Berlin. Berliner atmen in mehreren Bezirken weiterhin zu viel gefährliches Stickstoffdioxid ein. An sechs Messstationen überschritten die Werte 2016 im Jahresmittel den Grenzwert von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter, wie aus einer am Dienstag veröffentlichten Auswertung des Umweltbundesamtes (UBA) hervorgeht. Die Umweltschutzorganisation Greenpeace reagierte nach Veröffentlichung der Messwerte mit Protest: Kletterer zogen der „Goldelse“ auf der Berliner Siegessäule eine Atemschutzmaske über das Gesicht.
Doch gesundheitsgefährdende Autoabgase haben im vergangenen Jahr nicht nur in Berlin, sondern in vielen anderen Städten in Deutschland eine besorgniserregende Konzentration erreicht.
Stuttgart hält trotz bundesweit deutlich besserer Werte weiter den Negativrekord beim Feinstaub. Und beim ebenso gefährlichen Stickstoffdioxid sieht es auch schlecht aus, wie das UBA mitteilte. Deutschlands Schadstoff-Hotspot nahe der Kreuzung Neckartor lag demnach auch beim Jahresmittelwert der Stickstoffbelastung ganz vorn. Ähnlich hohe Werte wurden 2016 nur in München an der Landshuter Allee gemessen.
Bundesweit wurde im Jahresmittel der Grenzwert von 40 Mikrogramm Stickoxide pro Kubikmeter Luft an 57 Prozent der Messstationen an stark befahrenen Straßen überschritten, wie das UBA ermittelte.