bei einem Spiel Sperre bleibt”, in Erfüllung geht, dürfte nach der Aufnahme von Ermittlungen gegen den Spieler noch kleiner geworden sein.
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