Knapp zwei Monate nach der CDU hat nun auch die CSU Angela Merkel
zu ihrer Kanzlerkandidatin gemacht. Die Präsidien beider Parteien erklärten in einer Sitzung in München ihren gemeinsamen Willen, die CDU-Chefin und Bundeskanzlerin als Spitzenkandidatin in den Bundestagswahlkampf zu schicken. Sie konkurriert damit in der Abstimmung am 24. September mit dem kürzlich nominierten Kanzlerkandidaten der SPD, dem bisherigen Europapolitiker Martin Schulz. SPD-Chef Sigmar Gabriel hatte auf eine Kandidatur verzichtet.
Die CDU-Chefin hatte sich bereits im November zu ihrer vierten Kanzlerkandidatur bereit erklärt. Im Dezember wählte sie der Parteitag. Doch trotz lobender Worte
von CSU-Chef Horst Seehofer hatte das Präsidium der Christsozialen Merkel
zunächst nicht zur gemeinsamen Kandidatin gemacht. Erst am vergangenen Montag ebnete der
Parteivorstand den Weg dafür.
Monatelang hatte die CSU die Kanzlerin hingehalten und sich um ein
klares Bekenntnis zu ihr gedrückt.
Grund dafür war der monatelange Streit um die von der CSU geforderte Obergrenze für
Flüchtlinge. Die CDU lehnt eine solche Grenze ab. Der Konflikt besteht fort. Das Thema wurde vorsichtshalber gänzlich
von den Beratungen der Präsidien beider Parteien in München ausgeklammert. Stattdessen hoben die Spitzenvertreter beider Parteien hervor, dass es bei den vielen Gemeinsamkeiten auch Raum für
unterschiedliche Meinungen gebe. « In der deutschen Politik geht es um mehr als um
Flüchtlingspolitik », sagte CDU-Vize
Julia Klöckner.
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Deutschland — in German Bundestagswahl: Merkel ist jetzt auch Kanzlerkandidatin der CSU