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Künftiger französischer Präsident: Macrons Sieg trägt revolutionäre Züge

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Die Wahl von Emmanuel Macron ist eine gute Nachricht für Frankreichs Partner. Gleichzeitig war dieser Wahltag aber auch eine tiefgreifende Zäsur für das Land. Ein Kommentar.
Der Brexit macht aus dem Europa der 28 eines der 27 Nationen. Dabei wird es – Stand 7. Mai 2017 – wohl bleiben. Frankreich hat es abgelehnt, sich gleichfalls aus der organisierten Gemeinschaft der Völker Europas zu verabschieden. Marine Le Pen, die Propagandistin des Austritts aus politischer Union und Währungsgemeinschaft, hat gerade einmal ein Drittel der Stimmen ihrer Landsleute für sich gewinnen können.
Frankreich, das Mutterland von Demokratie und Menschenrechten, erteilt einer Politik des Hasses, der Angst und der Isolierung eine Absage. Emmanuel Macron, der Begründer einer Volksbewegung mit dem visionären Namen „En Marche“ wird Deutschlands wichtigsten Partner auf dem Kontinent in eine Zukunft führen, die mit Begriffen wie Reformen, soziale Chancen, und Weltoffenheit verbunden ist. Das ist eine gute Nachricht, gut für Frankreich, gut für seine Partner.
Gleichzeitig war dieser Wahltag eine tiefgreifende Zäsur für Frankreich. Es war der letzte Tag der Fünften Republik, jenes Staats- und Regierungssystems, das Charles de Gaulle seinem von jahrelangen zerstörerischen Regierungskrisen und Kolonialkriegen gelähmten Land 1958 verordnet hatte. Mehr als ein halbes Jahrhundert hatte die Balance zwischen einem selbstbewussten, mächtigen Präsidenten und dem durchaus renitenten Parlament funktioniert.

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