Für den Revierklub erzielte Jan Moravek 2009 seinen ersten Treffer. Ob er am Sonntag zurückkehrt, ist fraglich
Für die Bild war Jan Moravek im Sommer 2009 der neue Super-Bubi auf Schalke neben Lewis Holtby, Carlos Zambrano und Joel Matip. 51 Sekunden nach seiner Einwechslung hatte der damals 20-Jährige in seinem zweiten Spiel für das Team von Felix Magath das 2:0 gegen Hannover 96 erzielt. Wenige Wochen zuvor war Moravek von Bohemians Prag ins Ruhrgebiet gewechselt.
Knapp acht Jahre später sitzt der 27-Jährige am Dienstag im Presseraum der WWK-Arena. Eine Stunde ist es bis zum ersten Training in der Woche, an deren Ende (Sonntag, 15.30 Uhr) das Gastspiel bei seinem ehemaligen Verein steht. „ Schalke war ein riesiger Schritt für mich. In Tschechien hatte ich vor 5000 oder 6000 Leuten gespielt. Plötzlich waren es 60000. Der Schritt war richtig. Es war eine super Erfahrung, mit Kuranyi, Rakitic oder Neuer zu trainieren oder auch mit Halil“, sagt Moravek.
Halil Altintop ist jetzt sein Mannschaftskollege. Wenn Moravek über Schalke spricht, dann sieht man immer noch die großen Augen eines schüchternen Jungen aus Tschechien, der durchaus das Potenzial hatte, sich beim Revierklub durchzusetzen, am Ende aber vorzog zu gehen. Beim Wort „Scheitern“ widerspricht Moravek. Er sagt: „Schalke war mein Türöffner zur Bundesliga. Vielleicht war ich aber etwas zu jung und die Konkurrenz zu groß.“ Moravek hatte wohl nicht die starken Ellenbogen, um sich im Schalker Starensemble durchzusetzen.
Nach einer Leihe nach Kaiserslautern wurde Moravek im Januar 2012 erst für ein halbes Jahr zum FCA ausgeliehen, dann wechselte er fest nach Augsburg. Persönlich fand er mit seiner Frau Tereza hier sein großes Glück: „Die familiäre Atmosphäre hier war wie bei meinem Heimatverein Bohemians Prag“, sagt Moravek. Und wenn er spielte, dann zeigte der Tscheche, warum ihn FCA-Chef Klaus Hofmann schon im Januar 2015 gegenüber unserer Zeitung als „einen meiner Lieblingsspieler“ bezeichnete.