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Landtagswahl NRW: In den Abgrund geschaut

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Bei der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen haben die Grünen ihr Ergebnis beinahe halbiert. Der Landesverband brauche nun einen « Neuanfang », sagt Parteichef Cem Özdemir.
Grünen-Chef Cem Özdemir versucht gar nicht erst, die Lage schön zu reden. „Wir haben die Wahl verloren“, sagt er in der Parteizentrale nach den ersten Prognosen. Die sehen die Grünen mit rund sechs Prozent zwar immerhin im Landtag in Nordrhein-Westfalen. „Viel mehr Positives“ gebe es aber auch nicht zu berichten, sagt Özdemir. Die rot- grüne Landesregierung sei „in Gänze“ abgewählt worden. Der Landesverband brauche nun einen „Neuanfang“.
Bei der letzten Landtagswahl hatten die Grünen noch 11,3 Prozent erreicht. Das war 2012 – ein Jahr, nachdem Winfried Kretschmann in Baden-Württemberg zum ersten grünen Ministerpräsidenten gewählt worden war. Fünf Jahre später ist der Höhenflug nun vorbei. Im Vergleich zu damals haben die Grünen in NRW ihr Ergebnis fast halbiert.
Dabei hatten sie Anfang des Jahres in den Umfragen noch zweistellige Werte erzielt. Als diese auf sechs Prozent absackten, waren die NRW-Grünen alarmiert. Es könne auch unter fünf Prozent gehen, warnte Spitzenkandidatin Sylvia Löhrmann vor einigen Wochen in einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz. In der Schlussphase des Wahlkampfs versuchten die Grünen vor allem zu erklären, was ohne sie im Landtag fehlen würde. Ein „Weckruf“, der zumindest die Kernwähler mobilisiert hat. Ohne diesen hätte das Ergebnis noch anders aussehen können, glaubt Bundesgeschäftsführer Michael Kellner.
Für das schlechte Abschneiden gibt es bei den Grünen verschiedene Erklärungsversuche. Manch einer findet, der Landesverband habe sich nicht genügend vom Koalitionspartner abgesetzt. Das liege auch an der stellvertretenden Ministerpräsidentin Sylvia Löhrmann, die Wert auf ein harmonisches Verhältnis zu ihrer SPD-Kollegin Hannelore Kraft gelegt habe.

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