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Thomas Tuchel: Überall Verlierer

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Die Trennung von Thomas Tuchel hat sowohl Borussia Dortmund als auch den Trainer selbst geschrumpft. Vor allem für den BVB-Chef Watzke ist die Sache riskant.
Wo ist eigentlich der Pokal? Man muss fast Sorge haben, dass sich beim BVB niemand um das vergoldete, gute Stück kümmert. Einen allzu großen Wert scheint er in Dortmund jedenfalls nicht zu haben. Keine drei Tage nach dem Titelgewinn, dem ersten seit fünf Jahren, wirft der Verein seinen Trainer raus.
Der Fall kennt nur Verlierer, vor allem weil sich beide Seiten dazu verleiten ließen, immer wieder öffentlich zu streiten. Hans-Joachim Watzke, der Sanierer der Borussia, hat seinen Ruf aufs Spiel gesetzt. Seit der Winterpause gab er viele Interviews, in denen er den Trainer unter Druck setzte. Sogar am Tag des wichtigsten Saisonspiels gegen Hoffenheim.
Watzke, der von verletzter Eitelkeit getrieben wirkte, gefährdete die Ziele seines Vereins. Wenn er nicht von Tuchel überzeugt war, warum hat er nicht in aller Ruhe das Saisonende abgewartet? Wollte er ihn schwächen, um den politischen Preis zu drücken? Warum sprach er nicht mehr intern mit Tuchel? Auch Trainer kann man führen. Von seinem Freund Christian Heidel, der in Mainz mit Tuchel aneinander geraten war, hätte Watzke erfahren können, was Tuchel für einer ist: ein Talent, aber unausgereift.
Auch Watzkes Rolle als Krisenmanager missriet. Sicher, als ein Krimineller im April einen Anschlag auf den Dortmunder Mannschaftsbus verübte, war das auch für ihn eine schwierige Situation.

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