Der Hymnen-Eklat im Video
Bei der Fed-Cup-Erstrundenpartie zwischen den USA und unseren Mädels kommt es schon vor dem ersten Ballwechsel zum Skandal.
Was für ein unwürdiger Start in den Fed Cup!
Bei der Erstrundenpartie zwischen den USA und unseren Mädels kommt es schon vor dem ersten Ballwechsel zum Skandal.
Vor dem ersten Einzel zwischen Andrea Petkovic (29) und Alison Riske (26) sang der Solist Will Kimble bei der Begrüßungszeremonie auf dem Center Court in Lahaina auf der Hawaii-Insel Maui bei der deutschen Nationalhymne die erste Strophe des Deutschlandliedes, die mit den Worten „Deutschland, Deutschland über alles“ beginnt.
Das deutsche Team, die etwa 20 Fans und die Delegation mit Verbandspräsident Ulrich Klaus (66) an der Spitze verfolgten entsetzt und konsterniert die Darbietung. Mannschaft und Fans versuchten mit der korrekten dritten Strophe – „Einigkeit und Recht und Freiheit“ – dagegen anzusingen. Vergeblich. Petkovic: „Das war schwierig, denn er hat so laut gesungen. Die Fans haben aber super reagiert.“
Andrea Petkovic war anschließend fassungslos: „Das war eine absolute Unverschämtheit und Frechheit, das absolut Allerletzte. Es war das mit Abstand Schlimmste, was mir im Leben, aber speziell im Fed Cup passiert ist. Wir haben das Jahr 2017 – das so etwas in Amerika passiert, darf einfach nicht passieren. Es ist peinlich und spricht für die Ignoranz“, schimpfte Petkovic.
Sie musste bei dem Spiel eine 6:7 (10:12), 2:6-Niederlage gegen Alison Riske im ersten Einzel einstecken.
Die deutsche Mannschaft um Teamchefin Barbara Rittner, die DTB-Delegation mit Verbandspräsident Ulrich Klaus an der Spitze sowie die rund 20 deutschen Fans waren geschockt, als sie die Hymne hörten. „Jule Görges hat sofort zu heulen angefangen, als sie die ersten Worte des Sängers gehört hat. Und ich hatte auch Tränen in den Augen und war wütend. Das Schlimme ist, dass das auf uns zurückfällt und nicht auf die Amis“, sagte Petkovic.
Und weiter: „Dass das im 21. Jahrhundert passiert, in Amerika und nicht irgendwo in Timbuktu, das ist bezeichnend. Es kam so überraschend und war entsetzlich.“ Die Darmstädterin wähnte sich sogar kurz „bei der Sendung ‘Versteckte Kamera’“, wie sie sagte und spielte nach dem „schockierenden Moment“ mit dem Gedanken, den Court zu verlassen: „Ich wollte vom Platz gehen.“
Der US-Verband Usta zeigte sich peinlich berührt von dem Eklat. „Wir wollen uns aufrichtig bei der deutschen Mannschaft und deren Fans entschuldigen. Es war in keinster Weise respektlos gemeint. Dieser Fehler wird sich nicht wiederholen, die richtige Hymne wird am Sonntag zu hören sein“, hieß es in einer eilig verbreiteten Pressemitteilung. Verbandspräsidentin Katrina Adams hatte sich sofort bei Rittner persönlich für die Vorkommnisse entschuldigt. Adams kündigte eine „lückenlose Aufklärung“ des „schlimmen Vorfalls“ an.
Übrigens: Hymnen-Sänger Kimble ist Lehrer in Hawaii. Hoffentlich nicht für Geschichte…
Das Spiel zwischen Julia Görges und Coco Vandeweghe musste wegen starker Regenfälle unterbrochen werden. In der Partie steht es 3:6, 1:3.
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