Schnell war klar: Der AfD-Parteitag läuft nicht gut für Parteichefin Petry. Die Mehrheit der Delegierten votierte dafür, mit einem Spitzenteam in den Wahlkampf zu ziehen. Petrys Antrag für einen « realpolitischen Kurs » ließen sie gar nicht erst zu.
Schnell war klar: Der AfD-Parteitag läuft nicht gut für Parteichefin Petry. Die Mehrheit der Delegierten votierte dafür, mit einem Spitzenteam in den Wahlkampf zu ziehen. Petrys Antrag für einen « realpolitischen Kurs » ließen sie gar nicht erst zu.
Die AfD will auf jeden Fall mit einem Spitzenteam in den Bundestagswahlkampf gehen. Ein Antrag, die Wahl der Spitzenkandidaten von der Tagesordnung zu streichen, wurde auf dem AfD-Bundesparteitag in Köln abgelehnt. Gestellt hatte ihn Parteivize Albrecht Glaser. Er gilt als Unterstützer von Parteichefin Frauke Petry. Diese hatte nach monatelangem Machtgerangel erklärt, sie stehe als Spitzenkandidatin nicht zur Verfügung. Hätte der Parteitag nun beschlossen, kein Spitzenteam zu bestimmen, stünde sie als Parteichefin und bekannteste Persönlichkeit der AfD faktisch weiterhin in der ersten Reihe.
Ob das Spitzenteam heute oder Sonntag gewählt werden soll, ist noch offen. Als mögliche Kandidaten gelten Alice Weidel aus Baden-Württemberg sowie die stellvertretenden Parteivorsitzenden Alexander Gauland und Beatrix von Storch. Weidel gilt als Vertreterin der Wirtschaftsliberalen. Von Storch und Gauland sind Wunschkandidaten der Rechtsnationalen.
Für Petry war es bereits der zweite Dämpfer beim Parteitag in Köln: Zuvor hatten die 600 Delegierten bereits beschlossen, sich nicht mit der von ihr geforderten « realpolitischen » Ausrichtung der Partei zu befassen – also die Abstimmung über ihren « Zukunftsantrag » abgelehnt. Auch ein Antrag des Landesverbands Bremen, das Ausschlussverfahren gegen den Thüringer Rechtsaußen Björn Höcke zu stoppen, wird nicht behandelt.
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Deutschland — in German Streit um "realpolitischen" Kurs: Parteitag startet mit Denkzettel für Petry