Nachdem Vorermittlungen wegen Scheinbeschäftigung gegen ihn bekannt wurden, ist Innenminister Le Roux zurückgetreten. Die Affäre trifft das Regierungslager zur Unzeit: In wenigen Wochen wird in Frankreich gewählt. Von Marcel Wagner.
Nachdem Vorermittlungen wegen Scheinbeschäftigung gegen ihn bekannt wurden, ist Innenminister Le Roux zurückgetreten. Die Affäre trifft das Regierungslager zur Unzeit: In wenigen Wochen wird in Frankreich gewählt.
Das war ein kurzes Gastspiel auf der Regierungsbank. Vor gerade einmal knapp dreieinhalb Monate schaffte Bruno Le Roux den Aufstieg vom Vorsitzenden der sozialistischen Fraktion in der Nationalversammlung an den berühmten Place Beauvau, ins französische Innenministerium.
Nun ist dort schon wieder Schluss für ihn. Am Abend trat er vor die Kameras und erklärte: « Ich bekräftige, dass ich mich persönlich und politisch immer anständig verhalten habe. Aber es steht auch in meiner Verantwortung, die Regierungsgeschäfte unbedingt zu schützen. Deshalb habe ich beim Präsidenten meinen Rücktritt eingereicht. «
Die Affäre hatte ihn offenbar eiskalt erwischt. Vor einigen Tagen hatte der Fernsehsender TMC Le Roux mit der Frage konfrontiert, ob es stimme, dass er als Abgeordneter zwischen 2009 und 2016 seine beiden Töchter immer wieder als parlamentarische Assistentinnen beschäftigt habe.
Ja, hatte der geantwortet, die Angelegenheit aber demonstrativ heruntergespielt: « Ich habe sie für bestimmte Arbeiten eingestellt, in Zeiträumen, wo das möglich war. Zum Beispiel für sogenannte Sommerjobs in den Schulferien.