Mit 75 Stimmen Vorsprung hat Özdemir die Grünen-Urwahl vor Schleswig-Holsteins Umweltminister Habeck gewonnen. Damit führt Özdemir die Partei neben Fraktionschefin Göring-Eckardt in den Bundestagswahlkampf. Janina Lückoff portraitiert den Parteichef.
« Auf Cem Özdemir entfielen 12.204 Stimmen – das sind 35,96 Prozent », verkündet Grünen-Bundesgeschäftsführer Michael Kellner das Ergebnis. Das sind genug Stimmen für Özdemir, um nach vier Monaten des parteiinternen Wahlkampfes die Grünen-Urwahl für sich zu entscheiden.
Kellner ist denn auch voll des Lobes: Özdemir sei der Kandidat, der mit seiner Biografie und mit seinem Profil wie kein anderer in diese Zeit passe: « Ein Schwabe mit türkischen Wurzeln, in Kreuzberg lebend. Sein Lebensweg steht damit modellhaft und vorbildhaft für das moderne Deutschland. «
Tatsächlich wurden Özdemir – wie er selbst sagt – die politischen Themen quasi in die Wiege gelegt: « Ich komme aus einer Arbeiterfamilie, ich komme aus einer Migrantenfamilie, das heißt: Die Themen Gerechtigkeit und Integration – mit denen beschäftige ich mich quasi seit meiner Geburt oder seit meinen Kindheitstagen. «
Zusammen mit dem Bereich Umwelt- und Klimapolitik sieht Özdemir diese Bereiche als die großen Themen des Bundestagswahlkampfes an. Von allen drei Themen verstehe er etwas, meint Özdemir.
Özdemir wurde 1965 in Bad Urach im Landkreis Reutlingen in Baden-Württemberg geboren. Seine Eltern waren wenige Jahre zuvor als Gastarbeiter aus der Türkei nach Deutschland gekommen und hatten sich hier kennengelernt. Selbst bezeichnet sich Özdemir gern als « anatolischer Schwabe ».
Home
Deutschland
Deutschland — in German Cem Özdemir im Portrait: Ein Realo auf dem Weg zu Schwarz-Grün?