Religiös, wertkonservativ, gegen aktive Sterbehilfe: Der Jurist Neil Gorsuch, den US-Präsident Trump als Richter für den Supreme Court nominiert hat, glänzt mit makelloser Karriere. Für die Republikaner ist er die Idealbesetzung, für die Demokraten das Gegenteil.
Neil Gorsuch ist 49 Jahre alt, jünger als jeder andere Kandidat für den Supreme Court in den vergangenen 25 Jahren – und damit jemand, der – sollte er vom Senat bestätigt werden – die Entscheidungen des Obersten Gerichtshofs der USA auf Jahrzehnte beeinflussen würde.
Er galt als Topfavorit für den Posten und kann eine makellose Karriere vorweisen. Er studierte in Columbia, Harvard und Oxford, war Assistent am Supreme Court und arbeitete in einer renommierten Washingtoner Kanzlei. Unter George W. Bush wechselte er ins Justizministerium, und von dort schließlich an den Berufungsgerichtshof in Colorado, wo er sich in den vergangenen zehn Jahren einen ausgezeichneten Ruf als konservativer Richter erarbeitete.
Präsident Donald Trump bezeichnete ihn bei der Ernennung einen « brillanten Geist », der sich durch « herausragende juristische Fähigkeiten » auszeichne. Gorsuch versprach bei der Vorstellung, ein « treuer Diener » für die Verfassung und Gesetze der Vereinigten Staaten sein zu wollen – vermutlich der Beginn einer Charmeoffensive, um die oppositionellen Demokraten für sich zu gewinnen.