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Wahl in Frankreich: Schlechteste Wahlbeteiligung seit 1969 prognostiziert – Live-Ticker

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Schicksalswahl in Europa: Die Franzosen haben sich für den Pro-Europäer Macron und gegen die EU-Kritikerin Le Pen entschieden. Die Wahlbeteiligung erreichte ein historisches Tief. Mehr zur Wahl hier im Ticker.
Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker schreibt via Twitter auf Französisch, die Franzosen hätten sich für eine europäische Zukunft entschieden, und für ein „stärkeres und gerechteres Europa“.
Ratspräsident Donald Tusk äußert sich ebenfalls via Twitter: „Glückwunsch an das französische Volk, dafür dass es Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit gewählt hat anstatt die Tyrannei der Fake News“.
Der EVP-Chef im Europa-Parlament, Manfred Weber, sieht im französischen Votum ein Bekenntnis zu Europa: „Es war eine Wahl pro Europa, pro Reformen und pro Zukunft. Ich gratuliere dem neuen Präsidenten.“
Der konservative Abgeordnete Le Maire fordert Macron auf, das Land zu einen. Macron müsse auch für jene arbeiten, die ihn nicht gewählt hätten.
Die britische Premierministerin May gratuliert Macron „herzlich“ zu Wahlsieg, teilt ein Regierungssprecher in London mit.
Ministerpräsident Cazeneuve erklärt, das französische Volk habe entschieden, seinen Platz am Herzen Europas zu wahren
Der Grünen-Vorsitzende Cem Özdemir hat sich nach dem Wahlsieg des Pro-Europäers Emmanuel Macron erleichtert gezeigt. „Danke, Frankreich!“, schrieb Özdemir am Sonntagabend über den Kurznachrichtendienst Twitter. Jetzt stehe die Bundesregierung in der Verantwortung. „Deutschland und Frankreich gemeinsam für ein starkes Europa!“
Nach Ansicht von CDU-Generalsekretär Peter Tauber haben die Wähler Populisten eine Absage erteilt. Das Wahljahr 2017 zeige bisher, dass Menschen nicht Marktschreiern und Angstmachern vertrauten.
Regierungssprecher Steffen Seibert hat Emmanuel Macron zum Sieg bei der französischen Präsidentschaftswahl gratuliert. „Herzlichen Glückwunsch, Emmanuel Macron“, schrieb Seibert am Sonntagabend über den Kurznachrichtendienst Twitter. „Ihr Sieg ist ein Sieg für ein starkes geeintes Europa und für die deutsch-französische Freundschaft.“
Marine Le Pen hat ihre Niederlage bei der französischen Präsidentenwahl eingeräumt. Sie habe Macron angerufen, um ihm zu gratulieren, sagte die Front-National-Politikerin. Sie bezeichnete ihr Ergebnis als „historisch und massiv“. Die Franzosen hätten damit „die Patriotische und Republikanische Allianz zur ersten Oppositionskraft zum Programm des neuen Präsidenten gemacht“. Unter diesem Namen hatte die Front-National-Politikerin ihr Bündnis mit dem EU-Skeptiker Nicolas Dupont-Aignan geschlossen, der bereits im ersten Wahlgang ausgeschieden war.
Die Präsidentenwahl habe die politische Landschaft in Frankreich neu geordnet – entlang des Grabens zwischen „Patrioten und Globalisierern“, sagte Le Pen. Sie werde an der Spitze dieses Kampfes stehen, sagte sie mit Blick auf die Parlamentswahlen im Juni. „Die Front National, die eine Strategie der Allianz gewählt hat, muss sich ebenfalls tiefgreifend erneuern, um auf der Höhe dieser historischen Gelegenheit und der Erwartungen der Franzosen zu sein“, sagte sie. „Ich werde deshalb einen tiefen Umbau unserer Bewegung vorschlagen, um eine neue politische Kraft zu schaffen, die zahlreiche Franzosen erwarten und die mehr denn je nötig zur Sanierung des Landes ist.“
Emmanuel Macron hat die Präsidentschaftswahl gewonnen. Der frühere Wirtschaftsminister setzte sich bei der Stichwahl klar gegen die rechtspopulistische EU-Gegnerin Marine Le Pen durch. Ersten Hochrechnungen zufolge kam der 39-jährige Mitte-Kandidat auf mehr als 65,5 Prozent. Die Front-National-Kandidatin landete entsprechend bei unter 35 Prozent. Mit ihrer Niederlage ist die Gefahr eines französischen EU-Austritts, eines „Frexit“, gebannt. Macron sagte der Nachrichtenagentur AFP, mit seinem Sieg in der Stichwahl öffne sich „ein neues Kapitel“ – das „der Hoffnung und der wiedergewonnenen Zuversicht“.
Macron wird der jüngste Präsident in Frankreichs Geschichte. Die Nachfolge des scheidenden Staatschefs François Hollande wird er spätestens am kommenden Sonntag antreten. Macron plant sozialliberale Reformen in Frankreich und will die Zusammenarbeit in der EU und in der Eurozone vertiefen. Ob er auch eine Regierungsmehrheit bekommt, wird sich erst bei der Parlamentswahl im Juni entscheiden.
Es zeichnet sich eine sehr niedrige Wahlbeteiligung ab. Französische Meinungsforschungsinstitute erwarteten einen Wert von etwa 73 bis 74 Prozent. Das wäre die niedrigste Beteiligung an einer Präsidenten-Stichwahl in Frankreich seit 1969, als nur 64,4 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme abgaben.
Die letzten Wahllokale schließen um 20.00 Uhr, unmittelbar im Anschluss werden erste Hochrechnungen erwartet. Bislang liegt Macron in Umfragen vom Wahltag weit vor Le Pen.
Nachdem das Wahlkampfteam um Le Pen Medienunternehmen von ihrer Wahltag-Veranstaltung ausgeschlossen haben, kündigten Kollegen ihre Solidatität an. Auch sie wollten nicht zur Berichterstattung erscheinen.
Außenminister Sigmar Gabriel (SPD) hat sich für eine starke deutsche Unterstützung eines möglichen französischen Präsidenten Emmanuel Macron ausgesprochen. Wenn Macron Präsident sei, habe man „erstmal nur Zeit gewonnen“, sagte Gabriel am Sonntag in der ARD. Zwischen 30 und 40 Prozent der Stimmen für eine rechtsradikale Partei wie die Front National heiße, dass Millionen gegen Europa gestimmt hätten. „Deswegen müssen wir alles dafür tun, dass Emmanuel Macron auch Erfolg hat. Das ist auch eine Verantwortung für uns Deutsche.“
Bei der französischen Präsidentenwahl lag der Favorit Macron im entscheidenden zweiten Durchgang am Sonntag laut nicht-offiziellen Umfragen belgischer Medien am Abend deutlich vorn. Gabriel verlangte mit Blick auf die Union: „Es muss aufhören, dass wir den Franzosen ständig mit dem erhobenen Zeigefinger gegenübertreten, nichts mitmachen und sie sozusagen um jeden Millimeter Flexibilität in der Politik betteln lassen.

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