Elf Teilnehmer, sechs Themen, vier Stunden: Das französische Fernsehen zeigt eine Debatte mit allen Präsidentschaftskandidaten.
Für die Teilnehmer war es auch eine sportliche Herausforderung. Vier Stunden lang mussten sie im Scheinwerferlicht hinter ihren Pulten im Halbkreis stehen. Redezeit für jeden: knapp 20 Minuten.
Neun Männer und zwei Frauen treten bei der ersten Runde der französischen Präsidentschaftswahl am 23. April an. Alle elf durften sich am Dienstagabend bei der Sendung « Le grand débat » im französischen Fernsehen präsentieren. Statt einer Debatte bekam das Publikum aber nur ein Haufen Parolen, Zahlen und Geschrei geboten. Es war gleichzeitig zu wenig und zu viel: Informations-Overkill bei mangelnder thematischer Tiefe.
Die beiden Moderatorinnen waren vor allen mit der Überwachung der Redezeit beschäftigt und selbst damit überfordert. Eine Minute hatte jeder Kandidat für das Eingangsstatement (« Wer sind Sie? « ), durchschnittlich 90 Sekunden für jede der Fragen zu Arbeitslosigkeit, Europa, Terrorismus, Moral in der Politik, einer neuen Verfassung und der Zukunft des öffentlichen Dienstes, eine weitere Minute für das Schlussplädoyer.